Tourismus: Nachhaltige Verbesserungen anstatt Schielen nach Billig-Arbeitskräften aus dem Ausland
vida-Tusch: „Stimmt das Angebot am Arbeitsmarkt nicht, gibt es auch keine Nachfrage – Arbeitskräftepotenzial im Inland nicht ausgeschöpft.“
„Das ständige Schielen nach Billig-Arbeitskräften aus dem Ausland, die erpressbar und dadurch bereit sind, für wenig Geld alles zu tun, macht die Arbeitsbedingungen im Tourismus hierzulande nicht besser. Dabei wäre es längst an der Zeit, endlich die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dann finden die Betriebe auch wieder Beschäftigte in Österreich“, kommentiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, die Ausführungen von Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler und ÖHV-Präsidenten Walter Veit am Montagvormittag in Presseaussendungen. Die bereits erfolgte Erhöhung des Saisonierkontingents und die Erleichterung bei der Rot-Weiss-Rot-Karte durch die Bundesregierung in den vergangenen Monaten hätten nicht die erwünschte Wirkung gezeigt, betont Tusch und fordert ein Umdenken in der gesamten Branche.
Zwar teilt die Gewerkschaft vida die Analyse von Kraus-Winkler und Veit betreffend Arbeitskräftebedarf, die Lösung liege aber in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, betont Gewerkschafter Tusch. Verbesserungsvorschläge wie dem Alter angepasste Arbeitszeitmodelle inklusive breitem Kinderbetreuungsangebot würden seit Jahren auf dem Tisch liegen. Auch der Arbeitsmarkt im Tourismus sei ein Markt mit Angebot und Nachfrage. „Stimmt das Angebot nicht, gibt es auch keine Nachfrage. Es reicht heutzutage nicht mehr, Arbeitnehmer:innen nur im unmittelbaren Arbeitskontext zu sehen. Arbeitgeber, die erkannt haben, was ihre Mitarbeiter:innen brauchen, haben keine Probleme bei der Mitarbeiter:innensuche. Wesentlich ist hier das Schaffen von Perspektiven für die Menschen. Im Idealfall lassen sich zukünftige Mitarbeiter:innen nicht weit weg vom Arbeitsort nieder“, sagt Tusch und schließt: „Die Zeit der Ankündigungen und Lippenbekenntnisse seitens der Arbeitgeber ist vorbei. Die Branche muss die Konzepte und Vorschläge endlich umsetzen.“
Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Martin Mandl
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