“Schlangen…warum müssen es ausgerechnet Schlangen sein?”

Tierschutz Austria gibt Tipps, was bei einem Schlangenfund in der Natur, im Garten oder im WC zu tun ist.

Der Sommer nimmt langsam an Fahrt auf und wie bereits im letzten Jahr tauchen vermehrt Meldungen von Schlangenfunden an den ungewöhnlichsten Orten auf. Wie man sich und seine Familie am besten schützt und dazu auch noch das Tier, verrät Tierheimleiter Stephan Scheidl:

Warum gibt es immer mehr Vorkommnisse von Schlangen an komischen Orten?

* Wildlebende heimische Schlangen

Überall wo wir Menschen sind, war einmal der Lebensraum für viele Wildtiere – unter anderem Schlangen. Dadurch brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir diesen Tieren begegnen. Manche Schlangen nutzen die Nähe zum Menschen auch aufgrund von Futterquellen, zum Beispiel im Kompost, Mäuse oder auch einfach aufgrund der Wärme, die ein Haus bietet.  

2. Ausgesetzte exotische Schlangen

Immer wieder finden exotische – auch zum teils giftige – Schlangen ihren Weg in die österreichische Natur. Das passiert entweder, wenn Menschen, die Tiere aus dem Terrarium entkommen oder sie absichtlich ausgesetzt werden. Erst im vergangenen Jahr kamen mehrere exotische Schlangen zu Tierschutz Austria, nachdem sie in Gärten oder auf Straßen aufgefunden wurden. Zum einen wird vermutet, dass dies mit den hohen Energiekosten – die mit einem Terrarium mit Wärmelampen nicht zu unterschätzen sind – einhergeht, zum anderen kann es auch an den nun strengeren Gesetzgebungen liegen, weshalb sich Menschen dazu entscheiden die Tiere auszusetzen.

3. Viele importierte exotische Tiere 

Immer noch ist der Erwerb solcher Tiere zudem sehr einfach. Das Reptiliengeschäft boomt und exotische Haustiere zählen nach wie vor zu den “coolsten” Haustieren. Bei uns in Österreich finden sich nur wenige giftige Schlangen. Im Raum Wien gibt es davon gar keine. Hier sind es hauptsächlich Ringelnatter, Schlingnatter und die Äskulapnatter – alle ungiftig.  

Was soll man tun, wenn man einer Schlange im Haus oder Garten begegnet? 

1. Wichtig ist es, dass man schaut, wo sich das Tier hinbewegt – also auf jeden Fall unter Beobachtung halten.

2. Versuchen Sie die Möglichkeiten des Entweichens abzugrenzen(im Wohnraum).

3. Am besten ist es das Tier aus sicherer Entfernung zu fotografieren und das Foto an fachkundige Personen senden, damit man herausfinden kann, ob es sich um ein einheimisches oder nicht heimisches Tier handelt. Je nach Art kann man die Schlange dann vorsichtig hinausmanövrieren oder eben einen Experten holen, der das Tier sicher verwahrt.

Dafür kann sich jeder rund um die Uhr bei Tierschutz Austria melden. WICHTIG: Solang nicht von einem Experten bestimmt, ist es potentiell gefährlich. TIERNOTRUF: +43 1 699 24 80 (24/7 erreichbar)

Wie ist es mit Giftschlangen in Österreich?

In Österreich haben wir 2, maximal 3, heimische Giftschlangenarten. Diese findet man aber nicht in der Kulturlandschaft, sondern nur beim Wandern. Bei den ausgesetzten Tieren kann es natürlich auch bei uns Giftschlangen geben. In Asien, Südamerika, Australien usw. ist das Problem heimischer Giftschlangen natürlich bei weitem größer. Jedoch kann es natürlich vorkommen, dass aus diesen Ländern wildlebende Schlangen, bei uns ausgesetzte Haustiere sind.   

TIPP: wenn man herausfinden möchte ob eine österreichische wildlebende Schlange giftig ist – NUR BEI HEIMISCHEN GIFTSCHLANGEN, die runden Pupillen haben sind ungiftige Tiere. Die Schlangen mit schlitzförmigen Pupillen (wie bei Katzen) sind giftig 

Tierschutz Austria
Jonas von Einem
Leitung Kommunikation
+43 699 16604075
Jonas.voneinem@tierschutz-austria.at
www.tierschutz-austria.at

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