Gewerkschaft vida zu Schienen-Control-Bericht: Rasch Maßnahmen gegen Personalmangel ergreifen

Fördermodelle überprüfen – Bahnen mehr unterstützen, damit Güterverkehr für Wirtschaft attraktiver wird

„Erfreut“ angesichts der von der Schienen-Control Kommission heute bekannt gegebenen Daten, wonach der Schienenpersonenverkehr hinsichtlich Passagier- uns Angebotsdaten erneut auf Wachstumskurs sei, ist Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida. „Die Wermutstropfen dabei sind allerdings der nach wie vor schwächelnde Güterverkehr auf der Schiene sowie das Fehlen tausender Fachkräfte im Eisenbahnbereich. Hier sind Politik und Eisenbahnunternehmen gefordert, rasch notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Fördermodelle müssen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Gerade hinsichtlich der zunehmenden Energiekosten müssen die Bahnen unterstützt werden, damit der Güterverkehr für die Wirtschaft attraktiver wird“, fordert Tauchner und fügt hinzu: „Wir freuen uns über die große Akzeptanz des Klimatickets und die steigenden Fahrgastzahlen. Wenn die Bahnen Teil der Lösung der Klimakrise sein sollen, dann braucht es dazu aber mehr Bahnpersonal, damit die Züge auch fahren können.“

In ihrer Funktion als Regulierungsbehörde für Eisenbahnunternehmen verbessere die Schienen-Control kontinuierlich die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb, so Tauchner weiter. „Dass der Wettbewerb aber nicht bei den Kosten und beim Zugang zum Markt endet, sondern auch bei Aus- und Weiterbildung sowie bei den Gehältern der Bahnbeschäftigten ausgetragen wird, ist der Branche schon längst klar“, sagt der vida-Gewerkschafter.

Wie dem Bericht der Schienen-Control für 2022 zu entnehmen ist, würde sich die Situation bei den Bahnen, neben dem von der Gewerkschaft vida mehrfach aufgezeigte Mangel an qualifiziertem Personal, jetzt mit einem Engpass beim verfügbaren Rollmaterial noch weiter verschärfen. „Es gilt daher, in Bereichen der Ausbildung und beim technisch sicheren Einsatz der Fahrzeuge klare einheitliche Rahmenbedingen für das heimische Schienennetz zu schaffen und diese auch zu kontrollieren. Niemand möchte in einem Zug sitzen, dessen Einsatztauglichkeit und Sicherheit nicht regelmäßig überprüft wird“, betont der Gewerkschafter.

„Da die Markteilnehmer an der Zahl zunehmen, ist es unumgänglich, nationale Aufsichtsbehörden wie die Schienen-Control, die Eisenbahnbehörden sowie das Verkehrsarbeitsinspektorat stärker mit personellen und finanziellen Mitteln auszustatten“, bekräftigt Tauchner abschließend. 

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Hansjörg Miethling
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