Erfolgsprojekt Frühe Hilfen: bisher 12.000 Kinder unterstützt

Jahresbericht bestätigt Wirksamkeit treffsicherer Unterstützungsleistungen

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfe zieht mit seinem neuen Jahresbericht eine Erfolgsbilanz: seit dem Start in 2015 konnten bisher 12.000 Kinder erreicht werden, 3.500 davon alleine im vergangenen Jahr. Ihre Eltern wurden in belastenden Situationen während der Schwangerschaft und der ersten Lebensjahre der Kinder von Familienberater:innen niederschwellig und kostenlos unterstützt. Besonders armutsgefährdete Familien, Alleinerzieher:innen und Familien mit Migrationshintergrund haben das Angebot bisher in Anspruch genommen. Im Zuge der österreichweiten Ausrollung des Projektes haben sich Sozialminister Johannes Rauch und der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse Andreas Huss in der Wiener Zentrale einen Eindruck vom Projekt verschafft. *** 

Für werdende Eltern und junge Familien können die ersten Lebensjahre ihrer Kinder eine belastende Situation darstellen. Vor allem die Zeit der Schwangerschaft und die ersten Lebensjahre der Neugeborenen sind für viele Familien eine Herausforderung. Eine einfache und kostenlose Unterstützung bietet Betroffenen seit 2015 das Projekt Frühe Hilfen. 

Ein multiprofessionelles Team steht Betroffenen wohnortnah mit individuellen Familienberatungen und einer praktischen Unterstützung im Alltag zur Seite, um Entwicklungsstörungen und Krankheiten bestmöglich entgegenzuwirken. Koordiniert wird das Nationale Zentrum Frühe Hilfen von der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Sozialministeriums, der Länder und der Sozialversicherung. Mit Anfang 2023 wurde das Angebot österreichweit ausgerollt. Dafür hat das Sozialministerium 15 Millionen Euro zusätzlich aus dem österreichischen Aufbau- und Resilienzplan der EU zur Verfügung gestellt.

“Der Grundstein für ein gesundes Leben wird in der Kindheit gelegt. Daher ist es umso wichtiger, jene Familien zu unterstützen, für die die Zeit vor oder nach der Geburt ihres Kindes eine Herausforderung darstellt. Das Projekt ‘Frühe Hilfen’ bietet eine einfache und kostenlose Möglichkeit, Familien in dieser schwierigen Situation bestmöglich zu unterstützen”, freut sich Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch am Rande des Besuches. “Dadurch ermöglichen wir den Kindern gesund aufzuwachsen und bieten ihnen Schutz, Förderung und soziale Teilhabe.”

FRÜHE HILFEN WIRKEN ZIELGERICHTET UND TREFFSICHER 

Einen deutlichen Anstieg der Unterstützungsleistungen zeigt der neue Jahresbericht der Gesundheit Österreich GmbH. Im Jahr 2022 gab es ein Allzeithoch der Inanspruchnahme: 2.550 Familien wurden längerfristig begleitet, rund 500 Familien wurden kurzfristig unterstützt.  Dabei gelang es, die Familien frühzeitig zu erreichen: 25 Prozent der Begleitungen begannen bereits während der Schwangerschaft und zwei Drittel der bereits geborenen Kinder waren zu Beginn der Begleitung jünger als ein Jahr, rund die Hälfte sogar jünger als 6 Monate.

Das Projekt ist dabei vor allem jenen Familien zu Gute gekommen, die bereits mit sozialen Herausforderungen konfrontiert sind. Rund 60 Prozent der bisher begleiteten Familien waren armutsgefährdet. Bei einem Viertel handelt es sich um Ein-Personen-Haushalte (fast zur Gänze alleinerziehende Mütter). Auch Elternteile mit niedriger formaler Bildung (maximal Pflichtschulabschluss) bzw. mit Migrationserfahrung haben das Angebot der Frühen Hilfen vermehrt in Anspruch genommen.

Wiens Sozial- und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker betonte: „Der Erfolg der Umsetzung spricht für eine Fortsetzung der Frühen Hilfen – auch wenn ab 2023 keine EU-Mittel mehr dafür zur Verfügung stehen.“ Und er zeigt sich zuversichtlich, „dass durch die ab 2024 angepeilte Drittelfinanzierung von Bund, Ländern und Sozialversicherung dieses wichtige Unterstützungsangebot für Familien und vor allem für Kinder aufrechterhalten werden kann.“ 

JAHRESBERICHT BESTÄTIGT WIRKSAMKEIT DER UNTERSTÜTZUNG

Im Verlauf der Begleitung berichteten die Familien von einer deutlichen Verbesserung ihrer Situation. Insbesondere in Hinblick auf die Obsorgesituation, das soziale Netzwerk und die psychische sowie die körperliche Gesundheit der primären Hauptbezugspersonen, aber auch bei postpartaler Depression, Zukunftsängsten und Überforderung. Positive Veränderungen waren auch bei der Annahme und Versorgung der Kinder zu beobachten.

Die Hälfte der begleiteten Familien nahm im Jahr 2022 selbst Kontakt mit dem Frühe-Hilfen-Netzwerk auf, die restlichen Familien wurden durch Angehörige oder Bekannte vermittelt. Der Großteil der begleiteten Familien berichtet, dass sie bei den Frühen Hilfen gut unterstützt wurden und eine vertrauensvolle Beziehung mit den Familienbegleiter:innen aufbauen konnten. Rund 87 Prozent der Familien empfehlen das Angebot sogar weiter. 

„Es ist hoch erfreulich, dass dieses bestens evaluierte Programm für ein gesundes Aufwachsen endlich verstetigt und in allen Bezirken Österreichs bedarfsorientiert verfügbar wird. Das ist eine positive Nachricht sowohl für die jungen Familien, als auch für die hoch engagierten Leistungserbringer:innen bei den Frühen Hilfen, die jetzt gute Planungssicherheit für die nächsten Jahre bekommen haben. Insgesamt sind die Frühen Hilfen eine der besten Investitionen für mehr gesunde Lebensjahre und die Garantie für einen guten Start ins Leben für alle Kinder. Gerade hier hat Österreich gegenüber vielen anderen europäischen Ländern noch großen Aufholbedarf“, so Andreas Huss Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse.

Den Jahresbericht 2022 und nähere Informationen zum Nationalen Zentrum “Frühe Hilfen” finden sich unter www.fruehehilfen.at

Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)
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