Der 19. August ist “Pension-Overshoot-Day”

Den Rest des Jahres wird der Staat zur Kassa gebeten.

Im Jahr 2023 sind am 19. August alle Einnahmen für Pensionen aufgebraucht. Ab dann zahlt nur noch der Staat. Und damit die Pensionen finanzierbar bleiben, muss der Fiskus dafür tief in die Tasche greifen: 195 Millionen Euro. Nicht für das restliche Jahr, nicht pro Monat. Pro Tag. Das sind insgesamt 26 Milliarden Euro pro Jahr und damit mehr als sechs Mal so viel wie alle Ausgaben für Umwelt, Klima und Energie. „Der Staat investiert also nicht in die Zukunft. Das passt nicht mit dem Generationenvertrag im weiteren Sinne zusammen”, so die Bundesvorsitzende der Jungen Industrie, Julia Aichorn.

   Aufgrund des gesetzlichen Automatismus steigen die Pensionen nächstes Jahr um 9,7 Prozent – rund 5,3 Milliarden Euro- damit verschiebt sich der Pension-Overshoot-Day 2024 bereits auf den 3. August nach vorne. Selbstverständlich fordern Pensionistenvertreter allerdings mehr als die Inflationsabgeltung, das sei schließlich nicht gerecht.

  „Den jungen Menschen im Lande reicht es. Wir möchten, dass mehr Geld für Investitionen in unsere Zukunft da ist“, so Aichhorn weiter. „Im Moment fragen wir uns zum Beispiel, wo wir die 6 Milliarden bis 2030 für den Ausbau der Kinderbetreuung herbekommen. Dafür müssten die Pensionisten nur insgesamt 30 Tage bis 2030 auf ihre Pension verzichten und das Problem wäre gelöst“.

   „Wir müssen uns langfristig ein neues System überlegen, welches sich mehr an den eigens geleisteten Beiträgen orientiert“, so Aichhorn weiter. „Kurzfristig müssen wir Anreize schaffen, um Leute länger im Beruf zu halten. Dabei wären steuerliche Erleichterung bei Arbeit nach Erreichen des Pensionsantrittsalters sowie Entfall der Beitragspflicht zur Pensionsversicherung ein gangbarer Weg“. 

   „Und ja, auch wir Jungen müssen unseren Beitrag leisten und Vollzeit arbeiten gehen. Ansonsten geht sich der Sozialstaat nicht mehr aus“, erklärt Aichhorn abschließend. 

Junge Industrie
Valentin Falb
Bundesgeschäftsführer
01/71135-2463
valentin.falb@iv.at
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