Industrie zu Arbeitsmarkt: Fachkräftestrategie etablieren und Leistungsanreize stärken
IV-GS Neumayer: Beschäftigungsanreize steigern – Arbeit und nicht Arbeitslosigkeit fördern – Nach wie vor 110.000 offene Stellen
„Das hohe Niveau an offenen Stellen, trotz der konjunkturell fordernden Zeiten, zeigt den dringenden Handlungsbedarf, Leistungsanreize zu stärken, um Menschen in Beschäftigung zu bringen. Wir haben zwar einen Rekord an unselbstständig Beschäftigten, aber diesem steht eine Vielzahl an nicht besetzten Stellen gegenüber. Diese Entwicklung zeigt, dass der Personalmangel real ist. Es gilt daher alle Potenziale am Arbeitsmarkt zu nutzen und Inaktivitätsfallen abzubauen“, merkt der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der aktuell veröffentlichten Arbeitsmarktdaten an.
Im August waren beim AMS ca. 321.000 Personen arbeitssuchend gemeldet bzw. haben sich Schulung befunden. Die Zahl, der beim AMS gemeldeten offenen Stellen ist mit ca. 110.00 nach wie vor auf sehr hohem Niveau und zeigt wie herausfordernd es für Österreichs Betriebe ist, ausreichend Personal zu finden. „Um den Arbeits- und Industriestandort Österreich am Laufen zu halten, braucht es ausreichend Arbeits- und Fachkräfte. Es ist entscheidend, Anreize zu stärken, um arbeitssuchende Menschen wieder rasch ins Erwerbsleben zu integrieren und jene, die dem Arbeitsmarkt nicht unmittelbar zur Verfügung stehen, in Beschäftigung zu bringen. Die Erhöhung der Geldleistungen aus der Arbeitslosenversicherung wäre hier jedenfalls das falsche Signal“, hält Neumayer fest.
Die Industrie spricht sich wiederholt dafür aus, dass sich Leistung lohnen muss und jene Menschen zu belohnen sind, die bereit sind, durch ihr Engagement wesentlich zum Erhalt unseres Wohlstandes beizutragen. „Es gilt das Arbeitsvolumen insgesamt zu steigern und Menschen zur Arbeit bzw. Mehrarbeit zu motivieren. Rufe nach einer Reduktion der Arbeitszeit sind kontraproduktiv und gefährden den Arbeits- und Industriestandort Österreich“, betont Neumayer.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird es aus Sicht der Industrie darüber hinaus auch gezielten, qualifizierten Fachkräftezuzug brauchen. Allein aus dem noch unausgeschöpften inländischen Potenzial wird man den Bedarf an Fachkräften nicht decken können. „Wir müssen Österreich am internationalen Fachkräftemarkt als attraktiven Standort positionieren und gezielt Fachkräfte im Ausland anwerben. Österreich befindet sich hier im internationalen Wettkampf um die besten Köpfe. Es braucht daher eine umfassende, gesamtstaatliche Fachkräftestrategie der Regierung“, so Neumayer abschließend.
Industriellenvereinigung
Marlena Mayer
Pressesprecherin
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