Korrektur zu: Les Martyrs ab 18. September im MusikTheater an der Wien
Die Grand Opéra in vier Akten von Gaetano Donizetti feiert Premiere
Korrekturhinweis: Im zweiten und im dritten Absatz wurden die Namen von Regisseur Cezary Tomaszewski und Künstler*innen John Osborn, Mattia Olivieri, Patrick Kabongo und Jérémie Rhorer korrigiert.
Das MusikTheater an der Wien der Vereinigten Bühnen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, bricht auf in die zweite Spielzeit in der Intendanz von Stefan Herheim. In der Halle E im MuseumsQuartier und in der Kammeroper wird ein spannendes Programm, das 350 Jahre Operngeschichte umfasst, als Plädoyer für die ungebrochene Kraft des Musiktheaters gezeigt.
Die Saisoneröffnung gilt einem wahren Meisterwerk: Gaetano Donizettis Grand Opéra „Les Martyrs“. Das beeindruckende Werk setzt sich am Beispiel des christlichen Märtyrertodes mit der Frage auseinander, was Menschen bereit sind, für ihre Werte und Überzeugungen zu riskieren. Das alles transferiert der polnische Regisseur Cezary Tomaszewski in eine fantastische Welt und bricht damit in ungewohnter Weise mit dem Blick auf die Historie.
Eine Belcanto-Paraderolle ist die fordernde Partie des Polyeucte, die der amerikanische Tenor John Osborn übernimmt. Ihm zur Seite erstmals am MusikTheater an der Wien Roberta Mantegna als Pauline. Weiters zu erleben sind Mattia Olivieri, David Steffens, Nicolò Donini und Patrick Kabongo. Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien wird von einem Spezialisten für historisch informierte Aufführungspraxis, Jérémie Rhorer, geleitet. Es singt der Arnold Schoenberg Chor (Leitung: Erwin Ortner).
ZWISCHEN ITALIENISCHEM BELCANTO UND FRANZÖSISCHER ROMANTIK
Darf ein Märtyrertod zum Gegenstand einer Opernhandlung werden? Die italienische Zensur beschied die Frage in den 1830er-Jahren mit einem klaren „Nein“, sodass Gaetano Donizetti seine geplante Oper „Poliuto“ kurzerhand in Frankreich und mithilfe des Librettisten Eugène Scribe als Grand Opéra herausbrachte: Als „Les Martyrs“ feierte das Werk 1840 in Paris seine Premiere und wartete dort u. a. mit einer Balletteinlage, einer auf die Form des Musikdramas vorausweisenden Neustruktur der Partitur und einer spektakulär umgearbeiteten Tenorpartie auf.
Andrea Gruber
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