„Mauern der Freiheit“: Neue „kreuz und quer“-Doku blickt hinter die Kulissen der Benediktinerinnenabtei Nonnberg
Am 19. September um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Damit es nicht zu still wird – Wege aus der Einsamkeit“
Wien (OTS) – Leben hinter Klostermauern – seit 1.300 Jahren entscheiden sich Frauen für die Nachfolge Christi im Stift Nonnberg. Das Kloster wurde zwischen 712 und 715 am Ausläufer des Mönchsbergs in der Stadt Salzburg gegründet und besteht seither ununterbrochen. Somit ist Stift Nonnberg das älteste Frauenkloster im deutschen Sprachraum. Für die „kreuz und quer“-Produktion „Mauern der Freiheit – Die Frauen vom Nonnberg“ öffnen die Benediktinerinnen das erste Mal ihre Türen für eine Fernsehdokumentation und erlauben am Dienstag, dem 19. September 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 eindrucksvolle Einblicke in ihren Alltag, der vom Rhythmus zwischen Gebet und Arbeit geprägt ist. In „Damit es nicht zu still wird“ beschäftigt sich Anna Katharina Wohlgenannt um 23.20 Uhr in ORF 2 mit Wegen aus der Einsamkeit.
„Mauern der Freiheit – Die Frauen vom Nonnberg“ – Ein Film von Johannes Rosenstein
Regisseur Johannes Rosenstein porträtiert in der Koproduktion von ORF und BR drei Klosterfrauen, deren Biografien unterschiedlicher kaum sein könnten. Äbtissin Veronika Kronlachner schwankt lange zwischen ihrem Wunsch, eine Familie zu gründen und einem Leben im Kloster. Sie stammt aus einer Großfamilie, musste früh Verantwortung übernehmen und Geld verdienen. Schließlich siegt der Ruf, den sie verspürt. Sie tritt mit Anfang 20 ins Stift Nonnberg ein. Mittlerweile steht sie der Klostergemeinschaft vor und ist auf gewisse Weise auch Mutter einer Großfamilie geworden: nämlich das Oberhaupt des Konvents. Sie repräsentiert die Gemeinschaft nach außen und hält sie im Inneren zusammen. Wie dies gelingt und welche Herausforderungen darin bestehen,15 ganz unterschiedliche Charaktere immer wieder zusammenzubringen und in einem guten Miteinander zusammenzuhalten – das ist eine der Geschichten, die der Film erzählt.
Sr. Maria Gratia wiederum bereitet sich auf die Ewige Profess vor:
Sie wird sich also in einem besonderen Ritus auf Dauer an die Gemeinschaft binden. Die gebürtige Südtirolerin arbeitete als Köchin in einem Altersheim und hätte sich auch gut vorstellen können, mit Geld, Auto und Freiheit auch ohne Anbindung ans Kloster zu beten. Doch ihre Sehnsucht nach einem erfüllten Leben ließ sie mit Anfang 40 dann doch den Schritt wagen, es mit klösterlichem Leben zu versuchen. Bei den Vorbereitungen und der Professfeier durfte das Drehteam dabei sein. Das letzte Mal, dass eine Frau ins Kloster Nonnberg eintrat, ist immerhin 17 Jahre her. Mittlerweile gibt es etwas mehr Nachwuchs:
Sr. Maria Gratia ist eine von drei Nonnberger Frauen, die sich in den vergangenen Jahren dazu entschieden haben, ins Kloster zu gehen. Der Film zeigt am Beispiel von Sr. Maria Gratia, wie ein Klostereintritt genau aussieht und dass Klostermauern auch Freiheit bedeuten können.
Was die Besonderheit des Nonnberger Stifts ist, erläutert die Priorin, Sr. Eva-Maria Saurugg. Sie führt u. a. durch die Geschichte des Klosters und erzählt von der Bedeutung der Gründerin, der Heiligen Erentrudis, die heute auch als Landespatronin von Salzburg verehrt wird. Ein Angelpunkt der benediktinischen Lebensweise sind die fixen Gebetszeiten, zu denen die Frauen siebenmal am Tag zusammenkommen, um vor allem Psalmen zu singen. Die Schwestern haben eigens eine Kirchenmusikerin angestellt, bei der sie Stunden in Einzelstimmbildung nehmen: Barbara Schmelz pendelt regelmäßig von Bayern nach Salzburg und gehört fast schon zur Gemeinschaft – auch wenn sie von außen kommt. Sie achtet besonders darauf, dass für den Gesang nicht nur die Stimme, sondern auch Geist und Körper fit gehalten werden.
Was fasziniert Menschen am Kloster? Welche Erwartungen, Hoffnungen und Sehnsüchte bringen sie dazu, sich auf ein Leben in Stille, ein Leben auf der Suche nach Gott, ein Leben abgewandt von der Welt „da draußen“ zu entscheiden? Trotz einer strengen Klausur spielt die Außenwelt auch innerhalb der Klostermauern eine Rolle. Und es wird deutlich, dass man hinter Klostermauern auch frei sein kann: im Gebet, beim Backen – und sogar beim Joggen.
„Damit es nicht zu still wird – Wege aus der Einsamkeit“ – Ein Film von Anna Katharina Wohlgenannt
Für eine bessere Zukunft setzen viele Initiativen auf Solidarität. Doch nicht immer mit Erfolg. Dass solidarisches Leben voraussetzungsreich ist, zeigt die Schutzengelkirche in Graz Seckau. Neben caritativen Projekten ist sie in das Wohnprojekt „Haus Rafael“ eingebunden, das Menschen ab 50 Jahren autonomes Leben in Gemeinschaft ermöglicht. Anna Katharina Wohlgenannt hat die Pfarre und das Wohnprojekt besucht und erkundet, was Solidarität in der Praxis heißt, was es braucht, um solidarisch sein zu können, und wo der Solidarität Grenzen gesetzt sind.
http://presse.ORF.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender
Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.