APA-Insights auf den Medientagen: KI effektiv und verantwortungsvoll einsetzen

APA-Digitalexpertinnen Krawarik und Schell gaben Einblick in KI-Nutzung und deren Weiterentwicklung bei der Nachrichtenagentur-Gruppe

Generative KI-Tools beschäftigen die Medien- und Kreativbranche. Wo ist deren Einsatz in contentproduzierenden Bereichen sinnvoll, wo auf keinen Fall und warum (noch) nicht? In einer Breakout-Session auf den Österreichischen Medientagen verdeutlichten Verena Krawarik (Leiterin Innovationsmanagement) und Katharina Schell (stellvertretende Chefredakteurin) gestern, Donnerstagnachmittag, erneut die Vorreiterrolle der APA – Austria Presse Agentur in der Erforschung und im Einsatz von KI für Information und Kommunikation. 

So stellte Krawarik im Podiumsinterview mit Christian Kneil (Head of Content Business der APA) etwa die seit rund einem halben Jahr bestehende APA-Taskforce AI vor, die durchaus ein umfangreiches Programm mit auf den Weg bekommen habe: „Erstellt eine AI-Strategie, entwickelt neue Formate um AI ins Unternehmen zu bringen, schult die Leute, denkt nach, welche Produkte wir im Haus und am Markt brauchen, und überlegt euch auch eine Governance“, umriss die Innovationsexpertin die Fülle an Aufgaben. Das Ziel sei auch, das Thema auf verschiedensten Ebenen im österreichischen Medien- und Kommunikationsmarkt mitzugestalten, „denn wir glauben, dass die APA hier auch eine gewisse Schlüsselrolle hat.“ Nicht jeder Marktteilnehmer müsse sich allein mit dem Thema beschäftigen, sondern könne hier auch auf Expertise zurückgreifen.  

LITERACY UND TRANSPARENZ GEGEN ÄNGSTE 

ChatGPT habe heuer das Bewusstsein dafür, was generative KI leisten kann, schlagartig erhöht – „wir beschäftigen uns aber schon länger mit der Automatisierung von Content“, betonte Katharina Schell, Expertin für Innovationen und Digitales in der APA-Chefredaktion, einerseits. Man solle sich aber erinnern, dass es immer wieder Hypes um technologische Entwicklungen gegeben habe, und man Licht- und Schattenseiten von Anfang an mitbedenken sollte. „Ich bin nicht blind euphorisch, ich fürchte mich aber auch nicht, wenn’s was Neues gibt – beides strategisch nicht so gescheit“, fasste Schell zusammen. Sie riet Unternehmen, Wert auf umfassende Transparenz und AI-Literacy zu legen, denn „wenn ich weiß, was meine Organisation macht und vorhat, fürchte ich mich auch nicht mehr davor.“ 

Einblicke in Entwicklungsbereiche und Produkte der APA-Gruppe mit KI-Einsatz gab Krawarik. So nannte sie das neue Redaktionssystem für Bilder mit KI-Unterstützung für die Erkennung prominenter Personen als Beispiel im Bereich „Visual AI“. Bei textlicher AI spielen Tools zur Modifikation und Klassifikation, etwa durch Metadaten, eine große Rolle – „hier gibt es viele Helferleins. Diese Tools stehen auch interessierten Kunden zur Verfügung“, so Krawarik. APA-Comm biete etwa einen KI-basierten Text-Converter an, der Texte wie Presseaussendungen auf Knopfdruck in Twitter- und Facebook-Postings sowie LinkedIn-Beiträge umwandelt. Als Rahmen aller APA-Aktivitäten rund um (generative) AI verwiesen die Expertinnen auf die unternehmensweite Leitlinie.

VORTEILE DER MASCHINE NUTZEN 

Derzeit würden für redaktionellen APA-Content keinerlei mittels generativer KI erstellten Inhalte verwendet, betonte Katharina Schell. Journalistische Kernaufgaben wie spannendes Erzählen und die Prüfung von Fakten seien nicht gerade Stärken der Modelle. Jedoch würden die Tools für nachgelagerte oder assistierende Prozesse eingesetzt sowie geprüft, etwa zur Erfassung von Zahlen aus Texten: „Die Maschine ist ‚daten-gescheit‘, der Mensch ist grundsätzlich weniger gut in der Lage, Daten zu erfassen. Wenn man diese Stärken kombiniert, kommt man zu einigen Use Cases, die wir derzeit verproben“, so die Journalistin. Auch als Unterstützung bei Speech-to-text-Transkription und für Übersetzungen sei KI in der APA-Redaktion punktuell im Einsatz.  

Zahlreiche Tools würden in der APA laufend geprüft und allen Interessierten das Experimentieren in sicherem Rahmen ermöglicht, unterstrich Krawarik: „Es ist eine Reise, auf die man sich begibt, ohne definiertes Ende.“

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APA – Austria Presse Agentur
Petra Haller
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