Tiroler Tageszeitung, Leitartikel, Ausgabe vom 3. Oktober 2023. Von ANITA HEUBACHER. “Warten oder zahlen”.

Die Zwei-Klassen-Medizin, früher von politischer Seite stets in Abrede gestellt, ist jetzt teilweise Realität. Jeder dritte Patient ist zusatzversichert, obwohl er bereits via Sozialversicherung in ein teures Gesundheitssystem einzahlt.
Das Vertrauen der Bevölkerung in die österreichische Gesundheitsversorgung scheint in den letzten Jahren gesunken zu sein. Während die politische Elite nicht müde wurde zu betonen, dass es in Österreich keine Zwei-Klassen-Medizin gebe, entschied sich ein Drittel der Patienten für eine Zusatzversicherung. Warten oder zahlen ist sowohl im stationären als auch im niedergelassenen Bereich eine eingespielte Praxis. Wer es sich leisten kann, geht zum Wahlarzt. Denn dort sind die Tarife zwar viel höher, die Wartezeiten aber kürzer als beim Kassenarzt. Und der eine oder andere Spitalsarzt offeriert den Patienten, sie in seiner Privatordination einzuschieben und damit die Wartezeit auf eine OP zu verkürzen. 

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