Bezirksmuseen Reloaded: „Ottakring 1918-1945“

Die neue Dauerausstellung thematisiert den Bezirk in der Zeit von der Ersten Republik bis zur NS-Diktatur.

IN EINER AUSSTELLUNG WIE IN EINEM ARCHIV BLÄTTERN UND FORSCHEN – DAS KANN MAN AB 12. OKTOBER IM BEZIRKSMUSEUM OTTAKRING. DER BEREICH DER DAUERAUSSTELLUNG, DER DEN ZEITRAUM VON 1918 BIS 1945 UMFASST, WURDE IM RAHMEN VON BEZIRKSMUSEEN RELOADED KOMPLETT NEU KONZIPIERT. KULTURSTADTRÄTIN VERONICA KAUP-HASLER ERÖFFNET HEUTE DIE NEUE PRÄSENTATION. 

„_Die Wiener Bezirksmuseen sind ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Vielfalt Wiens. 2020 haben wir gemeinsam mit dem Wien Museum die Initiative ‚Bezirksmuseen Reloaded’ gestartet, um die ehrenamtlichen Leiter:innen und ihre Teams bei der professionellen musealen Arbeit zu unterstützen. Dass diese Zusammenarbeit in Form der Neugestaltung des Teils der Dauerausstellung ‚Ottakring 1918-1945’. Früchte trägt, freut mich ganz besonders_“, so Veronica Kaup-Hasler, amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft.

Besonders beeindruckend sind dabei die zahlreichen historischen Ansichten aus dem Bezirk. Besucher:innen sind eingeladen, die Schau interaktiv zu nutzen. „Karteikarten“ bieten neben Bildern auch vertiefende Geschichten über Orte, Objekte und Personen aus dem 16. Bezirk. „_Die Ausstellung ist wie ein offenes Archiv, das über die Jahre weiter anwachsen soll. Sie stellt die umfassende Fotosammlung des Bezirksmuseums in den Mittelpunkt_“, so Kurator Vincent Weisl, Curatorial Fellow am Wien Museum.

Entstanden ist die neue Dauerausstellung in enger Zusammenarbeit mit dem Team des Bezirksmuseums Ottakring. „_Die professionelle Unterstützung seitens des Wien Museums im Rahmen der Initiative Bezirksmuseen Reloaded führte zu einer außergewöhnlichen Neugestaltung_,“ so Bezirksmuseumsleiter Jochen Müller. Patrizia Cyniburk, Mitarbeiterin im Bezirksmuseum Ottakring, über die Ausstellung: „_Bestände aus unserer Sammlung, die bis dato noch nie gezeigt wurden, können nun besichtigt werden – zum Beispiel eine Schulchronik mit einem Eintrag vom 13. Februar 1934, zum Zeitpunkt der Februarkämpfe_.“

DIE GESCHICHTE VON OTTAKRING IM SPIEGEL DER ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE

Der neue, überarbeitete Bereich der Dauerausstellung im Bezirksmuseum Ottakring thematisiert die Zeit nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bis zur Kapitulation des NS-Regimes im Mai 1945 mit direktem Bezug auf den 16. Wiener Gemeindebezirk. So kam es etwa bei den Februarkämpfen 1934 auch in Ottakring zu blutigen Auseinandersetzungen. Der Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahr 1938 hatte Verfolgung, Entwürdigung und Ermordung vieler Bürger:innen des 16. Bezirks zur Folge. Betriebe wie die Ottakringer Brauerei wurden arisiert. Die Ottakringer Synagoge wurde während der Novemberpogrome zerstört. Gegen Ende des Krieges formierte sich in Ottakring ein koordinierter Widerstand gegen das NS-Regime, der dazu beitrug, dass am 7. April 1945 die Truppen im Bezirk kampflos kapitulierten. Die neue Ausstellung im Bezirksmuseum Ottakring geht auch der Frage nach, wie die Entwicklungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch heute nachwirken und wo Spuren jener Zeit sicht- und erlebbar sind.

HÖRSTATION ZUM OTTAKRINGER WIDERSTAND VON KÜNSTLER HASAN ULUKISA

Teil der neuen Dauerausstellung ist ein Werk des Künstlers Hasan Ulukisa, das sich mit dem Widerstand gegen den NS-Terror in Ottakring gegen Ende des Zweiten Weltkrieges auseinandersetzt. Über Kopfhörer können Besucher:innen hören, wie Zeitzeug:innen über die Ereignisse des Jahres 1945 berichten.

 

OTTAKRING 1918-1945

VON DER ERSTEN REPUBLIK ZUR NS-DIKTATUR
Bezirksmuseum Ottakring

Wien Museum
Konstanze Schäfer
0664 54 57 800
konstanze.schaefer@wienmuseum.at
www.wienmuseum.at

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