Austrian SDG-Award: Herausragende Projekte für eine zukunftsfähigere Wirtschaft und Gesellschaft im Parlament geehrt

Preis soll Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele fördern

Bereits zum sechsten Mal wurden gestern Abend Pionier:innen in der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und dem Senat der Wirtschaft im Parlament ausgezeichnet. Der Austrian SDG-Award wird für herausragende Projekte verliehen, die einen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsfähigeren Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Die Schirmherrschaft der Preisverleihung übernahmen neben Sobotka, Bundeskanzler Karl Nehammer, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Wirtschaftsminister Martin Kocher und Staatssekretärin Claudia Plakolm.

Auf die Eröffnungsworte von Wolfgang Sobotka und die einleitenden Worte von Benita Ferrero-Waldner, der Vizepräsidentin des Senats der Wirtschaft, folgten Ausführungen über das Verhältnis von ökonomischem und wertebasiertem Handeln von Günter Bergauer, dem Vorsitzenden der Allianz für Ethik und Wirtschaft. Nach der Preisverleihung in vier Kategorien, wobei auch ein Special Award und ein Preis der Jury vergeben wurden, sprach der Vorstandsvorsitzende des Senats der Wirtschaft, Hans Harrer, über die gesellschaftsprägende Bedeutung „lebendigen Unternehmertums“.

SOBOTKA: NACHHALTIGKEIT STEHT NICHT IM WIDERSPRUCH ZUR WIRTSCHAFT

In seinen Eröffnungsworten unterstrich Nationalratspräsident Sobotka die Bedeutung von Nachhaltigkeit – nicht zuletzt für das Parlament selbst. Seit der Renovierung habe der Energieverbrauch des Hauses, trotz größerer Nutzfläche, um 50 % gesenkt werden können. Doch auch inhaltlich spielten die Nachhaltigkeitsziele im Hohen Haus eine entscheidende Rolle, unter anderem da sich Abgeordnete fraktionsübergreifend der Verfolgung der SDGs zum Anliegen gemacht hätten, erklärte Sobotka. Das Österreichische Parlament nehme damit eine Vorreiterrolle in Europa ein.

In krisenhaften Zeiten würden manche Regionen im Bemühen um diese Ziele zurückgeworfen, bedauerte Sobotka. Doch gerade dann müsse man sich der Nachhaltigkeit „umfassend verpflichtet fühlen“. Sie stünde nämlich nicht im Widerspruch zur wirtschaftlichen Entwicklung, sondern ergänze sie. Wenn sich Europa langfristig behaupten wolle, brauche es nachhaltige Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen, so Sobotka.

FERRERO-WALDNER ÜBER DIE HINTERGRÜNDE DES AWARDS

Die Vizepräsidentin des Senats der Wirtschaft, Benita Ferrero-Waldner, berichtete, dass die Jury in diesem Jahr circa 200 Einreichungen beurteilt habe. Diese hohe Anzahl zeige, dass der SDG-Award sich immer größerer Beliebtheit erfreue. Von Anfang an habe er neben der Förderung der SDGs das Ziel verfolgt, Pionier:innen auf diesem Gebiet einem breiteren Publikum bekannt zu machen, erklärte sie. Auch und vor allem jene, die bereits vor Existenz des Preises aus eigenem Verantwortungsgefühl in dessen Sinne gehandelt hätten: Für die Umsetzung eines „globale Plans“ zur Förderung eines nachhaltigen Friedens und Wohlstands sowie zum Schutz unseres Planeten.

INITIATIVEN VON UND FÜR JUGEND

In der Kategorie „Initiativen von und für Jugend“ wurde drei Projekte geehrt. So begeistert der Verein „PatInnen für alle“ junge Erwachsene mit Fluchthintergrund für die EU und fördert durch transnationale Vernetzung und politische Partizipation ein europäisches Bewusstsein. Der Zukunftskongress „Future Convent“ für HTL-Schüler:innen schlägt eine Brücke zwischen Bildung und Wirtschaft, um so den Weg in eine nachhaltigere Zukunft im Einklang mit den SDGs zu zeichnen. Gewürdigt wurde auch der Jugendgemeinderat Kufstein für sein soziales Engagement und seine Projekte zur Förderung politischer Bildung.

MEDIEN UND JOURNALISMUS

„Planet Matters“, die zweitgrößte Umweltbewegung auf dem Social Media Kanal TikTok, war eines von drei in der Kategorie „Medien/Journalismus“ geehrtes Projekt. Auf dem Kanal wird dem Plastikmüll der Kampf angesagt und für ein größeres Umweltbewusstsein geworben. Ausgezeichnet wurden auch die „Bait Media GmbH“, die zur Förderung von Medienkompetenz und Demokratieverständnis Faktenchecks für Teenager anbietet und das Instagram Nachhaltigkeitsformat „For Future“ der Kleinen Zeitung Next, auf dem Wege aufgezeigt werden, wie jeder und jede einzelne sich im Sinne der SDGs engagieren kann.  

GEMEINDEN

Auch in der Kategorie „Gemeinden“ gab es heuer drei Gewinner-Initiativen. Mit dem Projekt „LOKAL – Mittagstisch mit Mehrwert“ vermitteln die Vorarlberger Gemeinde Doren und der Schulerhalterverband Hittisau Schüler:innen den Wert gesunder und regionaler Ernährung. Burgenlands Landeshauptstadt Eisenstadt wurde für ihre Weichenstellungen bei Klimamaßnahmen mit partizipativen Entscheidungsprozessen ausgezeichnet und die Inkoba (Interkommunale Betriebsansiedelung) der Region Freistadt (Oberösterreich) für ihren effektiven Einsatz gegen die Bodenversiegelung.

UNTERNEHMEN

Weiters würdigte die Jury vier Unternehmen. Während die AMAG Austria Metall AG die SDGs durch ihren Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und umfassende Nachhaltigkeitsprogramme verfolgt, überzeugte das Kurhaus Schärding Barmherzige Brüder die Jury durch seine Vorreiterrolle in der ganzheitlichen Naturheilkunde und seine Gemeinwohlorientierung. Nachhaltige Heutrocknung und natürliche Fütterung brachten der HSR Heutrocknung SR GmbH den SDG-Award ein. Die Acker Österreich gemeinnützige GmbH machte sich um die Förderung von Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich durch Bildungsprogramme verdient. 

SPECIAL AWARD UND PREIS DER JURY

Die Preisträgerin des Special Award 2023 ist für das Parlament keine Unbekannte. Christine Schwarz-Fuchs wurde sowohl als Bundesrätin als auch als Geschäftsführerin der Buchdruckerei Lustenau für ihren Einsatz für das Gemeinwohl und ihr Engagement für eine nachhaltige Zukunft geehrt. Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie AG, erhielt den Preis der Jury für seine Initiative „Klimaschutz macht Schule“, die Kindern einen frühen Zugang zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und sauberer Energieproduktion ermöglicht. (Schluss) wit

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Webportal des Parlaments.

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