a·g·e Award 2023 – alle Nominierungen und Preisträger:innen

Seniorenrat und Journalisten Club überreichten Awards in den Kategorien Medien, Arbeitswelt und Gesellschaft

Am 17. Oktober 2023 fand auf Einladung von Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka, des Österreichischen Seniorenrates und des Österreichischen Journalisten Clubs die Vergabe der a·g·e Awards statt.

Ziel des a·g·e Awards ist es, öffentliches Bewusstsein zum Thema Alter zu schaffen. Neben einer Sensibilisierung soll auch eine Qualifizierung der Medienlandschaft erfolgen und ein Impuls für die Arbeitswelt und Gesellschaft gesetzt werden. Alter gemeinsam erleben – vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen in Österreich und Europa.

Der Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka begrüßte die rund 200 Gäste im Nationalratssitzungssaal des Hohen Hauses zur zweiten Vergabe der Awards.

DR. PETER KOSTELKA, vorsitzführender Präsident des Seniorenrats und Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Österreichs:

„Die Bedeutung der Worte „älter werden“ und „alt“ haben sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend gewandelt. Wer älter wird, ist nicht automatisch „alt“, denn die „Alten“ von Heute sind fitter, gesünder und selbstbewusster als frühere Generationen. Sie können und wollen in der Mitte der Gesellschaft stehen – nicht im Abseits. Dennoch ist Altersdiskriminierung auch im Jahr 2023 immer noch Realität – und das in zahlreichen Bereichen: von digitaler Diskriminierung über die Benachteiligung am Arbeitsmarkt bis hin zu Banken und Versicherungen, die ältere Menschen als Kunden zweiter Klasse behandeln. Leider werden Pensionist:innen auch immer noch als „Sündenböcke“ für das Budget hingestellt und das Schauermärchen von der angeblichen Unfinanzierbarkeit des Pensionssystems auf Kosten der Jungen immer wieder aufs Neue erzählt. Damit muss endlich Schluss sein!

Der heutige a·g·e Award nimmt im Einsatz gegen Altersdiskriminierung eine wichtige Rolle ein. Denn er stellt jene ins Rampenlicht, die erkannt haben, dass das „Älterwerden“ etwas Positives ist, etwas, das es zu feiern und nicht zu bedauern gilt. Aber unser Einsatz muss und wird über diese wichtige Veranstaltung hinaus weitergehen und wir werden der Politik Entscheidungsgrundlagen im Einsatz gegen Altersdiskriminierung liefern.“

LABG INGRID KOROSEC, Präsidentin des Seniorenrats und des Österreichischen Seniorenbundes:

„Die Schaffung des a·g·e Awards war mir ein persönliches Herzensanliegen, da wir nicht nur in den Medien, sondern auch in der Gesellschaft und Arbeitswelt eine Sensibilisierung für das Thema Alter und neue Konzepte brauchen. Die Vergabe des a·g·e Awards verfolgt das Ziel, eben dieses öffentliche Bewusstsein zum Thema Alter zu schaffen und ein klares Zeichen gegen Altersdiskriminierung zu setzen! Früher wurden wir oft als passive Empfänger von Pflege und Unterstützung gesehen. Heute jedoch haben wir uns als aktive, wertvolle Mitglieder in vielen Bereichen etabliert. Unsere Erfahrung und unser Wissen gelten als unschätzbare Ressource.

Die Gesellschaft wandelt sich und mit ihr das Bild des Alters. Unsere Generation hat das Glück, in einer Zeit zu leben, in der das Alter nicht nur als eine Phase des Rückzugs gesehen wird, sondern auch als eine Zeit des aktiven Beitrags und der Weiterentwicklung. Die beeindruckenden Projekte, die für den a·g·e Award eingereicht wurden, zeugen von diesem Wandel und zeigen, wie tiefgreifend und facettenreich das heutige Altersverständnis ist. Natürlich gibt es in diesem Transformationsprozess Stolpersteine und Hürden, die es noch zu bewältigen gilt. Mein tiefster Dank gilt allen, die dieses positive und dynamische Bild des Alter(n)s in unserer Gesellschaft fördern und stärken.“

ING. NORBERT WELZL, Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs, begann seine Eröffnungsrede mit einem andächtigen Hinweis auf die aktuellen geopolitischen Kriegsereignisse in der Welt. Weiters wies er in seinen Statements auf die Bedeutung der Medien in der Wahrnehmung von gesellschaftlichen Themen hin:

„Das Ziel des a·g·e Awards soll ein gemeinschaftliches und respektvolles Miteinander aller Altersgenerationen in unserer Gesellschaft sein. Der Österreichische Journalisten Club steht für die Freiheit der Presse, der Wahrung des Redaktionsgeheimnisses und für eine kritische, objektive und unabhängige Berichterstattung. Das Thema Altern in der Gesellschaft ist eine besondere Aufgabe für Medienschaffende. Insbesondere soll es als Auftrag gesehen werden, sich mit noch immer vorherrschenden Tabuthemen im Zusammenhang mit den Generationen kritisch und unvoreingenommen auseinanderzusetzen.“

VERGABE DER AWARDS

Aus den zahlreichen Einreichungen der Aktivitäten im Zeitraum Oktober 2022 bis August 2023 wählte eine Jury jeweils drei Nominierte bzw. eine:n Gewinner:in pro Kategorie aus.

Die Jury setzte sich zusammen aus dem Vorsitzenden Ing. Norbert Welzl sowie Ing. Barbara Meister MA (Generalsekretärin des ÖJC), Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland (Leiter des Zentrums für Gerontologie und Gesundheitsforschung), LAbg Ingrid Korosec, Dr. Peter Kostelka, Dr. Klaus Ropin (Leiter des Fonds Gesundes Österreich), Martina Rupp (Journalistin & Moderatorin), Mag. Johanna Ruzicka (Wirtschafts-Redakteurin) sowie Michael Straberger (Präsident des Österreichischen Werberates).

Moderatorin Heilwig Pfanzelter führte durch den Abend. Den musikalischen Rahmen bildete die „Little Big Family“ unter der Leitung von Christof Moser.

Zu den Preisen:

A·G·E AWARD IN DER KATEGORIE MEDIEN

Die drei Nominierungen:

1.) Nach der Haft – Altersarmut statt Resozialisierung von Christof Mackinger, erschienen in der Zeitschrift Augustin am 30. November des Vorjahres.

Gefängnisaufenthalte dienen der Resozialisierung – offiziell. Anhand einer Reihe von Biografien älterer Menschen zeichnet Christof Mackinger in seiner Reportage nach, warum Gefängnis für ältere Menschen den Weg in die Altersarmut beschleunigt. Damit passiert hinter Gitter das Gegenteil von dem, was die Justiz verspricht. In der Reportage werden nicht nur alte, delinquente Menschen auf Augenhöhe porträtiert. Sondern es werden auch die Hebel beschrieben, welche in Gang zu setzen wären, um das Problem zu mindern. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Die Thematik ist seit langer Zeit bekannt, aber deswegen um nichts einfacher durchzusetzen. Denn: Delinquenten Menschen, insbesondere den älteren unter ihnen, fehlt die Lobby.

2.) Das sind die 5 beliebtesten Pensionisten-Influencer:innen.

Ist es auch im Alter noch möglich als Influencer:in durchzustarten? Das Online-Medium K.AT hat sich für die Beantwortung dieser Frage auf die Suche nach den beliebtesten Pensionisten-Influencer:innen gemacht – und fünf gefunden. Wer hätte gedacht, dass auch Omas und Opas auf Instagram und YouTube zu den Influencer:innen gehören können? Doch genau das ist der Fall! Immer mehr ältere Menschen teilen ihre Erfahrungen und haben längst bewiesen, dass sie das Netz erobern können. Dabei geht es aber nicht nur um lustige Videos oder schöne Bilder, sondern auch um Themen wie Gesundheit, Reisen oder Lifestyle. Denn Tipps von erfahrenen Menschen sind, wie wir alle wissen, Gold wert. „Das sind die 5 beliebtesten Pensionisten-Influencer:innen“ ging am 11. Juli des heurigen Jahres auf K.AT online.

3.) Der Psychotherapeut Florian Friedrich zeigt in seinem Beitrag „Homosexualität und Bisexualität im Alter“ im Bezirksblatt der Stadt Salzburg die Probleme und Schwierigkeiten homosexueller Seniorinnen und Senioren auf.

Menschen, die heute alt oder hochbetagt sind, kommen aus Generationen, in denen es nicht selbstverständlich war, offen als schwul bzw. lesbisch oder bisexuell zu leben. Lange Zeit gab es strafrechtliche Verfolgung, soziale Ächtung und Diskriminierung in Gesellschaft und Arbeitswelt. Alte schwule und lesbische Menschen waren damit ihr gesamtes Leben lang gezwungen, ein falsches Selbst und eine falsche Identität vorzuspielen. Aber auch innerhalb der schwulen und lesbischen Mainstream-Community fehlt es an Akzeptanz für alte und hochbetagte schwule, lesbische und bisexuelle Personen. Florian Friedrich zeigt all dies und noch mehr in seinem Beitrag vom 19. Januar 2023 auf.

Der a·g·e Award in der Kategorie Medien ging an Mag. Florian Friedrich und wurde in Vertretung von Mag. Hannes Heissl mit großer Freude entgegengenommen.
Die Jury lobte, dass Florian Friedrich, der als Psychotherapeut und auch journalistisch als sogenannter „Regionaut“ tätig ist, dieses sensible Thema in einer beeindruckenden Kürze treffend und wachrüttelnd beschrieben und sich damit kritisch auseinandergesetzt hat. Das Thema Sexualität im Alter sollte frei von jeglicher Diskriminierung sein und für die eindrucksvolle journalistische Auseinandersetzung mit den Erlebnissen und Wunden in der Psyche dieser alternden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Neigungen wurde der heurige a·g·e Award in der Kategorie Medien vergeben.

Österreichischer Seniorenrat
Mag. Wolfgang Braumandl
01/8923465
kontakt@seniorenrat.at
http://www.seniorenrat.at

Österreichischer Journalisten Club
Ing. Barbara Meister MA
01/9828555-0
office@oejc.at
https://www.oejc.at

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