Samariterbund: 20.000 warme Mahlzeiten für Armutsbetroffene
Gemeinsam Kochen und dabei Gutes tun – unter diesem Motto startete der Samariterbund Wien vor genau einem Jahr das Projekt „Suppentopf“.
Die Anzahl armutsgefährdeter Personen steigt in Österreich seit Jahren sukzessive an. Hinzu kommt, dass Österreich aktuell auch im internationalen Vergleich überdurchschnittlich von der Inflation betroffen ist. Ein weiterer Armutstreiber, dem kaum Preiseingriffe gegenüberstehen. „Das spüren Menschen mit geringem Haushaltseinkommen zuerst und am stärksten. Denn bei ihnen machen die gestiegenen Ausgaben für Wohnen, Energie und Nahrungsmittel natürlich einen höheren Anteil am verfügbaren Budget aus“, erklärt Oliver Löhlein, Geschäftsführer Samariterbund Wien. „Das bedeutet aber auch, dass die spezifische Inflationsrate eklatant höher ist, als die durchschnittliche. Diese Menschen haben keinen finanziellen Spielraum und auch kein Erspartes, auf das sie zurückgreifen könnten.“
Bereits im Vorjahr war der Ansturm in den fünf Sozialmärkten des Samariterbund Wiens enorm, nämlich um 40 Prozent höher als noch im Jahr davor. Sozialberaterin Enikö Nyàguly, die in den Sozialmärkten des Samariterbund Wiens über Unterstützungsmöglichkeiten informiert, erlebt hautnah, dass „die Armutsspirale sich immer dramatischer entwickelt. Manche benötigen auch einfach dringend eine Anlaufstelle und Vertrauensperson, die ihnen zuhört und Mut zuspricht“, so die Sozialberaterin. Aus diesen Erfahrungen entstand im Vorjahr die Idee zum Samariterbund Suppentopf.
ARMUT MACHT KRANK
Unausgewogene Ernährung macht aus der Armutsspirale oftmals einen Teufelskreis. Denn Armut macht krank, das untermauern auch zahlreiche Studien. Gesündere Lebensmittel sind teurer. Das Stichwort lautet Ernährungsarmut – und bedeutet, dass gesunde Ernährung aus finanziellen Gründen nicht möglich ist. Fast Food etwa ist gerade für Kinder im Wachstum nicht ansatzweise empfehlenswert.
Daher legt man beim Suppentopf großen Wert auf gesunde und ausgewogene Mahlzeiten. „Das Problem können wir in meiner Küche natürlich nicht an der Wurzel packen“, sagt Suppentopf-Chefkoch Tobias Aistleitner. „Was wir allerdings machen, ist genau jenen zu helfen, die mit der Leistbarkeit einfachster Grundnahrungsmittel am meisten hadern. Wir arbeiten mit regionalen Zutaten, haben Spaß beim Kochen und bieten Menschen danach die Möglichkeit zusammenzusitzen, zu tratschen und einfach mal wieder gemütlich und gut zu essen.“
Das Suppentopf-Konzept: Freiwillige Helfer:innen – eingeladen sind alle, egal ob mit Freunden, Familie oder Kolleg:innen – kochen gemeinsam mit Koch Tobias Aistleitner in einer vollausgestatteten Küche in Wien-Brigittenau. Einmal vormittags kochen bedeutet eine Portion für rund 300 Personen. Im Anschluss werden die warmen Mahlzeiten gemeinsam in einem der fünf Sozialmärkte des Samariterbund Wiens ausgegeben.
Das Resümee nach einem Jahr zeigt den dringenden Bedarf an Unterstützung für Menschen in Armut: Der Samariter Suppentopf hat in den vergangenen zwölf Monaten rund 20.000 warme Mahlzeiten ausgegeben. Neben alleinerziehenden Frauen und kinderreichen Familien nehmen auch viele Pensionist:innen den Suppentopf in Anspruch.
Anmeldung zum gemeinsamen Kochen unter ehrenamt@samriterbund.net
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