Store-Check: Herkunft der Äpfel in Apfelsäften großteils unklar
Branchenverband und LKÖ fordern vor dem „Tag des Apfels“ mehr Transparenz bei Produktherkunft
Egal, ob bei Direktsaft oder Konzentrat: Bei in Supermärkten angebotenen Apfelsäften fehlt in vielen Fällen die Angabe, woher die enthaltenen Äpfel stammen. Nur bei 42% kommen die Früchte laut Angabe aus Österreich. Das hat ein Store-Check des Österreichischen Branchenverbands für Obst und Gemüse (ÖBOG) gezeigt. Dessen Obmann, MANFRED KOHLFÜRST, fordert gemeinsam mit LK Österreich-Präsident JOSEF MOOSBRUGGER im Vorfeld des Tags des Apfels am 10.11. daher mehr Transparenz. Täuschung der Verbraucher:innen durch Angaben wie „hergestellt in Österreich“ ist durch eine klare Herkunftskennzeichnung von Obst und Gemüse in verarbeiteten Produkten zu beenden.
Apfelsaft zählt nach Orangensaft zu den beliebtesten Fruchtgetränken der Österreicherinnen und Österreicher. Diese trinken im Schnitt rund 7 Liter Apfelsaft pro Jahr. Doch woher stammen die Äpfel in den Säften, die im Lebensmitteleinzelhandel angeboten werden? Das hat nun der Österreichische Branchenverband für Obst und Gemüse (ÖBOG) bei einem im Oktober durchgeführten Store-Check in insgesamt sieben Handelsketten untersucht. Insgesamt wurde bei 37 unterschiedlichen Apfelsäften der Ursprung der Äpfel unter die Lupe genommen.
Dabei kam heraus, dass bei lediglich 42% der Apfelsäfte die Äpfel mit Gewissheit aus Österreich stammen. Bei 50% der Produkte konnte überhaupt keine Information zur Herkunft der Früchte gefunden werden. Bei 8% stammen die Äpfel entweder aus der EU oder Nicht-EU-Staaten. Vor allem bei Säften, die aus Konzentrat hergestellt wurden, fehlten großteils die Herkunftsangaben der Äpfel. Diese Säfte sind in der Regel billiger und decken auch einen höheren Marktanteil ab.
„Hergestellt in Österreich“ ist oft irreführend
„Wenn keine Apfelherkunft angegeben ist, ist es höchstwahrscheinlich, dass der Rohstoff nicht aus Österreich stammt. Die Bezeichnung hergestellt in Österreich, die oft mit der Saftproduktion in Verbindung gebracht wird, bietet den Verbrauchern keine Informationen zum Ursprung der Äpfel und kann irreführend sein. Bei Direktsäften ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Äpfel aus Österreich stammen, außerdem wesentlich höher als bei Saft aus Konzentrat. Denn bei Direktsaft handelt es sich um reinen, direkt gepressten Apfelsaft, der durch Erhitzen haltbar gemacht wird. Konzentrat wird hingegen durch Abdampfen eingedickt. So werden die Säfte zwar in Österreich abgefüllt, die Äpfel stammen aber in der Regel aus dem Ausland“, erklärt Kohlfürst, Apfelproduzent und Branchensprecher der Obst- und Gemüseproduzent:innen.
„Das, was bei frischem Obst und Gemüse bereits selbstverständlich ist, ist auch bei daraus erzeugten Verarbeitungsprodukten unumgänglich, nämlich mehr Transparenz. Die Konsumentinnen und Konsumenten wollen und brauchen Wahlfreiheit, um entscheiden zu können, was sie essen und trinken möchten. Ein rot-weiß-rotes Konsumbekenntnis muss auch in diesem Bereich möglich werden. Bei verarbeiteten Obst- und Gemüseprodukten wie Säften ist eine klare und transparente Kennzeichnung dieser Rohstoffherkunft unerlässlich. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe haben sehr oft mit der Konkurrenz durch Billigimporte zu kämpfen“, fordert LK Österreich-Präsident Moosbrugger.
Polona Globočnik, BSc, BSc,
Geschäftsführerin,
Österreichischer Branchenverband für Obst und Gemüse,
Tel.: +43 676 83441 8556,
E-Mail.: p.globocnik@lk-oe.at
Mag. Claudia Jung-Leithner,
Pressesprecherin & Leitung Kommunikation,
LK Österreich,
Tel.: +43 676 83441 8770,
E-Mail: c.jung-leithner@lk-oe.at
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