TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: „Licht in das dunkle Signa-Reich“, von Max Strozzi

Ausgabe vom Donnerstag, 30. November 2023

Rund um die historische Pleite von René Benkos Signa Holding wird noch vieles aufzuarbeiten sein, wie die Verflechtung mit der Politik oder die Rolle der Eigentümer und Geldgeber. Man kann gespannt sein, was noch ans Tageslicht kommt.
So schnell steht man als Liebling der Nation im Abseits. Vor wenigen Jahren durfte René Benko noch mit Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz als Teil von dessen Entourage zu diversen Öl-Scheichs jetten. Auch zur Übernahme der Kika/Leiner-Gruppe wurde ihm der rote Teppich ausgerollt. In Deutschland wurde der mutmaßliche Retter der Karstadt/Kaufhof-Kette zunächst umarmt, die Rettung blieb in weiten Teilen aus. Jetzt, wo der Putz von der Signa-Gruppe bröckelt und langsam der Blick hinter die blendend glänzende Fassade des milliardenschweren Konzerns frei wird, geht man auf Distanz. Er sehe kein Politikum, sagte ÖVP-Kanzler Karl Nehammer über den gestrigen Insolvenzantrag der Signa-Dachgesellschaft, alles nur ein Fall für den Insolvenzrichter. So ist’s halt im Wirtschaftsleben, mal geht’s rauf, dann wieder runter. Und Hauptsache, den Banken passiert nicht allzu viel, ergänzte der grüne Vizekanzler Werner Kogler sinngemäß.

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