Volkshilfe: PISA-Studie muss Handlungsauftrag für mehr Bildungsgerechtigkeit sein
„Wir stecken in diesem bildungspolitischen Jammertal fest!“
Die jüngste PISA-Studie belegt es: Österreich gehört einmal mehr zu jenen OECD-Ländern, in denen der sozioökonomische Hintergrund der Eltern einen stärkeren Einfluss auf die Leistungen der Jugendlichen hat, als im Schnitt der anderen OECD-Staaten.
Jene Schüler*innen aus dem Viertel mit dem höchsten sozioökonomischen Status haben in Mathe deutlich bessere Ergebnisse erzielt als jene aus dem niedrigsten Viertel. In Österreich ist diese Differenz verglichen mit der letzten PISA-Studie sogar größer geworden. 20 Prozent der Differenzen österreichischer Schüler*innen lassen sich im Fach Mathematik mit dem sozioökonomischen Hintergrund erklären, im OECD-Schnitt sind es 15 Prozent.
Alarmierend ist vor allem, dass die Leistung der Schüler*innen mit den ungünstigsten Voraussetzungen noch weiter zurückfiel, während sich die der anderen verbesserte. „Die Bildungsschere in Österreich geht weiter auf“, warnt Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.
KINDERARMUT KOSTET VIELE MILLIARDEN UND KINDERN DIE ZUKUNFT
„Dem österreichischen Schulsystem fehlt es an Gerechtigkeit und die Rechnung für das parteipolitische Zaudern bekommen wir jedes Jahr auf’s Neue präsentiert“, so Fenninger. Er meint damit nicht nur die PISA-Ergebnisse, sondern verweist auch auf eine kürzlich öffentlich gewordene Studie der OECD, die brisante Ergebnisse zeigte. Der österreichischen Gesellschaft kosten die Folgen von Kinderarmut 17,2 Mrd. Euro. „Kinderarmut kostet Kindern eine selbstbestimmte Zukunft und uns allen viele Milliarden Euro. Wo könnte Österreich liegen, wenn wir Kinderarmut endlich abschaffen.“
Die Einsichten der PISA-Studie sind aber nicht neu. „Wir stecken in diesem bildungspolitischen Jammertal fest. Wir brauchen eine Schule ohne Rucksack und Angst. Wir brauchen eine Schule der Kinderrechte, die Stärken jedes Kindes ins Zentrum stellt. Eine Schule, die ungleiche Startbedingungen ausgleicht, statt sie zu vertiefen. Nur so werden wir allen Kindern gerecht und kommen gleichzeitig als Volkswirtschaft weiter“, appelliert auch Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Österreich.
Ruth Schink
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