Kinderrechte-Organisationen: „Fehlende Bekämpfung von Kinderarmut kostet uns Milliarden”
Kinderrechte-Organisationen fordern von der Regierung mit Nachdruck den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen Kindergarantie
Seit fast zwei Jahren ist die Regierung beim Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Kinderarmut säumig. Dabei ist Österreich von der EU-Kommission angehalten, einen Aktionsplan vorzulegen.
Interessenvertretungen und Kinderrechte-Organisationen fordern die Regierung einmal mehr auf, dem nachzukommen: „Die fehlende Bekämpfung von Kinderarmut kostet uns Milliarden, das zeigt eine kürzlich veröffentlichte OECD-Studie. Durch die Langzeitfolgen von Kinderarmut entsteht der Gesellschaft jährlich ein Schaden von 17,2 Milliarden Euro. Und die Belastungen der Kinder und ihrer Familien sind in Geld erst gar nicht zu bemessen. Kinderarmut ist durch nichts zu rechtfertigen”, so die unterzeichnenden Organisationen. Die Bundesregierung muss hier endlich nachhaltige Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarmut in Österreich setzen.
ÖSTERREICH HÄTTE BEREITS IM MÄRZ 2022 IM RAHMEN DER “EUROPÄISCHEN KINDERGARANTIE” EINEN MASSNAHMENKATALOG ZUR REDUKTION VON KINDERARMUT VORLEGEN SOLLEN.
Auch im Koalitionsabkommen hat sich die Regierung vorgenommen, Armut in Österreich zu halbieren. Hier ist bisher zu wenig passiert. Vor nunmehr zwei Jahren fand ein Multi-Stakeholder-Dialog zum Aktionsplan statt, seither herrscht Stille dazu. DAMIT BILDET ÖSTERREICH DAS UNRÜHMLICHE EU-SCHLUSSLICHT: Alle anderen Länder haben ihre Maßnahmen bereits offengelegt. “Warum legt die Bundesregierung zwei Jahre nach dem Stakeholder:innenprozess nicht Maßnahmen vor, um die Europäische Kindergarantie umzusetzen? Es geht schließlich um eine gute Zukunft für alle Kinder in Österreich”, so die Unterzeichner:innen.
DRINGENDER HANDLUNGSBEDARF
IMMER NOCH LEBEN IN ÖSTERREICH MEHR ALS 350.000 KINDER UND JUGENDLICHE, VON ARMUT UND AUSGRENZUNG BEDROHT. Kinderarmut liegt in Österreich seit Jahren beharrlich auf zu hohem Niveau. Die Teuerungswelle hat die Situation weiter verschärft. Besonders dramatisch ist die Situation für Alleinerziehende und ihre Kinder. Hier gab es von 2021 auf 2022 einen Anstieg der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung um fünf Prozent.
Die Interessenvertretungen und Kinderrechte-Organisationen fordern daher jetzt mit Nachdruck den Nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen Kindergarantie ein. “Wir brauchen Reformen in die Zukunft der Kinder und ein Ende von Kinderarmut. Die Europäische Kindergarantie gibt hier wichtige Ansatzpunkte in den Bereichen Bildung, Wohnen oder auch der Mahlzeit in Bildungseinrichtungen vor, die Österreich endlich umsetzen muss“, so die Organisationen abschließend.
UNTERZEICHNER:INNEN:
ARBEITERKAMMER WIEN
BUNDESJUGENDVERTRETUNG
CARITAS ÖSTERREICH
DIAKONIE ÖSTERREICH
KATHOLISCHE JUNGSCHAR ÖSTERREICHS
KINDER- UND JUGENDANWALTSCHAFT WIEN
NETZWERK KINDERRECHTE ÖSTERREICH
ÖSTERREICHISCHE LIGA FÜR KINDER- UND JUGENDGESUNDHEIT (KINDERLIGA)
ÖSTERREICHISCHE PLATTFORM FÜR ALLEINERZIEHENDE
SOS KINDERDORF
VOLKSHILFE ÖSTERREICH
Volkshilfe Österreich
Romana Bartl
Presse
+43 676 87841770
romana.bartl@volkshilfe.at
volkshilfe.at
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