„Kirchengeschichte in Rot-Weiß-Rot“: „kreuz und quer“-Spezial über „Die Ära König“

Am 28. Dezember um 22.30 Uhr in ORF 2; danach: „Menschen & Mächte: Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot – Die 80er Jahre“

Wien (OTS) – Die „kreuz und quer“-Spezialausgabe „Kirchengeschichte in Rot-Weiß-Rot: Die Ära König“ von Christian Rathner zeichnet am Donnerstag, dem 28. Dezember 2023, um 22.30 Uhr in ORF 2 den Werdegang Franz Königs nach, zeigt Errungenschaften seiner Amtszeit ebenso wie das ernüchternde Ende einer Ära: Mit Hans Hermann Groër schlitterte die römisch-katholische Kirche in Österreich nach den Worten der Grazer Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler in die „schwerste Krise seit 1945“. Um 23.15 Uhr folgt Wolfgang Sticklers „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot – Die 80er Jahre“.

„kreuz und quer“-Spezial: „Kirchengeschichte in Rot-Weiß-Rot: Die Ära König“

Er war eine der prägenden Gestalten Österreichs im 20. Jahrhundert:
Kardinal Franz König. Er setzte sich für eine Aussöhnung von katholischer Kirche und Arbeiterschaft ein. Und löste die römisch-katholische Kirche, die noch in der Zwischenkriegszeit eine Allianz mit dem autoritären Ständestaat eingegangen war, endgültig aus parteipolitischer Abhängigkeit. König knüpfte Kontakte zu Ländern hinter dem Eisernen Vorhang und war weltweit ein gefragter Gesprächspartner im interreligiösen Dialog. Als solcher setzte er sich auch während des Zweiten Vatikanischen Konzils für ein neues Verhältnis der römisch-katholischen Kirche zum Judentum ein, initiierte als Leiter des vatikanischen Sekretariats für die Nichtglaubenden eine Abteilung für Atheismusforschung an der Wiener Universität und gründete als Mann der Ökumene in Wien die Stiftung „Pro Oriente“.

Neben der Kirchenhistorikerin Michaela Sohn-Kronthaler kommen in der Dokumentation u. a. der Wiener Kirchenhistoriker Rupert Klieber, der Sozialhistoriker Florian Wenninger, der evangelische Kirchenhistoriker Leonhard Jungwirth, der Journalist und Buchautor Herbert Lackner („Als Schnitzler mit dem Kanzler stritt“) und der Theologe und Atheismusforscher Johann Figl („Leben nach 1945“) zu Wort. Persönliche und bisher wenig bekannte Einblicke gibt Annemarie Fenzl, langjährige Mitarbeiterin Königs und Leiterin des Kardinal-König-Archivs.

„Menschen & Mächte: Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot – Die 80er Jahre“

Die 1980er Jahre sind das Jahrzehnt der Krisen und Skandale. Bruno Kreisky tritt 1983 zurück, sein Erbe zerbröselt. Stahlkrise, Konjunktur-Einbrüche und internationale Rezession beenden den österreichischen Weg in der Wirtschaftspolitik. Die nachfolgende sozial-liberale Koalition aus SPÖ und FPÖ ist recht häufig mit der Beseitigung von Problemen beschäftigt: Hainburg-Konflikt, Waldheim-Affäre, Weinskandal. Dazu kommen die Auswirkungen der Atomkatastrophe von Tschernobyl. Auf Kardinal König folgt Hans Hermann Groër. Ab 1986 macht der neue FPÖ-Chef Jörg Haider aus einer rechten, teils akademischen, mittelständischen kleinen Honoratiorenpartei eine stetig wachsende Protestbewegung. Die Affären der 80er Jahre führen zu einer Erosion der politischen Glaubwürdigkeit. Politische Missstände und wachsendes Bewusstsein für die Schattenseiten von Wachstum und Wohlstand fördern die Stärkung der Zivilgesellschaft und deren Öffentlichkeitsfaktor. Bürgerbewegungen werden zu politischen Parteien. Nach der Hainburgkrise kommen „Die Grünen“ ins Parlament. Mitte der 80er Jahre beginnt das Computerzeitalter. Am Ende des Jahrzehnts steht eine neue globale Ordnung: Ostblock und Warschauer Pakt brechen zusammen.

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