„Philosophisches Forum“ zum Thema „Liebe, Rache, Hass – Müssen wir alles verzeihen?“ am 14. Februar um 22.30 Uhr in ORF 2
Zu Gast bei Barbara Stöckl und Konrad Paul Liessmann: Michael Köhlmeier, Maria Katharina Moser, Fabian Bernhardt, Şeyda Kurt und Adelheid Kastner
Wien (OTS) – Hass ist heute – nach der Wahrnehmung vieler – wieder lauter geworden, nicht nur in den Kommentaren der sozialen Medien sind „Hater“ unterwegs. Und mit dem Hass gehen mitunter Töne der Vergeltung und der Rache einher, im Politischen ebenso wie im Privaten. Liegen uns Rache und Hass also sogar näher als die Bereitschaft zu vergeben? Ist Vergeltung notwendig, um Gerechtigkeit herzustellen?
Über die Bedeutung des Verzeihens im persönlichen wie im gesellschaftlichen Bereich und die Rolle von Rachegefühlen diskutieren Barbara Stöckl und Konrad Paul Liessmann im „Philosophischen Forum“ am Mittwoch, dem 14. Februar 2024, um 22.30 Uhr in ORF 2 mit folgenden Gästen:
Michael Köhlmeier, Schriftsteller
Maria Katharina Moser, Theologin und Leiterin der Diakonie
Fabian Bernhardt, Philosoph und Literaturwissenschafter
Şeyda Kurt, Autorin und Journalistin
Adelheid Kastner, Psychiaterin und Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie
„Philosophisches Forum“ zum Thema „Liebe, Rache, Hass – Müssen wir alles verzeihen?“
Wie tief sind Rachegelüste im Menschen verwurzelt? Und ist Vergebung ein gangbarer Weg, die Spirale von Vergeltung und Gewalt zu durchbrechen? Verzeihen zu können wird heute oft als Fähigkeit begriffen, die erst durch einen anstrengenden Aufarbeitungsprozesses reifen kann. Lohnt sich diese Mühe? Hat Vergebung ihre Grenzen? Was bedeutet die Versöhnungsthematik für die Beziehungen zwischen Menschen und für das Verhältnis von verfeindeten oder im Krieg befindlichen Gruppen und Völkern? Und welchen Beitrag kann dabei Religion leisten – namentlich das Christentum, in dessen Zentrum die Befreiung des Menschen durch Erlösung, die Vergebung von Schuld, steht?
„Wir werden erst dann verzeihen können, wenn wir vergessen“, meint Konrad Paul Liessmann, der das „Vergessen“ mit Hinweis auf den verstorbenen Philosophen Rudolf Burger als größte moralische Leistung bezeichnet. Dass wir nicht vergessen können, hänge – laut Burger – mit der gelebten Erinnerungskultur zusammen, die uns immer wieder an gesellschaftliche Verfehlungen der Vergangenheit erinnere. Wobei mit dieser „Erinnerung“ an Burgers provokanten Vergessens-Essay (2001) noch nicht ausgemacht ist, ob vergegenwärtigendes Erinnern als Mahnung für die Zukunft immer „aufrechnend“ und somit unversöhnt sein muss.
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