Gewerkschaftsfrauen unterstützen AK bei Forderung nach mutiger Frauenpolitik

ÖGB-Schumann: „Frauen nehmen Untätigkeit der Bundesregierung hinsichtlich Entlastung inzwischen persönlich. Konzepte liegen auf dem Tisch.“

„Es liegen Konzepte für eine mit dem Job vereinbare Kinderbetreuung und ein familienfreundliches Arbeitszeitmodell auf dem Tisch. Man fragt sich, warum die Bundesregierung unsere Konzepte nicht endlich umsetzt und die Frauen in unserem Land entlastet. Die Frauen haben sich diese Wertschätzung mehr als verdient“, kommentiert Korinna Schumann, Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB, und unterstützt die von der Arbeiterkammer bei einer Pressekonferenz am Montag neuerlich kommunizierten Forderungen in Folge des AK-Wiedereinstiegsmonitorings und der Zeitverwendungsstudie. „Wir wissen, dass Frauen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Arbeit erledigen. Wenn man diese Belastung aber wieder einmal – wie von der Arbeiterkammer – so deutlich vor Augen geführt bekommt, wird man zornig“, so Schumann weiter und fordert, dass auch Rollenbilder aufzubrechen sind. Denn selbst in Familien, in denen Frauen mehr bezahlte Arbeit leisten als Männer, erledigen Frauen den Großteil der unbezahlten Arbeit.  

Die AK leitet in ihrer Pressekonferenz eine Vielzahl an Forderungen ab, darunter die Einführung des AK/ÖGB-Familienarbeitszeitmodells, die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Lohntransparenz, den Ausbau der Pflege und einen Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag des Kindes. „All diese Forderungen sind dringend umzusetzen und werden von uns als Gewerkschaftsfrauen unterstützt“, sagt Schumann und verweist unter anderem auf Schweden, das beispielsweise mit dem Anrecht auf einen Kinderbetreuungsplatz „Lichtjahre voraus ist“. 

Österreich habe im internationalen Bereich generell enormen Aufholbedarf. Der Rat der EU hat Ende 2022 seine Barcelona-Ziele erhöht: 45 Prozent der Kinder unter drei Jahren sollen 2030 an frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung teilnehmen, so die Empfehlung. Für Österreich, das das alte Ziel von 33 Prozent noch nicht erreicht hat, gilt laut Bildungsministerium nun ein Ziel von 31,9 Prozent, „doch selbst dieses wird bundesweit nicht erreicht“, betont Schumann und fordert die Regierung zum Handeln auf. „Während der Pandemie wurden die Frauen noch als Systemerhalterinnen beklatscht, jetzt drängt man nun ausgerechnet diese in die Teilzeitarbeit, weil es an Kinderbetreuung und Vollzeitjobs fehlt. Die Frauen in unserem Land nehmen die fehlende Wertschätzung der Bundesregierung mittlerweile persönlich“, schließt Schumann. 

ÖGB Kommunikation
Martin Mandl
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martin.mandl@oegb.at

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