VGT-Protest anlässlich ÖVP-Pressekonferenz in Tirol: Stroh statt Vollspaltenboden!

VGT nimmt Landwirtschaftsminister Totschnig beim Wort:“Tierwohl hat für das Landwirtschaftsministerium höchste Priorität“, schreibt er an Bürger:innen

Es bleiben nur mehr wenige Wochen, die vom Verfassungsgerichtshof (VfGH) aufgehobenen Bestimmungen zum Verbot des Vollspaltenbodens in der Schweinehaltung zu reparieren. Die ÖVP scheint sich zu weigern, die vom VfGH beanstandete Übergangsfrist bis 2040 relevant zu verkürzen. Zusätzlich ist im ebenfalls vom VfGH entfernten Teil des Tierschutzgesetzes auch eine Übergangsfrist von 23 Jahren für jene Schweinebetriebe gestanden, die einen Vollspaltenboden Neu eingebaut haben. Auch da dürfte die ÖVP darauf bestehen, dass die nicht geändert wird. Und das, obwohl Landwirtschaftsminister Totschnig Bürger:innen, die ihn um ein Verbot des Vollspaltenbodens bitten, mitteilt, dass für ihn Tierwohl die höchste Priorität habe.

Dazu VGT-Obmann DDr. Martin Balluch: „Höchste Priorität für Tierwohl heißt unzweifelhaft, den Vollspaltenboden in der Schweinemast ehebaldigst durch Stroh zu ersetzen. Warum weigert sich dann Minister Totschnig, das zu tun? Die Ausrede, erst müssten die Konsument:innen Schweinefleisch aus Strohhaltung kaufen, zählt nicht. Solange die Schweineindustrie ihr Industriefleisch vom Beton-Vollspaltenboden als qualitativ hochwertig bewirbt und das Landwirtschaftsministerium den Konsument:innen einredet, dass Österreich im Schweineschutz Vorreiter wäre, kann man den Menschen nicht verdenken, nach dem Billigsten zu greifen. Wir brauchen eine umfassende Haltungskennzeichnung und eine ehrliche Fleischwerbung. Dann würde ein echtes Verbot des Vollspaltenbodens genauso eine Erfolgsgeschichte werden, wie das Käfigverbot bei Legehennen.“

Heute hat der VGT vor der Pressekonferenz von Landwirtschaftsminister Totschnig und der ÖVP in Strass im Zillertal gegen den Vollspaltenboden protestiert. Auch Wissenschaftsminister Polaschek, der Tiroler Landeshauptmann Mattle und jener Landesrat Geisler, der mit eindeutig EU-rechtswidrigen Verordnungen bewusst die Ausrottung des Wolfes betreibt, waren anwesend.

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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