BirdLife Österreich fordert die Zustimmung zum Renaturierungsgesetz

Gefährdete Wasservögel brauchen naturnahe Lebensräume

DAS EU-RENATURIERUNGSGESETZ BIETET DIE GROSSE CHANCE, DEM ARTENSTERBEN EINHALT ZU GEBIETEN UND WERTVOLLE NATUR- UND LEBENSRÄUME IN GANZ EUROPA ZU RETTEN. EINE INTAKTE NATUR IST LEBENSGRUNDLAGE FÜR ALLE: FÜR GEFÄHRDETE WASSERVÖGEL WIE DAS TÜPFELSUMPFHUHN GENAUSO WIE FÜR UNS MENSCHEN. BIRDLIFE ÖSTERREICH FORDERT DIE FÜR NATURSCHUTZ ZUSTÄNDIGEN LANDESRÄTE AUF, AKTIV ZU WERDEN UND DEM RENATURIERUNGSGESETZ ZUZUSTIMMEN, UM WIRKSAM GEGEN DIE MENSCHENGEMACHTE ZWILLINGSKRISE AUS ARTENSTERBEN UND KLIMAWANDEL VORZUGEHEN. 

Allein in Österreich sind über 80 Prozent der europarechtlich geschützten Arten und Lebensräume in schlechtem Erhaltungszustand. Besonders betroffen sind wassergeprägte Lebensräume wie Flüsse, Feuchtwiesen, Sutten, Lacken und Moore. Sie sind übernutzt, verschmutzt, verbaut oder durch Trockenlegung gänzlich zerstört. Infolgedessen verlieren sie ihre derzeit im Kampf gegen den Klimawandel so wichtige Funktion als Kohlenstoffspeicher und Wasserrückhalt. Die Bestände vieler heimischer Vogelarten, die auf diese Ökosysteme angewiesen sind, leiden, wie jene des Tüpfelsumpfhuhns. Es musste in der letzten Roten Liste weiter hochgestuft werden und gilt nun in Österreich als „vom Aussterben bedroht“.  

TÜPFELSUMPFHUHN FEHLT DER LEBENSRAUM

Die Entwässerung seiner Lebensräume setzt dem Tüpfelsumpfhuhn stark zu. Diese versteckt lebende Rallenart bevorzugt seicht überstaute Seggenwiesen, wie sie früher verbreitet im Hochwasserabflussbereich der Flüsse oder an den Ufern des Neusiedlersees zu finden waren. Die Verbauung der meisten Tieflandflüsse sowie die Eingriffe in den Seespiegel des Neusiedlersees haben diese Lebensräume aber fast vollständig zerstört. Selbst in feuchten Jahren erreicht der Bestand kaum mehr 40 Paare österreichweit, in trockenen Jahren brütet das Tüpfelsumpfhuhn vermutlich gar nicht mehr hierzulande.  

„Diese Art zeigt auf, wo wir Menschen auch unsere eigenen Lebensgrundlagen bereits gefährden“, weiß Johannes Hohenegger von BirdLife Österreich. „Angesichts der gegenwärtigen Krisen müssen wir diesen Wasser- und Feuchtlebensräumen wieder mehr Platz geben, um sie als Hotspots der Artenvielfalt, als Hochwasser-Rückhalteräume, als Kohlenstoff- und vor allem als Wasserspeicher zu bewahren.“

NATURE RESTORATION LAW ALS CHANCE

Das Nature Restoration Law bietet die Chance, geschädigte Ökosysteme zu verbessern und wiederherzustellen. Damit kann der Biodiversitätsverlust gestoppt und die Klimakrise und ihre Folgen eingedämmt werden.

„Es ist unumgänglich, endlich Verantwortung zu übernehmen. Nur in einer intakten Natur ist unser aller Überleben gesichert!“, betont Gábor Wichmann, Geschäftsführer BirdLife Österreich und fordert: „Allerdings verhindert die Haltung der Bundesländer und einiger Bundesminister die Zustimmung Österreichs im EU-Umweltmininisterrat! Diese Situation ist untragbar, wir könnten das Zünglein an der Waage für die Verabschiedung dieses entscheidenden Gesetzes sein!“

BirdLife Österreich
Dr. Susanne Schreiner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
0699 18155565
susanne.schreiner@birdlife.at
https://www.birdlife.at/

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