Die Isolationszeit der Sommermonate für armutsbetroffene Kinder zu echter Ferienzeit machen

Kindern aus armutsbetroffenen Haushalten sollen mit Feriengutscheinen als Sachleistung soziale Teilhabe, Erholung und unbeschwerte Sommerzeiten ermöglicht werden

„Neun Wochen Sommerferien bringen für armutsbetroffene Kinder nicht Strandbad, Fahrradtour und Tennisstunde, sondern oft nur Wohnzimmer, Langeweile und Spielplatzrunde“, stellt Jürgen Czernohorszky, Bundesvorsitzender der Kinderfreunde, fest, und führt aus: „Armutsbetroffene Haushalte können altersentsprechende Freizeitangebote, Ferienbetreuung und schon gar keinen Urlaub für ihre Kinder finanzieren. Für diese Kinder – jedes fünfte Kind in Österreich ist armuts- und ausgrenzungsgefährdet – bedeuten die Sommermonate schlicht soziale Isolation und Ausgrenzung, noch dazu besonders oft in überhitzten Wohnungen.“ 

Laut der aktuellen EU-SILC erheben leben 431.000 Kindern in Haushalten, die sich keinen Urlaub leisten können, 363.000 in armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Haushalten und 88.000 sind von erheblicher sozialer und materieller Deprivation betroffen – doppelt so viele wie im Vorjahr. 

„Auch Kinder in armutsbetroffenen Familien sollen ein Anrecht auf einen weitgehen unbeschwerten Sommer haben. Wir schlagen deshalb vor, diese Familien und ihre Kinder mit Freizeit- und Urlaubsgutscheinen als Sachleistung zielgerichtet zu unterstützen“, erklärt Daniela Gruber-Pruner, Bundesgeschäftsführerin der Kinderfreunde, und ergänzt: „Feriengutscheine können vergleichsweise einfach als zweckgebundene Sachleistung eingeführt werden, bereits vor Einführung einer Kindergrundsicherung und von dieser in weiterer Folge übernommen werden.“  

„Die SummerCity Camps in Wien zeigen, wie groß der Bedarf ist und wie ein qualitativ hochwertiges freizeitpädagogisches Programm ausgestaltet werden kann“, so Czernohorszky, und er appelliert: „Wir wollen Ferien für alle Kinder, um allen altersgerechte Erholungszeiten zu ermöglichen – was wiederum für gerechtere Bildungschancen sorgt, die weniger von der Brieftasche der Eltern und Großeltern abhängen.“

Österreichische Kinderfreunde
Michael Mazohl
Pressesprecher
0664/4456043
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