„Welt in Aufruhr“ – Bruno-Preisky-Preis für das politische Buch 2023 geht an Herfried Münkler

Anerkennungspreis an Susan Neiman für „Links ist nicht woke“ – Laudationen von Eva-Maria Holzleitner und Hannes Swoboda

Der deutsche Politikwissenschaftler Herfried Münkler erhielt für sein Werk „Welt in Aufruhr“ gestern, Donnerstag, bei der Bruno-Kreisky-Preisverleihung den Hauptpreis für das politische Buch 2023. Den Anerkennungspreis erhielt die US-amerikanische Philosophin Susan Neiman für ihre Streitschrift „Links ist nicht woke“. Zu der Veranstaltung luden der SPÖ-Parlamentsklub, das Karl-Renner-Institut und die sozialdemokratische Bildungsorganisation. **** 

Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, Präsidentin des Karl-Renner-Instituts, eröffnete die Preisverleihung und unterstrich die aktuelle Relevanz der beiden ausgezeichneten Werke: „Aktuell herrscht ein großes politisches und ideologisches Durcheinander, in dem Orientierung oft schwer festzumachen ist. Es ist somit kein Wunder, dass bei der heutigen Veranstaltung eine Autorin und ein Autor gewürdigt werden, die in ihren Werken auf diese neue Unordnung Bezug nehmen und sie analysieren.“ 

Die Laudationen hielten Hannes Swoboda, ehemaliger Präsident der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament und Vorsitzender der Jury, sowie die stv. Klubvorsitzende und Frauensprecherin der SPÖ Eva-Maria Holzleitner.  

Holzleitner hielt die Laudatio für die Gewinnerin des Anerkennungspreises, Susan Neiman, und würdigte diese als „eine Stimme von unvergleichlicher Klarheit und moralischer Autorität“. Holzleitner äußerte ihre Hoffnung, dass „Links ist nicht woke“ als Werkzeug für die politische Linke dienen kann: „Möge das Werk als Katalysator für eine erneuerte und gestärkte linke Bewegung dienen, die sich den wahren Herausforderungen unserer Zeit stellt, um solidarisch Antidemokraten und der autoritären Rechten die Stirn zu bieten.“ Susan Neiman selbst betonte in ihrer Dankesrede ebenfalls ihre Hoffnung, dass ihr Werk als Leitfaden und als Mahnung erkannt wird: „Ich stehe dazu, ein Fangirl der Aufklärung zu sein.“ Sie sprach sich für einen Zusammenschluss linker und liberaler Ideen aus, um rechten, faschistischen Strömungen die Stirn zu bieten. 

Hannes Swoboda würdigte den Gewinner des Hauptpreises für seine großen Ideen und Visionen: „Herfried Münkler beschäftigt sich nicht nur damit, wie die Situation ist – offen und ehrlich – sondern auch damit, wie sich die Welt weiterentwickeln sollte: Die europäische Union muss sich in einen machtpolitisch handlungsfähigen Akteur verwandeln.“ Herfried Münkler schilderte in seiner abschließenden Festrede seinen Arbeitsprozess und die Unsicherheiten, die mit der Suche nach Antworten auf Fragen, die aus der Gesellschaft und der Politik erwachsen, verbunden sind. Ebendiese Antworten hat Münkler in „Welt in Aufruhr“ versucht zu finden, was dem Autor auch Kritik einbrachte: „Ein Buch, das sich nicht nur mit der Gegenwart und der Vergangenheit beschäftigt, sondern auch versucht, zukünftige Entwicklungen zu antizipieren, wird oft mit dem Vorwurf der Kaffeesatzleserei konfrontiert.“ Dennoch hat sich der Hauptpreisträger in seinem Werk der Auseinandersetzung mit dem potentiellen Ende der unipolaren Weltordnung und der Rückkehr zur Mechanik der Macht gestellt.  

SERVICE: Die Fotos der Veranstaltung finden Sie hier: https://tinyurl.com/2km75ru6 

(Schluss) ts/ls

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