FPÖ-Chef Herbet Kickl im Ö3-Sommergespräch: In zehn Jahren nicht mehr in der Politik!

Wien (OTS) – In Teil 3 der Ö3-Sommergespräche in „Frühstück bei mir“ (30.6.) war FPÖ-Chef Herbert Kickl bei Claudia Stöckl zu Gast.

Herbert Kickl zeigte sich auf Ö3 versöhnlich gegenüber Altkanzler Sebastian Kurz, auf dessen Vorschlag er 2019 als Innenminister abgesetzt worden war. „Ich habe kein aktuelles Thema mit ihm“, replizierte Kickl bei Claudia Stöckl ein Statement von Sebastian Kurz bei einem Businesstalk in Wien diese Woche, in dem dieser anführte, „keine Rechnung mit Kickl offen zu haben“. Kickl verneinte zwar im Ö3-Sommergespräch das Gerücht, dass es zu einer Aussprache mit Kurz gekommen wäre, allerdings, so der FPÖ-Spitzenkandidat: „Es hat einmal eine Kontaktaufnahme von ihm bei mir gegeben und wir haben das ins Auge gefasst, aber das ist dann doch nicht zustande gekommen und ist auch nicht notwendig. Ich finde es nur interessant, dass Kurz jetzt vieles etwas anders sieht, als er das damals im Moment der Entscheidung getan hat. Das ist ein Lernprozess, den soll man ihm auch zugestehen. Die SPÖ hat ihren Doskozil und die ÖVP hat jetzt Sebastian Kurz, der da manchmal dann vernünftigere Ansichten vertritt als die jetzige ÖVP-Führung.“

Ob er sich ein Comeback von Kurz an der Spitze der ÖVP wünschen würde? „Ich wünsche mir gar nichts an der Spitze der ÖVP. Das geht mich nichts an. Allerdings: wenn Karl Nehammer als amtierender Kanzler dem Herausforderer das Duell anträgt, dann nehme ich das gerne an. Dann sollten wir auch die Regeln des Duells durchspielen. Wenn ich dieses Duell verliere, wenn wir nicht Erster werden, dann wird es von Seiten der Freiheitlichen Partei keinen Anspruch auf den Kanzler geben. Also ich würde niemals als Zweiter oder Dritter auf die Idee kommen zu sagen ‚aber ich will der Kanzler werden‘ und es überrascht mich, dass weder Karl Nehammer noch der Herr Babler von der SPÖ, diesen Satz herausbringen.“
Wäre er mit der Kanzlerschaft am Ziel seiner Träume? „Es ist nichts, was man sich wünscht, weil das so ein toller Posten ist, es ist fast eine Bürde“, so Kickl. Und weiter: „Aber ich spüre eine Verantwortung – und das ist ein schwerer Rucksack, den ich mit mir herumtrage.“

Im Ö3-Sommergespräch wandte sich Herbert Kickl auch an Österreichs Teamchef Ralf Rangnick, der u. a. in der ZiB2 vor „Rechsextremismus, der an die Macht kommt“ gewarnte hatte und dass „die Menschen auf dem rechten Auge wachsam sein und aus der Geschichte lernen sollen.“ Kickl dazu auf Ö3: „Man soll auch auf dem linken Auge nicht blind sein. Das möchte ich dem Herrn Rangnick mitgeben. Ich fühle mich hier überhaupt nicht betroffen. Wenn man dann glaubt, eine demokratische Partei, wie die Freiheitliche Partei eine ist, da mit der Nazikeule punzieren zu können – ich weiß ja nicht, ob er, ob er uns da gemeint hat, ich hoffe nicht – dann ist das eine gröbliche Form der Verharmlosung der Gräuel des Nationalsozialismus.“

Hebert Kickl kündigte im Ö3-Sommergespräch auch an, dass er in zehn Jahren nicht mehr in der Politik sein will: „Da wird es mich in keiner öffentlichen Funktion mehr geben“. Und er erzählte auch über seine Frau, Juristin bei der der Volksanwaltschaft, mit der er seit 26 Jahren liiert und seit sechs Jahren verheiratet ist: „Sie ist ein wunderbarer Zeuge, dass ich gar nicht so böse bin, wie es mir mein politischer Gegner unterstellt, weil sonst wäre sie schon lange nicht mehr da.“

Für alle, die die Sendung versäumt haben, gibt es online auf der Ö3-Homepage (oe3.ORF.at) und auf ORF-Sound die Audio-Ausschnitte zum Nachhören und im Ö3-„Frühstück bei mir“-Podcast das gesamte Gespräch.

Die Ö3-Sommergespräche in „Frühstück bei mir“ mit Claudia Stöckl – die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten ganz persönlich – jeweils am Sonntag von 9.00 bis 11.00 Uhr im Hitradio Ö3.

Hitradio Ö3 Öffentlichkeitsarbeit
Petra Kulis-Jesenko
01/87878/19120
petra.kulis@orf.at

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