Media Forward Fund startet mit erster Förderrunde in drei Ländern

Neuer Fund für Medienvielfalt ist zunächst mit sechs Millionen Euro dotiert – Pro Organisation werden Fördermittel von bis zu 400.000 Euro vergeben.

Der Media Forward Fund ist an diesem Montag als erster länderübergreifender Fund für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz in seine erste Förderrunde gestartet. Der Fund setzt sich ab sofort dafür ein, dass es mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen gibt, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren und sich langfristig nachhaltig finanzieren. Damit soll die Vielfalt im Journalismus und damit die Demokratie gestärkt werden.  

Der länderübergreifende Media Forward Fund wurde auf Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Allianz Foundation, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM-STIFTUNG für Journalismus und Demokratie sowie des Impact Investors Karma Capital und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit als gemeinnütziger Fund gegründet und ist bis dato mit sechs Millionen Euro dotiert. Die Entwicklung des Funds wurde von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt. Geplant sind drei Förderrunden pro Jahr: Die Förderungen belaufen sich entweder auf 200.000 Euro für Projektförderung oder 400.000 Euro für Organisationsförderung pro Medium für zwei Jahre. 

UNABHÄNGIGE FÖRDERUNG FÜR UNABHÄNGIGEN JOURNALISMUS

Für die Fördermittelvergabe wurden Kriterien in den Bereichen Transformation, Nutzerzentrierung, Vielfalt, Unabhängigkeit und Qualität definiert. Es sollen gemeinwohlorientierte Medien gefördert werden, welche die Medienlandschaft und deren Rolle in der Gesellschaft nachhaltig stärken. „Damit Journalismus nachhaltig finanziert werden kann, brauchen wir Medienmacher:innen, die den Mut haben, mit neuen Geschäftsmodellen zu experimentieren – und auch Geldgeber, die das dafür nötige Kapital zur Verfügung stellen“, sagt Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Funds. „Der Fund stellt Medienmacher:innen diese Fördermittel von Stiftungen, Impact Investoren und Privatpersonen zur Verfügung – mit dem Ziel, dass wir so gemeinsam diese akute Transformationskrise der Medien überwinden.“  

„GELD MUSS FLAGGE ZEIGEN!“

„Der Journalismus braucht jetzt viel mehr Geld von viel mehr Menschen. Dann haben unsere Demokratien eine Chance. Geld muss hier Flagge zeigen!“, sagt Hans Schöpflin, Vorstandsvorsitzender der Schöpflin Stiftung, über sein philanthropisches Engagement beim Media Forward Fund. „Es geht hier um den Schutz und die Stärkung der Demokratie durch eine starke, funktionierende, unabhängig agierende Medienlandschaft“, sagt Schöpflin. „Für eine wehrhafte Demokratie braucht es eine lebendige Medienlandschaft; diese gilt es jetzt mit dem Media Forward Fund zu verteidigen und zu stärken“, sagt Manuel Hartung, der Vorstandsvorsitzende der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS. Andrew Holland, Geschäftsführer der Stiftung Mercator Schweiz, betont die Chance der internationalen Zusammenarbeit im Rahmen des Funds: „Die Herausforderungen für Journalismus und Demokratie können nur länderübergreifend gelöst werden.“ Der Impact Investor Sebastian Klein, Gründer von Karma Capital, sagt über die Beweggründe für seinen Beitrag: „Niemand investiert bisher in Medien – das muss sich dringend ändern. Mein Anspruch ist, mit dem Media Forward Fund voranzugehen und zu zeigen, dass es geht. Ich will andere abholen, mitzugehen. Es geht darum, Kapital zu mobilisieren“, sagt Klein.  

Boris Marte, CEO der österreichischen ERSTE Stiftung, betont, dass kritischer Journalismus überall in Gefahr ist: „Wir fördern seit vielen Jahren unabhängigen Journalismus und Medienvielfalt in Osteuropa. Doch faktenbasierte Berichterstattung ist auch in etablierten Demokratien wie den unseren gefährdet. Jetzt heißt es handeln.“ Für Stephanie Reuter, geschäftsführende Vorständin der Rudolf Augstein Stiftung, ist der Fund „ein starkes Signal des Aufbruchs. Wir stärken im Schulterschluss Pioniere für eine wohlinformierte Öffentlichkeit. Das ist das beste Mittel gegen Nachrichtenwüsten und Desinformationskampagnen.“  

FUND MIT GEPOOLTEN FÖRDERMITTELN

Im neugegründeten Media Forward Fund tragen bislang elf Initiatoren Fördermittel zusammen. „Ein gemeinsamer Pool hat den Vorteil, dass ein Stiftungspartner kein einzelnes Medium fördert, mit dem man dann inhaltlich in Verbindung gebracht wird, sondern man sich insgesamt für die Stärkung der Medienvielfalt engagiert“, erklärt Martin Kotynek. „Durch die strukturelle Trennung zwischen Geldgebern und unabhängiger Jury ist beim Media Forward Fund nach innen und außen sichergestellt, dass die Geldgeber die Förderentscheidungen nicht beeinflussen.“

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LOEBELL NORDBERG
Mag. Annabel Loebell
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