FPÖ-Rosenkranz: „Tierschutz-Novelle ist reiner Verbots-Exzess“

Viele Züchter werden aufhören, Rassen verschwinden

St. Pölten (OTS) – „Überhastet, unüberlegt, unausgegoren“, kommentiert FPÖ Niederösterreich Tierschutz-Landesrat Susanne Rosenkranz die noch kurz vor der Wahl von Schwarz-Grün durchgeboxte Tierschutzgesetzesnovelle.

Denn die Novelle bringe durch den neuen Sachkundenachweis für Hunde-, Amphibien- und Reptilienhalter Zusatzkosten und -auflagen. Auch die Verordnungskompetenz in vielen Bereichen von Länderseite sei abzulehnen: „Umsetzen und finanzieren müssen es nämlich die Länder. Und eine adäquate Kontrolle ist schwierig, teuer und ein bürokratischer Kraftakt“, erläutert Rosenkranz.

Zudem seien fachkundige Verbände, Züchter und Interessensgruppen im Vorfeld großteils ausgeschlossen gewesen, es hätten viel mehr Praktiker befragt werden müssen. „Unser Bundestierschutzgesetz ist gut und sehr streng im Vergleich mit anderen Ländern. Nur schießt die Novelle beim Kampf gegen Qualzucht weit übers Ziel hinaus. Denn die Zucht von vielen Rassen bei Kleintieren, Hunden, Katzen wird massiv erschwert. Es besteht die Gefahr, dass Jahrhunderte alte Rassen verschwinden und viele Kleintierzüchter aufhören“, ist Susanne Rosenkranz überzeugt.

Extremformen von Qualzuchtmerkmalen, die zu Leiden und Schmerzen führen, seien selbstverständlich abzulehnen. Wenn Minister Rauch gewisse Rassen in privater Hand künftig verbieten wolle, sei dies nur reine Willkür. Es wäre indes sinnvoll, Rückzüchtungsprogramme zu forcieren statt mit Verboten die heimische Vielfalt zu reduzieren.

„Weder dürfen verantwortungsvolle Züchter und Tierhalter unter Generalverdacht gestellt, noch darf durch überschießende Regulierungen die Zucht in die Illegalität oder ins Ausland gedrängt werden, wo man sich dann an gar keine Regelungen mehr hält“, so Rosenkranz. „Eine zeitgemäße Tierschutzpolitik braucht Herz und Verstand“, schließt Rosenkranz.

FPÖ Niederösterreich Landtagsklub
Joachim Lielacher
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