Neues Institut für Staatswissenschaft gegründet

Landesverteidigungsakademie und Sigmund Freud PrivatUniversität beschließen institutionelle Zusammenarbeit

Die explizit staatswissenschaftliche Tradition ist in Österreich weitgehend in den Rechts- und Politikwissenschaften aufgegangen. Gerade die politischen und leider auch die militärischen Entwicklungen der letzten Jahre haben  gezeigt, dass die klassische staatswissenschaftliche Perspektive keineswegs obsolet ist, sondern im Gegenteil vor diesem Hintergrund aktueller denn je.

An der Landesverteidigungsakademie wurde diesem Trend bereits im Jahr 2020 Rechnung getragen und das Institut für Staats- und Militärrecht (ISMR) gegründet, das sich der  Aufbereitung der innerstaatlichen, unionalen wie völkerrechtlichen Normen für militärische Einsätze in ihrer gesamten Breite (Landesverteidigung, Assistenz, selbständiges militärisches Einschreiten im Inland, unionsrechtliche Beistandspflicht, responsibility to protect, kollektive Hilfe nach Art 51 SVN, Neutralität sowie deren staatswissenschaftlicher Grundlegung widmet. Aus einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem BLMLV bzw. der Landesverteidigungsakademie sowie der Sigmund Freud PrivatUniversität ist jetzt die Einrichtung eines rektoratsunmittelbaren „Instituts für Staatswissenschaft“ an der SFU hervorgegangen, das mit August 2024 seine Tätigkeit aufgenommen hat. Gründungsdirektoren sind die Vizerektorin der SFU für Forschung und Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Europarecht und Völkerrecht an der Fakultät für Rechtswissenschaften der SFU, Univ.-Prof. Dr. Diana zu Hohenlohe, und der Leiter des ISMR, MinR Priv.-Doz. MMag Dr. Alexander Balthasar, unter gleichzeitiger Bestellung zum Univ.-Prof. (SFU).

Dazu meint Prof. Hohenlohe: „Wir freuen uns, dass wir das Institut für Staatswissenschaften ganz bewusst außerhalb der Fakultät für Rechtswissenschaften ansiedeln konnten, um die Verengung auf Staatsr_echts_wissenschaften zu vermeiden und dem Thema die Breite und interdisziplinäre Flexibilität einräumen zu können, die den dynamischen Entwicklungen der letzten Jahre gerecht wird.“

Neben der Forschungstätigkeit ist auch ein personeller Austausch geplant, indem etwa geeignetes Personal des BMLV nach Durchlaufen einer angemessenen Qualifizierungsphase in die Position eines*r Assoziierten Professor*in berufen werden kann.

Prof. Balthasar ergänzt dazu: „Die institutseigene Forschung soll den gesamten Bereich der Staatswissenschaften abdecken, aber ein besonderes Anliegen sind uns naturgemäß die Erfordernisse in Notstands- und Krisenlagen, einschließlich ihrer Bewältigung mit militärischen Mitteln. Das ist ein Bereich, in dem sich im Spannungsfeld zwischen Daseinssicherung, Freiheits- und Menschenrechten sowie militärischer und geistiger Landesverteidigung eine Vielzahl an Fragen auftun, die es aus staatswissenschaftlicher Sicht zu bearbeiten gilt.“

Univ.-Prof. Dr. Diana zu Hohenlohe

diana.hohenlohe@jus.sfu.ac.at

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