AK Panhölzl: Pensions-Alarmismus ist unangebracht!

Eine Anhebung des Regelpensionsalters ist in erster Linie eine Pensionskürzung. Schon jetzt haben Korridorpensionisten 15,3% Abschläge, sollen diese auf 25,5% ansteigen? Davon wären in Zukunft vor allem Frauen betroffen. Aber auch für Schwerarbeiter:innen würden die Pensionen gekürzt.

„Die Anhebung des Regelpensionsalters macht auch überhaupt keinen Sinn, solange ältere Arbeitnehmern:innen nicht beschäftigt werden und die Rahmenbedingungen dafür nicht gegeben sind“, sagt Wolfgang Panhölzl, Leiter der AK Abteilung Sozialversicherung, zu den heutigen Vorschlägen der Alterssicherungskommissionsleiterin Mayrhuber. 

Denn viel relevanter als das gesetzliche Pensionsalter ist doch das faktische, also wann Menschen tatsächlich in Pension gehen. „Ein höheres Pensionsantrittsalter bedeutet für viele Arbeitnehmer:innen nicht zwei Jahre mehr Arbeit, sondern zwei Jahre längere Arbeitslosigkeit oder Krankenstand“. Denn schon jetzt geht ein nicht unwesentlicher Teil der Menschen nicht vom Job in die Pension, bei Frauen betrifft das jede dritte Erwerbstätige!

Statt Debatten über das Antrittsalter braucht es daher deutlich bessere Bedingungen für Ältere, damit ein längerer und gesunder Verbleib im Erwerbsleben auch tatsächlich möglich ist. Dabei müssen auch Unternehmen stärker in die Pflicht genommen werden. Schon jetzt beschäftigen 30% alle Betriebe keine älteren Arbeitnehmer:innen, wie eine jüngste AK Auswertung zeigt.  „Wir brauchen gewaltige Anstrengungen, um ältere Menschen in Beschäftigung zu halten. Das passiert nicht von alleine: Alternsgerechte Arbeitsbedingungen und ein Bonus-Malus-System für Unternehmen sind das Gebot der Stunde“, fordert Panhölzl. Auch neue Arbeitszeitmodelle und bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten helfen vor allem Frauen, ein gutes Berufsleben zu haben und lange gesund im Job zu bleiben. „Wir laden alle ein, gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen und stabile Erwerbsleben zu arbeiten, statt sich in gewisser Regelmäßigkeit in Alarmismus zu üben. Das österreichische Pensionssystem ist sicher und stabil, da können noch so viele Alarmismus-Meldungen und Forderungen nichts daran ändern!“

Arbeiterkammer Wien – Kommunikation
Michael Mayer
Telefon: +43 664 88156286
E-Mail: michael.mayer@akwien.at
Website: https://wien.arbeiterkammer.at

Ausschließlich für Medienanfragen!
Für alle anderen Anfragen: http://www.arbeiterkammer.at/kontakt

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.