ÖGB-Djalinous-Glatz: „Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters weder notwendig noch sinnvoll“

Gewerkschaftsbund von Mayrhuber-Aussagen irritiert – stattdessen müsse Arbeiten bis zur Pension ermöglicht werden

„Christine Mayrhuber hatte bisher nur davon gesprochen, dass wir über eine Pensionsreform nachdenken müssen. Dass sie jetzt eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters auf 67 für die übernächste Legislaturperiode fordert, irritiert uns“, kommentiert Dinah Djalinous-Glatz, Pensionsexpertin und Referatsleiterin für Sozialversicherungspolitik im ÖGB, die Ausführungen der Vorsitzenden der Alterssicherungskommission im Ö1-Morgenjournal am Donnerstag. „Allgemein bekannt ist der EU Ageing Report 2024“, so Djalinous-Glatz weiter und betont: „Er widerlegt die häufig geäußerte Behauptung einiger Neoliberaler, dass unser Pensionssystem auf Dauer nicht mehr finanzierbar sei und Kürzungen sowie eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters unvermeidbar wären.“ 

FINANZIERBARKEIT BLEIBT STABIL

Laut dem kürzlich veröffentlichten Report werden die Aufwendungen für das öffentliche Pensionssystem in Österreich von 13,7 % des BIP im Jahr 2022 auf 14 % im Jahr 2070 – und damit äußerst moderat – ansteigen. Trotz einer erheblichen Verschiebung der Altersstruktur hin zu einer älteren Bevölkerung bleibt die langfristige Finanzierbarkeit des Systems laut diesen Daten stabil. „Es ist eine Tatsache, dass in einer alternden Gesellschaft künftig mehr Mittel für die Alterssicherung bereitgestellt werden müssen. Der Bericht zeigt aber, dass Österreich auf die Herausforderung einer alternden Gesellschaft gut vorbereitet ist und unser Pensionssystem gut dasteht”, betont Djalinous-Glatz.  

ARBEITSBEDINGUNGEN VERBESSERN

Nicht gut dastehen würden hingegen viele Arbeitgeber, die alles andere als alters- oder alternsgerechte Arbeitsbedingungen bieten. So würde etwa ein Drittel der Frauen und ein Viertel der Männer nicht aus der Erwerbstätigkeit in Alterspension gehen, sondern aus Krankenstand oder Arbeitslosigkeit. „Es ist also ganz klar, an welchen Schrauben zu drehen ist“, so Djalinous-Glatz und schließt: „Wir müssen die Arbeitsbedingungen verbessern, damit ein Arbeiten bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter möglich ist. Aktuell sind wir davon Lichtjahre entfernt.“ 

ÖGB Kommunikation
Martin Mandl
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