Vorsitzende der Alterssicherungskommission bestätigt Dringlichkeit einer Pensionsreform

Länger Arbeiten ist Chance, nicht Strafe

Wien, 22.08.2024 – Rund ein Viertel aller Ausgaben des Bundes werden bereits für Pensionen aufgebracht, 2028 werden es fast 30 Prozent sein. Angesichts dieser alarmierenden Zahlen hat nun auch die Vorsitzende der Alterssicherungskommission und WIFO-Expertin Christine Mayrhuber eine umfassende Pensionsreform und vor allem die Erhöhung des Pensionsantrittalters gefordert. Ein klarer Auftrag für die nächste Bundesregierung, stellten der Obmann der Aktion Generationengerechtigkeit Georg Feith und der ehemalige Vorsitzende der Alterssicherungskommission Walter Pöltner am Donnerstag fest.

Das österreichische Pensionssystem sei nicht schlecht, aber auch nicht nachhaltig. Es fehle an Strategien und Maßnahmen, die aufgrund der demographischen Herausforderungen dringend notwendig wären. Der Handlungsbedarf ist also evident, in vielen europäischen Staaten wurden daher auch schon zahlreiche Pensionsreformen mit dem Ziel der weiteren Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters umgesetzt. Eine teilweise oder vollständige Anpassung an die Entwicklung der Lebenserwartung erfolgte beispielsweise bereits in Dänemark, Schweden, Estland, Finnland, Griechenland, Italien, den Niederlanden und Portugal.

„Die Vorsitzende der Alterssicherungskommission hat nun auch betont, dass zur langfristigen Sicherung der Pensionen Reformen notwendig sind und damit unsere langjährigen Forderungen bestätigt”, so Feith und Pöltner.

Die nächste Regierung sollte daher folgende Punkte rasch umsetzen:

* Beginn der Korridorpension mit 63 statt mit 62 – damit würde es auch Unternehmen nicht so leicht gemacht, Arbeitnehmer mit leichtem Zwang vorzeitig in Pension zu schicken
* Modernisierung der Arbeitsmarktpolitik unter Einbeziehung von besserer Prävention, Ausbau der Gesundheitsvorsorge und Reform der Arbeitsmarktmedizin 
* Keine Abweichung bei den Pensionserhöhungen vom gesetzlich vorgegebenen Anpassungsfaktor
* Framing der Frühpensionierung als „Abschlagspension“
* Erhöhung der Zuschläge bei späterem Pensionsantritt
* Darstellung der Ab- und Zuschläge nicht nur auf monatlicher Basis, sondern bis zur statistischen Lebenserwartung 
* Zurückdrängung der Invaliditätspension durch präventive Maßnahmen bei der Gesundheitsvorsorge und Einführung von Überprüfungsinstrumenten
* Stärkung der zweiten und dritten Säule zur besseren Verteilung der Pensionslast
* Mittelfristige Anpassung des Pensionsantrittsalters an die Lebenserwartung

„Es geht uns nicht um Panikmache oder um das Schlechtreden des österreichischen Pensionssystems. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels geht es um eine nachhaltige Sicherung dieses Systems auch für künftige Generationen, ohne dass aufgrund der immer höheren staatlichen Zuschüsse wichtige Zukunftsinvestitionen auf der Strecke bleiben. Die Umsetzung unserer Forderungen wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, betonten Feith und Pöltner.

 

ÜBER AKTION GENERATIONENGERECHTIGKEIT

Die Aktion Generationengerechtigkeit ist ein Verein, der sich für ein nachhaltiges, gerechtes und vor allem gesichertes Pensionssystem einsetzt.

http://www.gerechte-pensionen.at/

Aktion Generationengerechtigkeit
Generalsekretärin Dr. Ingrid Nemec
Telefon: 0664 3083417

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