Volkshilfe zur Schulkosten-Studie: Hohe Schulkosten vertiefen Ungleichheit
Volkshilfe sieht Handlungszwang nach der Wahl
“Die neue Schulkostenstudie der Arbeiterkammer zeigt einmal mehr, wie groß die Rolle des Geldbörsels der Eltern im österreichischen Schulsystem ist. Pro Kind mehr als 2.200 Euro im Schuljahr müssen Eltern stemmen. Das ist gerade für armutsbetroffene Familien eine enorme finanzielle Belastung”, reagiert Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, auf die heute präsentierten Daten.
ZEIT IST REIF FÜR EINE SCHULE OHNE RUCKSACK
Kinderarmut ist kein Märchen. Vielmehr führt sie zu kürzeren Bildungswegen und fehlender Teilhabe in den Schulen. Kinder aus akademischen Haushalten haben nach wie vor eine 7-fach höhere Chance auf einen Hochschulabschluss. Für mehr als 130.000 Kinder unter 14, die aus einkommensarmen Haushalten kommen, sehen die Chancen jedoch deutlich schlechter aus.
Und auch die aktuellen Daten der Arbeiterkammer-Studie zeigen: Elf Prozent der Familien im unteren Einkommensdrittel konnten sich nicht alle notwendigen Anschaffungen zum Schulstart ihrer Kinder leisten. Nicht für alle Familien ist die Nachmittagsbetreuung der Kinder plus kostenpflichtiges Mittagessen leistbar.
Für die Volkshilfe muss eine Schule ohne Rucksack daher Priorität für die nächste Regierung haben. “Im Kindergarten hat ja auch nicht jedes Kind ein eigenes Spielzeug oder eigene Malstifte mit. Wieso schicken wir die Schulkinder wie Packesel jeden Tag mit Büchern und Co. zwischen Schule, Hort und zu Hause hin und her? Was es endlich braucht ist eine Schule, die tatsächlich kostenfrei ist, das beginnt bei den Büchern und endet und bei der Nachmittagsbetreuung“, so Fenninger.
DREI SÄULEN KINDERGRUNDSICHERUNG
Anlässlich der heute präsentieren Schulkosten-Studie bekräftigt die Volkshilfe einmal mehr ihre Forderung nach einer Kindergrundsicherung: “Unser Kindergrundsicherungsmodell besteht aus drei Säulen. Neben den beiden finanziellen Säulen, basiert sie auf dem Ausbau kindspezifischer Infrastruktur, wie zum Beispiel kostenfreie Bildung ab dem ersten Geburtstag und gratis warmes Mittagessen. Damit können wir allen Kindern unabhängig von den finanziellen Ressourcen ihrer Eltern eine gelingende Bildungslaufbahn ermöglichen, vom ersten Kindergartentag bis zum Schulabschluss”, so der Volkshilfe-Direktor abschließend.
Volkshilfe Österreich
Ruth Schink
Telefon: 0676 83 402 222
E-Mail: ruth.schink@volkshilfe.at
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