„dokFilm“-Premiere „Berlusconis Aufstieg“: Die Geschichte des ehemaligen Medienmoguls und Premierministers Italiens
Am 8. September um 23.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Brust und Spiele für das Fernsehvolk: Barbusige Blondinen als stumme Staffage in grotesken Gameshows wurden zum Sinnbild des Trash-TV. Erfunden hat es in den 1980er Jahren Silvio Berlusconi, Prototyp aller Rechtspopulisten heutiger Prägung in der westlichen Welt. Regisseur Simone Manetti zeichnet in seiner Dokumentation den Aufstieg des im Vorjahr verstorbenen „Cavaliere“ vom Immobilienentwickler zum TV-Mogul, der dank seiner medialen Macht später die Karriereleiter zum Premierminister Italiens emporkletterte. Das Porträt eines charismatischen Menschenfängers, der frei von Skrupeln, dafür mit dem unbedingten Willen zur Macht ausgestattet war, steht im „dokFilm“ am Sonntag, dem 8. September 2024, um 23.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON auf dem Programm. „Berlusconis Aufstieg“ ist auch ein Sittenbild Italiens der 1980er Jahre und das Porträt eines zutiefst polarisierenden Mannes, der wie kaum ein zweiter mit Populismus, Persönlichkeitskult, Emotionen und Medien zu jonglieren verstand.
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Wie begann Silvio Berlusconis beispiellose Karriere? Nach seinen erfolgreichen Immobiliengeschäften erkannte er, dass das Privatfernsehen das Geschäft der Zukunft war. In den 1970er Jahren wurde fast ganz Italien von der nationalen Rundfunkanstalt RAI mit – wie es heute hieße – TV-Content versorgt, es bestand de facto ein Monopol. Nur eine kleine Trabantenstadt im Norden des Landes hielt dagegen: die Wohnsiedlung „Milano 2“, die der Bauunternehmer Silvio Berlusconi hochgezogen hatte. Die Bewohner:innen wurden mit einem eigenen Fernsehangebot aus leichter Unterhaltung und lokalen News versorgt, der Ausstrahlungsradius umfasste nur wenige Kilometer. Trotz strenger Restriktionen gelang es dem Selfmade-Man schließlich, das Sendegebiet binnen kurzer Zeit auf die gesamte Lombardei auszuweiten. Er baute ein Netzwerk lokaler Sender auf, das er über das ganze Land legte. Und dann gelang ihm 1982 der Coup: Exakt zeitgleich startete Berlusconi an allen Sendestationen dasselbe Programm, womit er das Verbot landesweiter Übertragungen von Fernsehangeboten umging. Dies war der Beginn der „Berlusconisierung“ Italiens.
Anfang der 1980er Jahre sind Silvio Berlusconis Privatsender so erfolgreich, dass eine ganze Generation Italiener:innen mit seinem Fernsehen aufwächst und er innerhalb kürzester Zeit zum reichsten Mann des Landes wird. Er erwirbt Medienverlage, Zeitungen und Werbeagenturen.
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