Studierende haben Angst vor der Klimakrise und wollen Veränderung. Die Politik lässt sie damit alleine.
Studie im Auftrag der Österreichischen Hochschüler_innenschaft und von UniNetZ unterstreichen, dass es an unseren Hochschulen Aufholbedarf beim Thema Klimaschutz gibt.
Gemeinsam mit dem Projekt UniNEtZ hat die Österreichische Hochschüler_innenschaft für das Sommersemester 2024 eine österreichweite, interdisziplinäre Ringvorlesung veranstaltet, um die Rolle von Hochschulen im Kampf gegen die Klimakrise zu beleuchten. Um Erkenntnisse über die Wünsche, den Wissensstand und die Emotionen der Studierenden hinsichtlich der Klimakrise zu sammeln, wurde die Campus of Change Ringvorlesung durch eine Erhebung begleitet. Es wurden 95 Studierende befragt.
Der heißeste August seit Aufzeichnungsbeginn und der darauf folgende rasante Temperaturabfall sind direkte Folgen des Klimawandels. Trotz dieser Dringlichkeit wird die Klimakrise zu wenig thematisiert – in den Medien, in der Politik und auch in den Hochschulen. _“Als Österreichische Hochschüler_innenschaft, haben wir uns das Ziel gesetzt, dies zu ändern. Letztes Semester war dank Campus of Change an vielen Hochschulstandorten überhaupt das erste Mal ein interdisziplinärer Austausch zur drängendsten Krise unserer Zeit möglich”, erklärt _Sarah Rossmann aus dem Vorsitzteam der ÖH. _“Wir haben diesen Sommer klar gesehen, dass die Klimakrise schon lange kein Problem der Zukunft mehr ist. Ihre Auswirkungen sind täglich spürbar, deswegen müssen Klimabildung und Klimaschutz überall strukturell verankert werden. Es braucht überall Projekte wie Campus of Change, und zwar dringend!”_, so Rossmann weiter.
Die Wissenschaft spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Lösungen für die Klimakrise zu finden. Doch oft sind diese Lösungen und das notwendige Wissen bereits vorhanden – was fehlt, ist die konsequente Umsetzung. Victoria Bielak aus der Studierenden-Koordination von UniNEtZ erklärt, welche Beiträge die Befragung dabei leisten kann: “Im Rahmen unserer Befragung haben wir vier wichtige Indikatoren untersucht: Selbstwirksamkeitserwartung, Bewältigungsstrategien, Gefühle und Resilienz. Eine überwältigende Mehrheit berichtet von starken Gefühlen der Besorgnis und Angst. Gleichzeitig verspüren viele Frustration und Wut, über die Untätigkeit der Entscheidungsträger_innen. Viele Studierende glauben jedoch fest daran, dass Veränderung möglich ist – vor allem durch gemeinsames Handeln und kontinuierlichen Aktivismus.”
Die begleitende Erhebung zur Ringvorlesung hat gezeigt, welche Faktoren den Studierenden am meisten geholfen haben, an ihre Fähigkeit zu glauben, gegen den Klimawandel und für Nachhaltigkeit etwas bewirken zu können. Ein zentraler Aspekt war dabei das Studium und das erworbene Wissen. _“Die Befragung zeigt klar: Studierende haben ein starkes Bedürfnis nach mehr Klimabildung. Sie wollen und brauchen mehr Wissen über die Klimakrise, dass ihnen die Hochschulen im Moment nicht zur Verfügung stellen”_, sagt Nina Mathies aus dem Vorsitzteam der ÖH. Neben diesem Wissen, wird von Studierenden besonders ein Gefühl von Gemeinschaft als ermächtigend beschrieben. Mathies betont: _“Studierende wollen etwas verändern, leider sind sie aber mit Strukturen und einer politischen Landschaft konfrontiert, die ihnen das nicht ermöglicht. Es ist entscheidend, dass wir die Erkenntnisse aus der Ringvorlesung in die Praxis umsetzen. Studierende haben Angst vor der Klimakrise und wollen Veränderung. Dabei ist es wichtig, den sozialen Aspekt der Klimapolitik immer aktiv mitzutragen und hochzuhalten, denn in der Klimakrise trifft es zunächst nicht die Reichen und Wohlhabenden, sondern Arbeiter_innen und Personen in Ausbildung zuerst.”_
Simon Neuhold aus dem Vorsitzteam der ÖH_ erklärt: „Uns ist es wichtig zu betonen, dass die Last zur Bewältigung der Klimakrise nicht auf den Schultern der Studierenden liegen darf. Der Kampf gegen die Klimakrise ist eine politische Verantwortung und darf nicht an Individuen abgewälzt werden. Wir fordern daher konkret einen Plan zur Klimaneutralen Hochschulen bis 2030 und eine Verankerung der Klimakrise in allen Curricula. Klimabildung muss Teil der Grundausbildung aller Studierenden sein.“_ Im Kampf gegen die Klimakrise sieht die ÖH die Priorität vor allem in einem gesamtpolitischen Umdenken, das über die Grenzen der Hochschulen hinausgeht, daher appelliert Neuhold an die politischen Entscheidungsträger_innen: _“Wir nehmen die österreichische Politik in die Pflicht, endlich die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen der Klimakrise nicht noch schlimmer werden zu lassen. Die Zeit zu handeln ist jetzt.”_
Fotos der Pressekonferenz zur honorarfreien Verwendung sowie die Pressemappe finden Sie hier: https://cloud.oeh.ac.at/index.php/s/FFZF585ZWF2foLR
Österreichische Hochschüler_innenschaft
Elisabeth Hammer
Pressesprecherin
Telefon: 067688852212
E-Mail: elisabeth.hammer@oeh.ac.at
Website: https://www.oeh.ac.at
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