„Von der Schule zur Hochschule“

Handlungsempfehlungen zum Weg von Schnittstelle zu Nahtstelle. Positionspapier der Österreichischen Forschungsgemeinschaft

Universitäten beklagen, dass ein Teil der Studienanfänger:innen nicht über ausreichendes Vorwissen und Kompetenzen für viele Studienrichtungen verfügen. Das zuständige Ministerium kritisiert die lange Dauer von Studien, hohe Drop-out-Raten und geringe Studienaktivitäten. Es verhängt Geldeinbußen, falls die Universitäten diese Probleme nicht reduzieren. Dass auch die Studierenden mit dieser Situation unzufrieden sind, versteht sich von selbst. Denn die erfolgreich abgelegte (teilstandardisierte) Matura ist kein Garant für einen erfolgreichen Start ins Studium. Der Übergang von der Schule zur Hochschule ist somit eher eine Schnittstelle als eine Nahtstelle. Mit Blick auf die zentrale Bedeutung von (höherer) Bildung nicht nur für das einzelne Individuum, sondern auch für die Zukunft unserer gesamten Gesellschaft, ist diese Situation höchst unbefriedigend. 

Vor diesem Hintergrund hat die Österreichische Forschungsgemeinschaft (ÖFG) ein Positionspapier zum Übergang von der Schule zur Hochschule erstellt. Das Positionspapier enthält Handlungsempfehlungen, die sich an die beteiligten Institutionen und Akteure inklusive Politik und Verwaltung richten. 

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR ALLE BETEILIGTEN AKTEURE UND INSTITUTIONEN

* Den Übergang von der Schule zur Hochschule als wichtige Weichenstellung anerkennen, mögliche Benachteiligungen reflektieren und Mitverantwortung für einen erfolgreichen Übergang sowie die Beseitigung von Benachteiligungen übernehmen.
* Einen systematischen Austausch zwischen Schule und Hochschule (z.B. durch gemeinsame Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, Kooperationen bei Projekten), Schüler:innen und Studierenden (z.B. mittels Mentoring) etablieren. Dadurch kann das wechselseitige Verständnis gefördert, Ressentiments abgebaut und realistischere Erwartungshaltungen entwickelt werden.
* In den Schulen erworbene und an den Hochschulen erwartete Kompetenzen abgleichen und abstimmen. Zumindest in einigen Bereichen (z.B. Mathematik, Digitalisierung) besteht ein Mismatch, das zu Unsicherheit und Unzufriedenheit auf beiden Seiten sowohl auf individueller als auch institutioneller Ebene führt.
* Gemeinsam reflektieren, welche Kompetenzen in welchem Ausmaß und wann in dem Zeitalter von Artifical Intelligence unter Berücksichtigung zukünftiger Anforderungen erworben werden sollten und die Curricula entsprechend ausrichten. 

HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN MIT FOKUS SCHULE

* Flächendeckende und qualitätsvolle Beratung für Schüler:innen an Schulen zu Bildungs- und Berufsorientierung etablieren. 

Österreichische Forschungsgemeinschaft
Katharina Koch-Trappel, MSc.
Generalsekretärin

Berggasse 25, 1092 Wien
Telefon: +43 1 3195770-11
E-Mail: katharina.koch-trappel@oefg.at

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