Baustart für den Ringschluss Wiener Neustadt
LH-Stv. Landbauer: Zukunftsprojekt für mehr Lebensqualität und Verkehrsentlastung
Der Ringschluss ist das letzte fehlende Stück für den vollständigen Straßenring um Wiener Neustadt. Er bildet die Verbindung vom bestehenden Kreisverkehr an der Landesstraße B 60 zur Autobahnabfahrt S 4 Wr. Neustadt Ost. „Der Ringschluss entlastet die Bevölkerung, befreit die Orts- und Stadtkerne vom massiven Durchzugsverkehr und sichert für Einsatzfahrzeuge die schnelle und direkte Erreichbarkeit des neuen Landesklinikums. Weniger Lärm und Verkehr vor der eigenen Haustüre bedeutet mehr Lebensqualität“, sagt Niederösterreichs Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer.
„Heute ist ein sehr guter Tag für die Stadt Wiener Neustadt, vor allem aber für die Anrainerinnen und Anrainer in der Nestroystraße und der Grazer Straße, sowie den weiteren vom Ringschluss profitierenden Straßenzügen. Mit dem Baubeginn des Ringschlusses beenden wir endgültig alle Spekulationen und Diskussionen, dass dieses Projekt, auf das die lärm- und verkehrgeplagten Menschen seit Jahrzehnten warten, allenfalls nie umgesetzt wird. Jetzt gilt es, den Bau gemäß aller umwelttechnischen Auflagen ordnungsgemäß und rasch voranzutreiben. Gleichzeitig werden wir in der Stadt Wiener Neustadt unsere Hausaufgaben erledigen, die Nestroy- und Grazer Straße neu und verkehrsberuhigt planen und auch die neuen Radwegverbindungen zwischen Wiener Neustadt und Lichtenwörth gemeinsam mit dem Land umsetzen“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger, Zweiter Vizebürgermeister LAbg. Rainer Spenger, Stadtrat LAbg. Franz Dinhobl und Gemeinderat LAbg. Philipp Gerstenmayer für die „bunte Stadtregierung“ der Stadt Wiener Neustadt.
Als eines der meistgeprüften Infrastrukturmaßnahmen in Niederösterreich hat der Ringschluss in allen Instanzen einen positiven Bescheid erhalten. Die Umweltverträglichkeit ist klar festgestellt worden: Nach dem intensiven Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren in den Jahren 2017 und 2018 wurde der positive Bescheid Anfang 2019 ausgestellt. Nachdem der Verfassungsgerichtshof einen Einspruch abgelehnt hatte, wies auch der Verwaltungsgerichtshof 2022 die letzte noch ausstehende Revision zurück.
Damit konnte nach mehr als sechs Jahren eingehender Prüfung die Umweltverträglichkeit festgestellt und alle nötigen Verfahren erfolgreich und rechtsgültig abgeschlossen werden.
Im Teilraum Warme Fischa werden ökologische Ausgleichsflächen (Wald und Ufergehölze) in die Landschaft wiedereingebunden. Totholz und Wurzelstöcke im Trassenbereich werden geborgen und nach der Bauphase wieder eingebracht. Die Ersatzaufforstungen fallen drei Mal so groß aus, wie die erforderlichen Rodungen. Somit werden mindestens 3.900 Quadratmeter Wald mit Strauchsaum angelegt. Ein Großteil dieser Bepflanzung wird noch in der heurigen Pflanzperiode im Frühwinter umgesetzt.
Den Baubeginn bildet die Herstellung einer geschotterten Baustraße, welche insbesondere der Erschließung von zukünftigen Brückenbaustellen dient. Dabei wird eine rund 1,3 km lange und 5,5 m breite Verbindung zwischen der Gemeindestraße „Rechte Kanalzeile“ und der B 53 Neudörfler Straße errichtet. Baubegleitend werden durch eine Fachfirma für Archäologie archäologische Sondierungen auf der Trasse durchgeführt. Nach Fertigstellung des Projekts verbleibt ein Großteil der Baustraße als zukünftiger Wirtschaftsweg.
Die Arbeiten werden unter Einhaltung der Umweltauflagen aus den Genehmigungsbescheiden abgewickelt: So werden beispielsweise Messungen der Luftgüte und des Baulärms durchgeführt oder aber auch die verwendeten Baumaschinen auf die Einhaltung der Emissionsstandards kontrolliert.
Im Vorfeld der Arbeiten wurde der betroffene Streckenabschnitt bereits in Hinblick auf Kriegsrelikte geräumt: Nachdem im Herbst 2023 der Trassenbereich auf mögliche Kriegsrelikte mit einem speziellen Untergrundradar sondiert wurde, wurden nun die gefundenen Kriegsmittel von Spezialisten ausgegraben und durch den Entminungsdienst des österreichischen Bundesheeres fachgerecht beseitigt. Darunter fanden sich viele Kriegsrelikte wie Granat- und Bombensplitter, aber auch noch funktionsfähige Spreng- und Panzergranaten. Die Beseitigung der Kriegsrelikte wird in weiterer Folge im Herbst auch auf den restlichen Trassenbereich ausgeweitet und bis zum Baubeginn im jeweiligen Streckenabschnitt abgeschlossen sein.
Das Projekt hat folgende Ziele:
Lebensqualität für die Bevölkerung von Wiener Neustadt und Lichtenwörth verbessern
Trennende Wirkung der Hauptverkehrsstraßen auflösen
Orts- und Stadtkerne vom Durchzugsverkehr entlasten
Neues Landesklinikum Wiener Neustadt und Zentrum für medizinische Infrastruktur anbinden
Straßenring um Wiener Neustadt schließen und untergeordnetes Straßennetz entlasten
Verkehrssicherheit erhöhen und Verkehrsfluss optimieren
Verkehrsinfrastruktur verbessern und Wirtschaftsstandort sichern
Eckdaten zum Ringschluss Wiener Neustadt (ehem. „B 17 Umfahrung Wiener Neustadt Ost, Teil 2): Projektträger: Land NÖ; Kosten: rund 40 Millionen Euro; Finanzierung: Land NÖ; Baubeginn: 24. September 2024; Verkehrsfreigabe: 2027; Länge: 4,3 km; Querschnitt: 1+1; Fahrbahnbreite: 8,5 m; Brücken: 6; Anschlussstellen: 3; Fläche an Lärmschutzwänden: 32.500 m2; Ausgleichsflächen: 5 ha; Auwaldgehölz: 3.900 m2 werden aufgeforstet;
Nähere Informationen beim Amt der NÖ Landesregierung / NÖ Straßendienst unter 02742/9005-60141, Gerhard Fichtinger, und E-Mail GERHARD.FICHTINGER@NOEL.GV.AT
Amt der NÖ Landesregierung Landesamtsdirektion/Öffentlichkeitsarbeit
Doris Zöger
Telefon: 02742/9005-13314
E-Mail: presse@noel.gv.at
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