Österreichs Lungenfachärzt*innen warnen vor Gefahren für die Lungengesundheit und sehen aber auch Chancen
Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie fokussiert „Lunge im Wandel“
Die diesjährige Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) steht unter dem Motto „Lunge im Wandel“. Im Rahmen der Veranstaltung, die vom 26. bis 28. September in der Wiener Hofburg stattfindet, widmen sich Expert*innen der Pneumologie und Thoraxchirurgie den vielfältigen Herausforderungen und Chancen, die ein Wandel auf verschiedenen Ebenen mit sich bringt. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden die Herausforderungen und Chancen dieses Wandels aufgezeigt.
ÖGP- und Kongress-Präsident Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht beschrieb im Rahmen einer Pressekonferenz die Situation mit deutlichen Worten: „Wir erleben einen demografischen Wandel, der zu einem signifikanten Anstieg altersassoziierter Lungenerkrankungen wie COPD, Lungenkrebs und Lungenembolien führt. Schon heute leiden 10 % der Erwachsenen in Österreich an COPD, und der Trend geht weiter nach oben.“
Lamprecht hob hervor, dass der Klimawandel die Problematik zusätzlich verschärft: „Verlängerte Pollensaisonen und extremere Wetterbedingungen belasten vor allem bereits vorgeschädigte Lungen enorm. Die Zahl der Allergiker wird, ebenso wie die Häufigkeit von Asthmaerkrankungen, ansteigen.“ Lamprecht betonte, dass der Fokus daher in Zukunft noch mehr auf Prävention und Früherkennung ausgerichtet sein muss.
Der ÖGP-Präsident betonte die Dringlichkeit der Etablierung eines umfassenden Lungengesundheitsvorsorgeprogramms, das nicht nur die Früherkennung von Lungenkrebs, sondern auch andere Lungenerkrankungen in den Blick nehmen soll. „Ein gut strukturiertes Lungenkrebs-Screening könnte nicht nur die Sterblichkeitsrate beträchtliche senken, im Zuge eines solchen Screenings können auch andere ernste, noch symptomlose Lungenerkrankungen quasi als Nebenbefunde identifiziert werden. Diese Chance müssen wir nutzen, um das gesamte Spektrum der Lungengesundheit zu verbessern.“ Daneben müsse Prävention, insbesondere die Raucherentwöhnung, intensiv gefördert werden.
Prim.a A.o. Univ.-Prof.in Dr.in Judith Löffler-Ragg, Generalsekretärin der ÖGP, sprach sich ebenfalls klar für ein umfassendes Lungengesundheitsvorsorgeprogramm aus, das nicht nur Lungenkrebs, sondern auch andere chronische Lungenerkrankungen wie COPD frühzeitig erkennen soll. „Ein solches Programm muss von der Prävention über die Früherkennung bis hin zur Rehabilitation reichen und das Selbstmanagement der Patient*innen fördern.“
Löffler-Ragg hob hervor, dass die ÖGP nicht nur national, sondern auch auf europäischer Ebene aktiv an der Verbesserung der Lungengesundheit arbeitet. Ein wichtiger Schritt dazu werde am Kongress vorgestellt werden.
Prim.a Dr.in Eveline Kink, Vizepräsidentin der ÖGP, beleuchtete das Kongress-Motto „Lunge im Wandel“ aus der Sicht der Intensivmedizin. „Die pneumologische Intensivmedizin befindet sich bei chronischen Lungenerkrankungen im Wandel zu einer weniger invasiven, weniger technisierten Medizin, die auf die besonderen Bedürfnisse von chronisch Schwerstkranken eingeht, gemeinsam mit den Patient*innen Therapiepläne erarbeitet, um Wiederaufnahmen im Krankenhaus zu vermeiden und ein selbstbestimmtes Leben zu Hause ermöglichen.“
Ein Langversion dieses Pressetextes sowie alle Texte zur Pressekonferenz, Fotos und CVs der Referent*innen und laufend aktualisierte Kongress-News finden Sie hier.
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