Mängel in der Bildungsdirektion Wien gehören umgehend behoben!

Offener Brief an die Verantwortungsträger in Wien

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Dr. Ludwig, sehr geehrter Herr Bildungslandesrat Wiederkehr, M.A.!

Die Lehrerinnen und Lehrer an den Bundesschulen (Allgemeinbildende Höhere Schulen bzw. Berufsbildende Mittlere und Höhere Schulen) leisten hervorragende Arbeit, indem sie junge Menschen bestmöglich auf ein Studium bzw. den Berufseinstieg vorbereiten. Diese Lehrerinnen und Lehrer haben ein Recht darauf, nicht nur angemessen, sondern auch pünktlich entlohnt zu werden, was in einem modernen Rechtsstaat eine Selbstverständlichkeit sein sollte, es in Österreichs Bundeshauptstadt aber nicht ist.

Zeiten, die vor dem Einstieg in den beruflichen Alltag anzurechnen sind, unterliegen bundesgesetzlichen Bestimmungen. Für die korrekte Berechnung des Entgelts ist aber die Bildungsdirektion Wien verantwortlich. Da Bildungsdirektor Mag. Heinrich Himmer es vorgezogen hat, sich in die Bundespolitik zu verabschieden, richten wir nun unseren Appell an Sie als den für die in Wien schon so lange herrschenden Missstände politisch Verantwortlichen.

Die korrekte Berechnung der Gehälter dauert in Wien trotz gegenteiliger Versprechungen jahrelang. Dadurch kommt es ebenso lang zur Auszahlung falscher, viel zu niedriger Gehälter. Gerade Wien benötigt dringend zusätzliches Lehrpersonal. Wenn unsere Kolleginnen und Kollegen trotz aller Urgenzen ständig nur vertröstet werden, ist dies ein verheerendes Signal jener Behörde, für die Sie Verantwortung tragen.

Bei einer Einführungsveranstaltung für Personen, die erstmalig in Wien unterrichten, wurde ihnen mitgeteilt, dass die Berechnungen in Wien fünf Jahre dauern. Uns ist bewusst, dass die Verantwortung für diesen unhaltbaren Zustand nicht die zuständigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter tragen. Es liegen schwerwiegende Managementfehler vor, die umgehend behoben werden müssen. Die Vorschläge von Schulleitungen und Personalvertretung zur Unterstützung in der Abwicklung bzw. zur Behebung organisatorischer Mängel werden regelmäßig vom Tisch gewischt. Gleichzeitig wurde die Stabstelle Kommunikation aufgestockt, damit nunmehr wöchentlich ein Newsletter an alle Wiener Lehrkräfte verschickt werden kann.

Seit Dezember 2023 liegt der Bericht eines Unternehmensberaters vor, der die strukturellen Schwächen und organisatorischen Mängel der Abteilung Personalmanagement in der Bildungsdirektion Wien aufzeigt. Seither wird nach Angaben von Führungskräften intern über Möglichkeiten zur Behebung der Problemfelder diskutiert. Der Erfolg zeigt sich weder in einer Restrukturierung noch in einer Abarbeitung von seit langem offener Fälle. Zusätzlich sind nun auch laufende Auszahlungen ins Stocken geraten. Die Prüfungsgebühren des Maturatermins im Frühling 2024 wurden erst nach Protesten von Direktionen und Personalvertretung im September überwiesen.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Bildungsstadtrat, greifen Sie bitte endlich ein und setzen Sie die notwendigen Maßnahmen, damit unseren Wiener Kolleginnen und Kollegen die ihnen zustehenden Gehälter ausbezahlt werden! Die Lehrerinnen und Lehrer Wiens haben genug Absichtserklärungen gehört, sie wollen Taten sehen.

 

Mag. Roland Gangl
Bundesvorsitzender BMHS-Gewerkschaft

Vorsitzender BMHS-Gewerkschaft
Mag. Roland Gangl
Telefon: 0676/6002913
E-Mail: roland.gangl@goed.at

Vorsitzender AHS-Gewerkschaft
Mag. Herbert Weiß
Telefon: 0650/4001245
E-Mail: herbert.weiss@my.goed.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.