Niederösterreichs Transportwirtschaft, der „Blutkreislauf der blau-gelben Wirtschaft“
Das Hochwasser hat uns wieder einmal die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft und die Schlüsselrolle unserer Verkehrswirtschaft aufgezeigt.
Seit und vor allem während der Flutkatastrophe im September 2024 hat es die Transportwirtschaft trotz aller Naturgewalt verlässlich geschafft, Versorgung und Verkehr in unserem Land aufrecht zu erhalten. „Die Wichtigkeit dieser Einsatzbereitschaft wird ganz besonders in Zeiten wie zuletzt während des Hochwassers sichtbar. Egal, ob Personen- oder Gütertransport – die niederösterreichische Transportwirtschaft war immer schon der Blutkreislauf der blau-gelben Wirtschaft“, betont Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) die Bedeutung der Mitglieder der Sparte Transport und Verkehr.
Welche Eigenschaften dafür nötig sind, skizziert Niederösterreichs Spartenobfrau Beate Färber-Venz (Transport und Verkehr): „Resilienz, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind drei bestimmende Eigenschaften, die unsere Betriebe sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auszeichnen. Mit diesen drei Eigenschaften kommt man nämlich nicht nur besser durch schwierige Zeiten, wie die Versorgung während des Hochwassers gezeigt hat, sie stellen auch das nötige Rüstzeug für die offensichtlich dringlichen Veränderungen dar.“
Angesprochen sind damit umwelt- und klimafreundlichere Technologien, deren Notwendigkeit sich auch durch häufiger auftretende Extremwetterlagen wie Stürme, Dauer- oder Starkregen sowie Hochwasser zeigt. So kann die Verkehrswirtschaft durch den Einsatz von HVO-Diesel (Hydrotreated Vegetable Oils) aus erneuerbaren Rohstoffen bis zu 95 Prozent CO2 einsparen. Zusätzlich sind die meisten Lkw mit ihren Euro 6d Abgasstandards bereits jetzt schadstoffärmer unterwegs als so mancher Pkw.
So sorgten die Transporteure mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – oft unter extremen Bedingungen – dafür, dass wichtige Güter wie Lebensmittel, Produkte für die medizinische Versorgung oder andere dringend benötigte Waren rechtzeitig ans Ziel gelangen. Darüber hinaus waren sie auch unverzichtbar beim Transport von Sand und anderen Materialien zur Wiederherstellung gebrochener – oder zur Verstärkung gefährdeter Dämme. „Dieser Einsatz verdient unseren Respekt. Durch ihre Arbeit haben sie nicht nur geholfen, die Bevölkerung zu schützen und ihre Versorgung aufrechtzuerhalten, sondern sie haben auch den wirtschaftlichen Schaden vieler Unternehmen minimiert, die auf zuverlässige Lieferungen angewiesen sind“, sagt Markus Fischer, WKNÖ-Fachgruppen- und WKÖ-Fachverbandsobmann des Güterbeförderungsgewerbes.
Genauso existenziell waren und sind die Busunternehmen, die zusätzlich auch als Ersatzverkehr in Anspruch genommen werden können, wenn Gleisanlagen unpassierbar oder gar zerstört sind. „Durch unsere Flexibilität war es möglich, die Menschen zu ihren Familien, Hilfseinsätzen oder zu ihrer Arbeitsstelle zu bringen, auch wenn Schienen oder der eigene Pkw durch die Fluten unbenützbar geworden waren“, zeigt WKNÖ-Fachgruppenobmann Christian Oberger (Autobus-, Luftfahrt- und Schifffahrtunternehmungen) die Rolle der Busunternehmen auf.
„Egal, ob es sich um die Aufrechterhaltung des Personenverkehrs und die Versorgung mit Gütern, die Entwicklung künftiger Konzepte für die Logistik oder um Maßnahmen gegen den Klimawandel dreht – die Transportwirtschaft ist ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, Herausforderungen adäquat zu begegnen. Dieser Weg muss – auch mit Förderungen für Umwelttechnologien – weiter unterstützt werden, damit auch in Zukunft jede Extremsituation gemeistert werden kann, im Interesse der Menschen, der Umwelt und der Versorgungssicherheit für uns alle“, sind sich Ecker, Färber-Venz, Fischer und Oberger einig.
Wirtschaftskammer Niederösterreich
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