9. PRAEVENIRE Gesundheitstage: Gesundheitsförderung und Prävention sind entscheidend!
Vom 9. bis 11. Oktober 2024 stehen im Eisenstädter Schloss Esterházy die aktuellen Herausforderungen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem in Österreich im Mittelpunkt.
Hochrangige Keynotes und Diskussionen liefern neue Perspektiven und legen den Handlungsbedarf – auch für die künftige Regierung – offen. „Menschen erwarten eine verlässliche Gesundheitsversorgung, gleichzeitig ist es notwendig, die Anzahl gesunder Lebensjahre zu erhöhen und die Prävention zu stärken“, sagt Dr. Hans-Jörg Schelling, Präsident des Vereins PRAEVENIRE, anlässlich der Eröffnung der 9. PRAEVENIRE Gesundheitstage in Eisenstadt, die heuer als Treffpunkt für Vordenker:innen und Innovator:innen fungieren. Über 150 Expert:innen, Entscheidungsträger:innen und Stakeholder:innen aus Politik, Wirtschaft und dem Gesundheitswesen diskutieren zu den Themen Prävention und gesunde Lebensjahre, onkologische Versorgung, Digitalisierung und Spital 2030. Die PRAEVENIRE Gesundheitstage bieten eine Plattform für den offenen Dialog zwischen Politik, Gesundheitsexpert:innen und der Öffentlichkeit, um die Weichen für ein nachhaltiges Gesundheitssystem zu stellen.
LAbg. Mag. Thomas Steiner, Bürgermeister von Eisenstadt, hebt hervor, dass Städte und Gemeinden in präventive Maßnahmen einbezogen werden müssen. „Wir stellen Bewegung und Gesundheitsangebote für die Jüngsten in den Mittelpunkt, denn nur aus gesunden Kindern können auch gesunde Erwachsene werden.“ So können beispielsweise alle Volksschüler:innen pro Woche zwei zusätzliche Sporteinheiten wählen, die von Profitrainer:innen betreut werden.
SOLIDARISCHES SYSTEM WICHTIG FÜR DEMOKRATIE
Mag. Franz Öller, MBA, MPH kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, unterstreicht die Notwendigkeit, aktuelle Versorgungsstrukturen zu überdenken und Gesundheitsnetzwerke zu schaffen, die Patient:innen effizient durch das Gesundheitssystem leiten. „Dazu müssen Bundesländergrenzen überwunden werden“, fordert Öller.
ÖGK-Obmann Andreas Huss, MBA, betont, dass soziale Sicherheit die verlässlichste Grundlage der Demokratie ist: „Wir müssen das solidarische Gesundheitssystem festigen. Es kann nicht sein, dass jede:r Österreicher:in jährlich zusätzlich im Schnitt 1.000 Euro in die Hand nehmen muss, um die eigene Gesundheitsversorgung zu finanzieren. Das führt zu Unzufriedenheit.“ Es steht außer Frage, dass es keine einfachen Lösungen für die vielfältigen und oft komplexen Gesundheitsfragen gibt, dennoch ist es nach Ansicht von Huss überaus dringend und lohnenswert für die politische Stabilität, nach Antworten zu suchen.
EIGENVERANTWORTUNG ERFORDERT GESUNDHEITSKOMPETENZ
Theresia Meier, Stellvertretende Obfrau der Sozialversicherung der Selbstständigen, beschreibt die Rolle von Bonusmodellen und präventiven Maßnahmen zur Kostensenkung. „Eigenverantwortung ist der Schlüssel dazu. Prävention und Bewegung müssen im Fokus stehen, nicht nur die Reparaturmedizin“, erklärt Meier.
Gelungene Initiativen dazu bringt Mag. Karin Hofer, MBA, Präventionsexpertin der ÖGK, und zeigt, dass Österreich mit durchschnittlich nur 63 gesunden Lebensjahren noch Aufholbedarf hat. „Programme wie Bewegt im Park oder Leichter Leben müssen gezielt die richtigen Zielgruppen ansprechen, um die Lebensqualität der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern“, sagt Hofer. Großen Stellenwert haben dabei Faktoren, die oft nur wenig vom Individuum beeinflussbar sind, wie soziales Umfeld oder der Bildungsgrad der Eltern.
Dr. Anne Busch von der FH Wiener Neustadt betont die Bedeutung von E-Health in der Prävention und weiß aus der Forschung, dass durch neue Technologien die Effektivität von Präventionsmaßnahmen gesteigert werden kann. „Auch wenn initiale Kosten höher sind, so wissen wir, dass die digitale Unterstützung den Nutzen von Präventionsmaßnahmen deutlich verbessert.“
Genderthemen und ein Plädoyer für eine bessere extramurale Versorgung von Frauen bringt Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauss, Bundesleiterin ÖVP Frauen, ein: „Frauen tragen 80 % der Mehrbelastung in den Bereichen Kinder und Pflege.“ Gesundheitschecks sind nach Ansicht der Expertin nur sinnvoll, wenn sie auch regelmäßig in Anspruch genommen werden – dazu braucht es noch mehr Lernbereitschaft in der Bevölkerung.
DIABETES UND LEBENSSTIL
Prim. Prof. Dr. Peter Fasching, Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), betont die Notwendigkeit, die Betreuungsstrukturen für Diabetes-Betroffene zu verbessern. „Das setzt voraus, dass wir mehr über die Situation in Österreich wissen“, sagt Fasching. Denn: Verlässliche Zahlen fehlen, vorhandene Angebote sind deutlich zu wenig. „Wir müssen Spezialambulanzen entlasten, das kann aber nur gelingen, wenn es eine kassenärztliche Refundierung von Diabetes-spezifischen Leistungen gibt.“ Dazu gehören auch Diätologie und Lebensstilberatung – beides Angebote, die im Behandlungsplan von Betroffenen außerhalb von Spitälern privat bezahlt werden müssen. Der Mediziner fordert die Verfügbarkeit von innovativen Therapien sowie Medizinprodukten zur Blutzuckerselbstkontrolle, um eine dem Stand des medizinischen Wissens entsprechende individualisierte Therapie zu ermöglichen. „Dazu braucht es einen österreichweiten einheitlichen und chancengleichen Zugang zu Therapien und Medizinprodukten.“
PRAEVENIRE – Gesellschaft zur Optimierung der solidarischen
Gesundheitsversorgung
Konstantin Riedl
Telefon: 01 / 402 13 41-57
E-Mail: k.riedl@praevenire.at
Website: https://praevenire.at/
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