Stadt Wien triumphiert doppelt beim CliA – Staatspreis für Klimawandelanpassung

Zwei Wiener Projekte dürfen sich über den „Österreichischen Staatspreis für Klimawandelanpassung“ freuen: Das „Wiener Wäldchen“ und das Pflanzkonzept für trockenheitsresistente Gräser- und Staudenbeete.

Der Österreichische Staatspreis für Klimawandelanpassung, „CliA“, zeichnet jährlich die innovativsten Projekte aus, die mit vorbildlichen und nachhaltigen Maßnahmen auf die globale Erwärmung reagieren. Vergeben wird der Preis vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie dem Klima- und Energiefonds. Er hebt die enorme Bedeutung der Klimawandelanpassung der Klimapolitik hervor und würdigt Akteur*innen, die kreative Lösungen entwickelt haben, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.

„Die Auszeichnung für zwei Wiener Projekte ist ein wichtiger Beleg dafür, dass wir in Wien im Bereich der Klimawandelanpassung die richtigen Schritte setzen“, freut sich Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Unser Ziel ist, dass wir unsere Stadt so gestalten, dass auch in Zukunft ein gutes Leben für alle möglich ist: Maßnahmen gegen die Hitzeentwicklung, wie das Wiener Wäldchen, oder gegen Trockenheit, wie das Pflanzkonzept „Stauden- und Gräserbeete“ der Wiener Stadtgärten, spielen hier eine wichtige Rolle. Ich gratuliere allen Projektverantwortlichen zu dieser Auszeichnung!“

ERSTER PLATZ KATEGORIE HITZE: JEDEM BEZIRK SEIN „WIENER WÄLDCHEN“

Ein „Wiener Wäldchen“ ist ein sehr dichter und schnell wachsender Mini-Wald mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Bäumen und Sträuchern, die dicht gepflanzt werden. Das Projekt wird als Gemeinschaftsprojekt der Magistratsdirektion sowie der Magistratsabteilungen Wiener Stadtgärten, Forst- und Landwirtschaft und Umweltschutz geführt. Aufgrund der geringen Größe von 100 bis 230 m² und des schnellen Wachstums eignen sich diese Wäldchen besonders gut für Kleinflächen im dicht verbauten Gebiet, aber auch für Parkflächen oder Plätze. Der Wald rückt näher ans Stadtzentrum, Artenvielfalt und Biodiversität werden direkt erlebbar. Die Mini-Wälder senken auch nach einigen Jahren durch Verdunstungskühlung die Temperatur der direkten Umgebung. 

2022 wurde der erste „Mini-Wald“ im 5. Bezirk gepflanzt – laufend kommen neue Standorte dazu, aktuell gibt es im gesamten Wiener Stadtgebiet sechs Wiener Wäldchen. Auch im Herbst 2024 werden die Pflanzaktionen fortgesetzt – Wiener Wäldchen werden in vier weiteren Bezirken gepflanzt. Mittelfristig ist vorgesehen, in allen 23 Wiener Gemeindebezirken einen geeigneten Standort für ein „Wiener Wäldchen“ zu finden.

DRITTER PLATZ IN DER KATEGORIE TROCKENHEIT: STÄDTISCHES GRÜN FÜR DIE ZUKUNFT

Die Wiener Stadtgärten haben mit ihrem innovativen und nachhaltigen Pflanzkonzept „Gräser- und Staudenbeete“ den dritten Platz in der Kategorie „Trockenheit“ beim Österreichischen Staatspreis für Klimawandelanpassung gewonnen. Dieses Projekt reagiert auf die steigenden Temperaturen und Trockenheit in Wien, die herkömmliche Blumenbeete zunehmend an ihre Grenzen bringen. Seit 2017 erfolgt schrittweise die Umstellung von wasserintensiven, einjährigen Pflanzen auf mehrjährige, trockenheitsresistente Gräser- und Staudenbeete. Eine zusätzliche Kiesschicht verringert die Verdunstung und schützt den Boden vor Verdichtung.

In Anbetracht des Klimawandels wurde zudem in den letzten Jahren im gesamten Wiener Stadtgebiet eine unvergleichliche Entsiegelungsoffensive gestartet, welche auch noch weiterhin vorangetrieben wird. All die dadurch entstandenen und entstehenden Grünflächen werden nicht nur mit Baumpflanzungen, sondern vorzugsweise mit diesen Gräser- und Staudenmischungen bepflanzt, um das städtische Ökosystem zu revitalisieren und die Artenvielfalt zu fördern.

Dadurch entstand bisher ein Grünes und blühendes Netzwerk von rund 182.000 Quadratmetern an Gräser- und Staudenbeeten, welches sich durch das gesamte Wiener Stadtgebiet zunehmend ausbreitet und von den Wiener Stadtgärtner*innen betreut wird. 

Das durchdachte Pflanzkonzept wird sowohl in bestehenden Stadtgebieten als auch in Stadterweiterungsgebieten umgesetzt. So wird Wien nicht nur grüner, sondern auch widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels. Die neuen Beete bieten nicht nur eine Lösung für diese Herausforderungen, sondern schaffen auch Lebensraum für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge. Acht spezielle Pflanzenmischungen sorgen dabei für eine ökologische und gleichzeitig ästhetisch ansprechende Gestaltung an verschiedenen Orten der Stadt. 

Mit diesem wegweisenden Projekt tragen die Wiener Stadtgärten aktiv zur klimafitten Stadtentwicklung bei und demonstrieren, wie urbane Flächen nachhaltig an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden können.

„Die Preise sind für uns jedenfalls ein Ansporn, die Klimawandelanpassung unserer Stadt mit weiteren innovativen Ideen voranzutreiben, Wien soll auch für unsere Kinder und Enkelkinder ein guter Ort zum Leben sein!“ so der Klimastadtrat abschließend. 

Weiterführende Informationen:

Wiener Wäldchen: https://www.wien.gv.at/umwelt/wald/wiener-waeldchen.html

Gräser- und Staudenbeete: https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/anlagen/staudenbeete.html

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
Telefon: +43 1 4000 81446
E-Mail: michaela.zlamal@wien.gv.at

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