Ö1-Podcast „Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall“ ab 4.11.

Der fünfteilige Podcast „Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall“ erzählt die dramatischen Ereignisse im Juli 1990, als tausende Albaner:innen in die deutsche Botschaft in Tirana flüchteten und den Anfang vom Ende der stalinistischen Diktatur in Albanien einläuteten. Zu hören ist der Podcast, eine Koproduktion von Deutschlandfunk Kultur, Ö1 und ORF Sound, ab 4. November auf ORF Sound und überall, wo es Podcasts gibt. Die fünfteilige Serie wird auch im „Radiokolleg“ von 4. bis 7. November und in den „Hörbildern“ am 9. November ausgestrahlt, jeweils um 9.05 Uhr in Ö1. Die Informationen im Detail sind abrufbar unter https://oe1.orf.at/botschaft.

 

   Deutschland 1990. Ein junger Grenzpolizist namens Lothar Parzeller wurde auf seinen ersten Auslandseinsatz entsandt. Er landete in der deutschen Vertretung in Albanien, der letzten stalinistischen Diktatur Europas. Kurz nach seiner Ankunft brach eine Revolte los. Mittendrin: die deutsche Botschaft. Der von den Journalistinnen Franziska Tschinderle und Anja Troelenberg gestaltete Podcast erzählt in fünf Folgen die dramatischen Ereignisse im Juli 1990, als sich tausende Albaner:innen während der in Italien stattfindenden Fußball-WM in die deutsche Auslandsvertretung in Tirana flüchteten und den Anfang vom Ende der Diktatur in Albanien einläuteten. Die Podcast-Serie „Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall“ ist ein Politthriller am Ende des Kalten Krieges. Er dokumentiert, was sich damals im Garten der deutschen Botschaft zugetragen hat und welche Rolle deutsche Diplomaten beim Sturz des letzten kommunistischen Regimes Europas spielten. Er erzählt, wie das Leben hunderter Menschen eine neue Wendung nahm, weil eine Handvoll westlicher Diplomaten den Mut hatte, für sie einzustehen. Eine Geschichte über Mut und Hilfsbereitschaft, die Kraft des Fußballs und den großen Sog der Freiheit. Die Autorinnen Tschinderle und Troelenberg haben ein Jahr lang recherchiert, um die Geschichte der Botschaftsbesetzung zu erzählen. Aus nächster Nähe. Beide leben seit Jahren in Albanien. Sie haben den LKW-Fahrer gefunden, der damals gegen die Mauer krachte. Sie recherchierten den tragischen Tod eines 17-Jährigen, der auf der Flucht vom Geheimdienst getötet wurde. Sie reisten nach Berlin, um die Akten des Auswärtigen Amtes einzusehen, und nach Rom, um den deutschen Polizisten zu interviewen, der die Ereignisse mit seiner analogen Kamera dokumentierte.

 

   Zwtl.: Wie der letzte kommunistische Staat Europas die Freiheit erlangte

 

   Am Montag, den 4. November startet der fünfteilige Podcast „Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall“. Zu hören ist er auf ORF Sound und im „Radiokolleg“ von 4. bis 7. November und in den „Hörbildern“ am 9. November, jeweils ab 9.05 Uhr in Ö1. Am Montag, den 4. November geht es um „Die letzte Bastion“. Fußball-WM 1990 – Deutschland erlebt sein erstes Sommermärchen. Im streng abgeschotteten Albanien sehen viele erstmals die Spiele im Fernsehen. Da trifft der LKW-Fahrer Ylli eine folgenschwere Entscheidung. Der junge Grenzpolizist Lothar Parzeller schaut mit seinen Kollegen im Garten der deutschen Botschaft ein Spiel. Plötzlich gibt es einen ohrenbetäubenden Knall: Ein LKW durchbricht die Botschaftsmauer. Der Garten füllt sich mit Schutt, Staub und Flüchtlingen. Viele sind verletzt, und es werden schnell immer mehr. Es beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit. Am Dienstag, den 5. November lautet der Titel „Das Loch“. Die Nachricht vom Loch in der Mauer der deutschen Botschaft verbreitet sich wie ein Lauffeuer im Land. Das Regime reagiert mit Gewalt. Doch der Sog ist nicht mehr aufzuhalten. Von überall her machen sich Menschen auf, um ihre Chance zu nutzen. Unter ihnen: Kasem, der von einer Schauspielkarriere träumt, William, dessen Familie seit Generationen politisch verfolgt wird, und die hochschwangere Valbona. Der Magnet der Freiheit ist so groß, dass die Menschen wie Ameisen die Wände hochlaufen, erzählt einer der Flüchtlinge. Doch die Geheimpolizei hat die deutsche Botschaft umstellt, bald fallen Schüsse. Wird das Gebäude gestürmt? „In der Falle“ ist Thema am Mittwoch, den 6. November. Hunger, Durst, Enge – die Situation in der Botschaft wird immer verzweifelter. Während Deutschland nach einer Lösung sucht, erhöht das Regime den Druck. Über 3000 Menschen haben sich in die deutsche Botschaft geflüchtet – es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten, die sanitäre Situation ist katastrophal. Die Botschaftsangehörigen helfen, wo sie können, sind am Rande der Erschöpfung. Während die deutsche Regierung auf diplomatischem Wege versucht, eine Lösung zu finden, herrschen drinnen Verzweiflung, Wut und Misstrauen. Kann man den Zusagen des albanischen Regimes, die Flüchtlinge ausreisen zu lassen, trauen? „Germania“ lautet der Titel am Donnerstag, den 7. November. Mitten im dunkelsten Moment ein Funken Hoffnung: Ein Baby wird geboren, ein kleines Mädchen, an ihren Namen erinnern sich viele: Germania. Die völlig überfüllte Botschaft platzt aus allen Nähten, die hygienischen Bedingungen sind dramatisch. Doch das Endspiel der WM – Deutschland gegen Argentinien – wird von tausenden Menschen in der Botschaft verfolgt. Dann tausendfacher Jubel: „Wir haben gewonnen!“ Und die Ausreise der Flüchtlinge steht endlich unmittelbar bevor. Doch fahren die Busse, die das albanische Regime gestellt hat, wirklich in die Freiheit? In der 5. Folge „Freiheit“ verlassen die entkräfteten Flüchtlinge die Botschaft, das Gelände liegt in Trümmern. Doch bis zuletzt ist unklar: Laufen sie in eine Falle? Diese Folge ist in „Hörbilder“ (9.05 Uhr) am Samstag, den 9. November zu hören – ebenso ein Studiogespräch, das Ö1-Redakteurin Monika Kalcsics mit den Podcast-Autorinnen Franziska Tschinderle und Anja Troelenberg führt. Die Informationen im Detail zu „Die Botschaft. Europas letzter Mauerfall“, eine Koproduktion von Deutschlandfunk Kultur, Ö1 und ORF Sound, sind abrufbar unter https://oe1.orf.at/botschaft.

ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Isabella Henke
Telefon: (01) 87878 18050
E-Mail: isabella.henke@orf.at

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