Forderungen der Biomassebranche an neue Regierung
Holzenergiepreise am 25. Öst. Biomassetag und Heizwerke-Betreibertag verliehen
Unter dem Motto „Energiewende aktiv gestalten: Bioenergie und Industrie“ steht der heurige Biomassetag in der HBLA für Forstwirtschaft, Bruck an der Mur. Der Veranstalter Österreichischer Biomasse-Verband begrüßt rund 300 TeilnehmerInnen und 35 Aussteller (ein neuer Rekord).
BIOENERGIEBRANCHE VERSORGT AUCH IN KRISENZEITEN
Der Ausstieg aus Erdöl und Erdgas in Haushalten, Fernwärme und Industrie ist im vollen Gange. Diese Bereiche stellen – bedingt durch die Anreize der Bundesregierung – auf Biomassetechnologien um. Bis 2030 könnte die Biomassebranche 200.000 Erdöl- und Erdgaskessel ersetzen sowie 100.000 alte Biomasseanlagen modernisieren. Die Stromproduktion aus Biomasse kann auf 6 TWh ausgebaut und neue Fernwärmeanlagen im Ausmaß von 500 MW errichtet werden. In der Bioenergiebranche sind rund 30.000 Menschen beschäftigt, der Umsatz liegt bei rund 5,4 Mrd. Euro (davon 4,9 Mrd. Euro feste Biomasse). „Die Bioenergie ist eine der wenigen Branchen, die auch in der aktuellen Wirtschaftskrise funktioniert: Unsere Land- und Forstwirte sowie die Holzindustrie liefern Rekordmengen an nachhaltigem krisensicherem Brennstoff. Die Pelletsindustrie hat ihre Kapazitäten ausgebaut, und die österreichische Kesselindustrie kann dank des starken Heimmarktes weltweit exportieren“, resümiert Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.
STABILE RAHMENBEDINGUNGEN GEFORDERT
Als Voraussetzung für den weiteren Erfolg der Branche wird die Fortführung und die Weiterentwicklung der Kesseltausch- und Wirtschaftsförderungen zum Ausstieg aus Erdgas und Erdöl gesehen. Das Erneuerbare-Ausbaugesetz (EAG) sollte um einen Winterstrombonus ergänzt, und das Erneuerbare Gas Gesetz (EGG) rasch beschlossen werden. „Von der nächsten Bundesregierung erwarten wir uns neben Bürokratieabbau auch stabile Rahmenbedingungen zur Umsetzung der im Nationalen Energie- und Klimaplan verankerten Ziele. Ein Abweichen würde die Energie-Versorgungssicherheit unserer Haushalte, die Kesselindustrie und die Klimaziele boykottieren und unsere Abhängigkeit von teurem Erdgas und Erdölimporten einzementieren“, so Titschenbacher.
HOLZENERGIEPREISE AN INNOVATIVE PROJEKTE VERGEBEN
Der Österreichische Biomasse-Verband schreibt jährlich in drei Kategorien Holzenergiepreise aus: Einzelfeuerungen, Nah- und Fernwärme sowie Industrie. Die Gewinner werden im Rahmen der Veranstaltung ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt jeweils 3.000 Euro und wird einer vom Gewinner ausgewählten karitativen Einrichtung gespendet. Die Jury besteht aus Fachleuten der Holzenergiebranche. Die Bewertung erfolgt unabhängig. Über 50 spannende Projekte wurden der Jury vorgelegt. Die Gewinner sind:
GEWINNER EINZELFEUERUNGEN FIRMA HARGASSNER: „HOLZENERGIE FLIEGT AUFS PODEST“
Die Natur-Skiflug-Schanze am Kulm steht für Höchstleistungen der Extraklasse. Das weiß auch der Heiztechnik-Spezialist und ÖSV-Sponsor Hargassner aus dem Innviertel. Bei der achtwöchigen FIS Skiflug WM 2024 im steirischen Bad Mitterndorf/Tauplitz boten sie Tausenden Fans, Sportlern und Mitarbeitern ein besonders nachhaltiges Wintererlebnis. In der Vergangenheit wurden sämtliche Zeltlandschaften am Gelände des Kulms mit Heizöl beheizt. Dafür wurden rund 50.000 Liter Heizöl benötigt. Die Kulm-Projektleitung rund um Christoph Prüller ging in Kooperation mit drei regionalen Partnern hier neue und nachhaltige Wege. Hargassner installierte insgesamt elf mobile Heizcontainer (2,14 MW Leistung) – sogenannte Hargassner Powerboxen – am Veranstaltungsgelände. Diese wurden mit CO2-neutralem Brennstoff in Form von Pellets der Firma Sturmberger und regionalen Hackschnitzeln der Biowärme Bad Mitterndorf befüllt. Das Projekt zeichnet sich auch durch geringste Energieverluste aus. Das Warmluft-Gebläse brachte die erwärmte Luft direkt in die Zelte. Zudem reduzierte eine Wärmerückgewinnung 30 % der Heizkosten, indem man bereits erwärmte Luft nochmals nutzte.
GEWINNER NAH- UND FERNWÄRME:
Österreichischer Biomasse-Verband
Antonio Fuljetic-Kristan
Telefon: 06608556804
E-Mail: fuljetic@biomasseverband.at
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