Deutsch lernen: Lernlust statt Testfrust

Netzwerk aus Sprach- und Bildungsexpert*innen fordert Ende der Ausgrenzung durch Sprachtests und zeigt Wege, wie die Berücksichtigung der Sprachenrechte von Kindern funktioniert

Kinder bringen verschiedene Sprachen in Kindergarten und Schule mit und unter guten Bedingungen lernen sie auch gut eine neue Sprache. Deshalb fordern die Bildungsxpert*innen des Netzwerks Sprachenrechte anlässlich des Tags der Menschenrechte: Schluss mit der Ausgrenzung durch Sprachtests! Ein verpflichtender Deutschtest für Dreijährige wäre ein unverantwortlicher Eingriff in die kindliche Persönlichkeitsentwicklung und ist noch dazu wissenschaftlich mehr als fraglich. Stattdessen zeigen wissenschaftliche Studien und praktische Erfahrungen:

* Für das Erlernen der deutschen Sprache braucht es kleine Lerngruppen, Zeit und Ermutigung sowie dafür gut ausgebildete Lehrkräfte. Der stete Vorwurf, Kinder könnten nicht genug Deutsch und gehörten deshalb nicht in die Schule, demotiviert.
* Erfolgreiche Bildung setzt bei den Stärken der Kinder an, z.B. ihrer Fähigkeit, bereits in jungen Jahren mehr als eine Sprache zu sprechen.
* Deutsch lernen Kinder durch Teilhabe, nicht durch Trennung von denen, die es schon können.

MITEINANDER UND VONEINANDER LERNEN FUNKTIONIERT AM BESTEN

Das Netzwerk Sprachenrechte fordert die Abschaffung von MIKA-D sowie die Rückkehr zu begleitender integrativer Deutschförderung in Kindergarten und Schule, sodass Kinder mit- und voneinander lernen können.

* Das für wissenschaftlich unsinnige Testungen verschwendete Geld sollte zur Bildung kleinerer Lerngruppen und Unterstützung der Lehrkräfte für den Umgang mit sprachlicher Heterogenität umgewidmet werden.
* Ziel kann nur ein sprachoffenes Bildungssystem sein, dass alle Kinder auf eine vielsprachige Welt vorbereitet und keine der mitgebrachten Sprachen diskriminiert.

Netzwerk SprachenRechte
Verena Blaschitz
Telefon: +43 1 4277 42192
E-Mail: verena.blaschitz@univie.ac.at
Website: https://www.sprachenrechte.at

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