Lithium in Kärnten: Abbau nur unter Berücksichtigung aller Standards und Beteiligungsverfahren
GLOBAL 2000 reicht Beschwerde gegen negativen UVP-Feststellungsbescheid ein.
Kürzlich hatte die Kärntner Landesbehörde in einem überraschenden Schritt festgestellt, dass für die Errichtung des Lithium-Bergwerks auf der Koralpe keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei. GLOBAL 2000 kritisiert diese Entscheidung und reicht dagegen offiziell Beschwerde ein. „Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Der globale Bergbau-Boom macht auch vor Österreich nicht halt. Doch wenn vermehrt in Europa abgebaut werden soll, dann nur unter strikter Berücksichtigung aller Standards und entsprechender Beteiligungsverfahren“, stellt ANNA LEITNER, GLOBAL 2000-EXPERTIN FÜR RESSOURCEN UND LIEFERKETTEN, zum immer wieder verschobenen Abbaustart des Lithium-Minerals Spodumen fest.
Durch die steigende Nachfrage nach Lithium und anderen Rohstoffen für die Energiewende, die Digitalisierung und auch militärische Verwendung, steigt der Druck auf Behörden weltweit, Bergbauprojekte rasch zu genehmigen. Nicht zuletzt der kürzlich verabschiedete Critical Raw Materials Act der Europäischen Union zielt auf die Ausweitung des Abbaus ab. Doch Bergbau ist immer mit Auswirkungen auf Menschen und Umwelt verbunden und muss dementsprechend auch demokratisch geplant und verhandelt werden.
In der am Freitag, 20. Dezember, an die Behörde übermittelten Beschwerde bemängelt GLOBAL 2000 die fehlende Kulmulationsprüfung im UVP-Feststellungsverfahren und fordert diese Prüfung nun durch das Bundesverwaltungsgericht. GLOBAL 2000 beantragt zu diesem Zweck umfassende Sachverständigengutachten, insbesondere in Zusammenhang mit Verkehr, Luft und Lärm.
„Ohne eine UVP besteht die Gefahr, dass die Interessen der Anwohner:innen in Kärnten und der Schutz der Natur dem schnellen Profit eines australischen Unternehmens geopfert werden. Der Deckmantel der Versorgungssicherheit ist hier kein Argument. Für uns ist klar, dass bei die Verringerung der Abhängigkeiten die Reduktion des Rohstoffbedarfs an erster Stelle stehen muss. Eine Wachstumsstrategie für den Bergbau in Europa muss mit Kreislaufwirtschaftsgesetzen und drastischer Reduktion des Energie- und Materialverbrauchs einhergehen“, fordert Anna Leitner weiter.
KEINE UNBEKANNTE
Erst vor wenigen Tagen hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit Partnerorganisationen aus Dänemark und Australien eine Information an die New Yorker Börse NASDAQ geschickt, um sie vor inkorrekten Aussagen der European Lithium/ Critical Metals Corp in Bezug auf das Kärntner Projekt zu warnen. Umso mehr Grund, das aktuelle Vorhaben einer genauen Prüfung zu unterziehen.
Anna Leitner
GLOBAL 2000 Ressourcen- und Lieferkettensprecherin
+43 699 14 2000 22
anna.leitner@global2000.at
Marcel Ludwig
GLOBAL 2000 Pressesprecher
+43 699 14 2000 20
marcel.ludwig@global2000.at
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