HV ad Arbeiterkammer-Preismonitor: AK Wien blendet wesentliche Kostenfaktoren einfach aus!
Statistik Austria belegt: Lebensmittelhandel agiert inflationsdämpfend. Nahrungsmittelpreisentwicklung liegt in Österreich unterhalb der allgemeinen Inflationsrate.
Mit ihrem jüngsten PREISMONITOR möchte die ARBEITERKAMMER WIEN offenbar erneut negative Stimmung gegen österreichische Nahversorger und deren heimische Produzenten und Landwirte verbreiten. Kritisiert wird u.a., billige Lebensmittel seien in Österreich noch nie so teuer gewesen. Der Vergleich hinkt allerdings gewaltig, weil die AK zahlreiche KOSTENTREIBER, welche für das aktuelle Preisniveau ursächlich sind, einfach ignoriert, etwa die stark gestiegenen ENERGIEKOSTEN. Auch das STUDIENDESIGN wirft Fragen auf – immerhin wurden LEDIGLICH 40 VON HUNDERTTAUSENDEN PRODUKTEN IN NUR SIEBEN GESCHÄFTEN AUSSCHLIESSLICH IN WIEN unter die Lupe genommen.
Fakt ist: Mit rund 9.400 VERKAUFSSTANDORTEN sichern die österreichischen Nahversorger und Lebensmittelhändler die WOHNORTNAHE VERSORGUNG ALLER MENSCHEN. Mehr noch: Die Branche bietet den Konsument:innen ein BREITES SORTIMENT AN LEISTBAREN REGIONALEN QUALITÄTSPRODUKTEN an.
EUROSTAT PREISNIVEAUINDEX NAHRUNGSMITTEL: ÖSTERREICH AUF RANG 14
Der PREISNIVEAUINDEX FÜR NAHRUNGSMITTEL der europäischen Statistikbehörde EUROSTAT belegt, dass Kritiker mehr mit Mythen als Fakten argumentieren. Österreich liegt nämlich auf RANG 14 – das heißt in 13 der 35 untersuchten europäischen Länder bezahlt man für Lebensmittel teils deutlich mehr als bei uns. Spitzenreiter ist wenig überraschend die Schweiz, aber auch in Island, Norwegen, Luxemburg, Dänemark, Malta, Irland, Finnland, Estland, Lettland, Frankreich, der Slowakei und sogar in Deutschland sind die Nahrungsmittelpreise im Schnitt höher als bei uns in Österreich.
STATISTIK AUSTRIA: PREISANSTIEG BEI LEBENSMITTELN UNTER ALLGEMEINER INFLATIONSRATE
Wie die AK selbst in ihrem Preismonitoring feststellt, endete die Teuerungswelle bereits im ersten Halbjahr 2023. Seither haben sich die Preise im Lebensmittelhandel nur noch geringfügig verändert. Im Zeitraum Dezember 2023 bis Dezember 2024 hat sich mehr als die Hälfte der untersuchten Produkte sogar verbilligt.
_„Das Preisniveau bei Nahrungsmitteln ist bei uns auch von 2022 auf 2023 weniger stark gestiegen als im EU-Schnitt. Mit anderen Worten: Der Lebensmitteleinzelhandel hat in diesen beiden Jahren inflationsdämpfend agiert. Auch im Dezember 2024 lag die Inflation bei Lebensmitteln in Österreich mit 1,7% deutlich unter der allgemeinen Inflation von 2%, wie die Statistik Austria heute bekanntgegeben hat“_, erklärt RAINER WILL, Geschäftsführer des freien und überparteilichen Handelsverbandes.
„_Auch in den Zeiten der zweistelligen Inflationsraten im Jahr 2023 war der Handel nicht Nutznießer sondern Leidtragender der Preissteigerungen. Unter den stark gestiegenen Kosten für Energie, Miete, Transport und Personal hat die Branche bis heute zu leiden – siehe auch die Pleitewelle der letzten 12 Monate“_, ergänzt WILL.
LEBENSMITTELHANDEL VERDIENT SICH KEIN KÖRBERLGELD! RENTABILITÄT IM LEH BEI NUR 0,5%
Fakt ist: Der heimische Lebensmittelhandel nimmt SINKENDE UMSÄTZE (inflationsbereinigt -3,2% in 2022, -1,0% in 2023) bei einer sehr GERINGEN TATSÄCHLICHEN RENTABILITÄT von durchschnittlich 0,5% BIS 2,5% des Umsatzes hin. Dies wurde auch von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in ihrer Untersuchung der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette klar bestätigt. Zum Vergleich: Bei globalen Nahrungsmittelproduzenten ist die Rentabilität im Schnitt zehnmal so hoch.
HV APPELLIERT AN AK: VERZICHT AUF MEDIALES NAHVERSORGER-BASHING, DA DIES AUCH LANDWIRTSCHAFTLICHE STRUKTUREN GEFÄHRDET
Preisvergleiche sind komplex, unterschiedliche Produktqualitäten müssen ebenso berücksichtigt werden wie Abweichungen bei Herkunft, Mengen, Zertifizierungen und Verpackung sowie Rabattaktionen. Eine OBJEKTIVE DARSTELLUNG DER PRODUKTE IN PUNKTO QUALITÄT UND PREIS ist jedoch von höchster Bedeutung.
Grundsätzlich ist es sehr bedauerlich, dass die AK-Vergleiche immer nur den PREIS ins Rampenlicht rücken und die QUALITÄT IGNORIERT wird. Dies wird dem qualitativ ausgezeichneten Sortiment der Lebensmittelhändler nicht gerecht. Diese sorgen mit ihrer Filialdichte für eine erstklassige Versorgungssicherheit in allen Regionen Österreichs – auch im Alter, wenn die Mobilität oft eingeschränkt ist. Das mag komfortabel für den Konsumenten sein, bedeutet jedoch weniger Umsatz pro Filiale und geringere Margen für die Unternehmen.
ENERGIEPREISE: HANDEL WARNT VOR STAATLICH INDUZIERTER PREISSPIRALE
Ende 2024 sind wichtige ENTLASTUNGEN UND ZUSCHÜSSE IM ENERGIESEKTOR weggefallen. So ist seit Jänner eine ERNEUERBAREN-FÖRDERPAUSCHALE zu leisten, welche zuletzt ausgesetzt bzw. aus dem Bundesbudget finanziert wurde. Auch der ERNEUERBAREN-FÖRDERBEITRAG ist heuer wieder zu entrichten. Hinzu kommt, dass die reduzierte ELEKTRIZITÄTSABGABE in voller Höhe schlagend wird – ein Zuwachs um den Faktor 15. Selbiges gilt für die ERDGASABGABE. Schließlich werden noch die NETZKOSTEN für Strom und Gas angehoben.
Eine derart drastische Erhöhung der Energiepreise hätte allerdings aufgrund der ohnehin geringen Margen im Handel sehr wohl Auswirkungen auf die Kund:innen. Daher sollte sich die AK im Sinne der Menschen vielmehr dieser Problematik widmen, anstatt mit dem Billigstpreis-Vergleich zu provozieren, dass Produkte künftig verstärkt aus dem Ausland bezogen werden.
Der HV warnt seit Wochen vor einer erneuten STAATLICH INDUZIERTEN PREISSPIRALE und hat die Spitzenvertreter der Politik gebeten, die Nichteinhebung der Erneuerbaren-Förderpauschale und des Erneuerbaren-Förderbeitrags zu verlängern sowie die Elektrizitäts- und Erdgasabgabe weiterhin lediglich in reduzierter Höhe einzuheben.
Handelsverband
Mag. Gerald Kühberger, MA
Pressesprecher
Telefon: +43 (1) 406 22 36 77
E-Mail: gerald.kuehberger@handelsverband.at
Mag. Manuel Friedl
Senior Communications Manager
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E-Mail: manuel.friedl@handelsverband.at
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