Bundesminister Kocher: Seit Reform der Filmförderung FISAplus rund 465 Millionen Euro an Wertschöpfung generiert
Aktuelle Zahlen bestätigen Erfolg – Neues Anreizmodell aus 2023 fördert zudem den Werbe- und Markenwert Österreichs
Um für den Filmstandort Österreich positive und spürbare Wachstumsimpulse zu setzen, wurde vor zwei Jahren das neue österreichische Filmstandortgesetz in Form des Förderprogramm FISAplus implementiert. Dadurch werden internationale Filme, Serien und Serienfolgen mit Österreich-Bezug sowie österreichische, nicht im Auftrag von Sendern oder Videoabrufdiensten hergestellte Filme, Serien und Serienfolgen gefördert. Aktuelle Zahlen von Anfang Jänner 2025 zeigen eine sehr positive Entwicklung seit der Reform.
„Mit der Reform hin zum neuen Anreizmodell FISAplus konnte seit Anfang 2023 für insgesamt 162 Projekte ein Gesamtzuschuss von rund 144 Millionen Euro genehmigt werden. 2023 wurden 69 Projekten gefördert, 2024 wurden 93 Projekte zugesagt. Der Zuschuss betrug für das Jahr 2023 rund 54 Millionen Euro, der Zuschuss für das Jahr 2024 erhöht sich auf knapp 90 Millionen Euro. Die Filmförderung wirkt als Hebel für Wertschöpfung in Österreich: In den Jahren 2023 und 2024 fanden 3.895 Drehtage in Österreich statt und es konnte ein Österreich-Effekt von rund 465 Millionen Euro ausgelöst werden. Die Gesamtherstellungskosten der geförderten Projekte betragen 1,4 Milliarden Euro. Diese beeindruckenden Zahlen unterstreichen die Attraktivität von FISAplus für die Filmbranche, wodurch wir vor allem viele internationale Projekte bzw. größere Teile davon nach Österreich holen konnten“, freut sich Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
FISAplus erhöht den Werbe- und Markenwert für Österreich. Die gewerbliche Filmförderung ist gleichzeitig eine Investition in den Tourismus, wodurch nicht nur in der Filmbranche, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette deutliche Effekte bemerkbar sind. Jeder Euro an Förderung durch FISAplus löst rund drei Euro an direkten Produktionsausgaben in Österreich aus. 1,20 bis 1,50 Euro an zusätzlichen Einnahmen fließen in die öffentlichen Haushalte zurück. Auch die Schaffung relevanter privater Infrastruktur erfährt durch FISAplus einen Auftrieb, wie zum Beispiel zwei neue Filmstudios am Hafen Wien. „So sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs als Filmstandort für die Zukunft und wecken das Interesse von internationalen Produktionen. Darüber hinaus werden qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und gesichert sowie Produktionsinfrastruktur und digitale Expertise in einem wesentlichen Wachstumsfeld der Kultur- und Kreativwirtschaft nachhaltig aufgebaut“, so Kocher.
Besonders hervorzuheben ist beispielsweise der Dreh der HBO-Serie „The Regime“ mit Kate Winslet Matthias Schoenaerts, Karl Markovics und Hugh Grant oder „The Fountain of Youth“ mit Natalie Portman und John Krasinski, „9 Perfect Strangers“ mit Nicole Kidman sowie „Cliffhanger 2“ mit Lily James, Russell Crow und Sylvester Stallone. Aber auch einige namhafte deutschsprachige Produktionen wie „Very Best Ager“ mit Iris Berben und Heiner Lauterbach wurden dank des neuen Fördermodells in Österreich gedreht. „An diesen hochkarätig besetzten Produktionen, die sich für Österreich entschieden haben, kann man erkennen, dass sich der heimische Filmstandort durch die Reform der Filmförderung aufgrund seiner nunmehrigen hohen Attraktivität auch international durchsetzen kann“, so Kocher.
Bisherige Hochrechnungen deuten auf einen erheblichen Beschäftigungseffekt von zusätzlich rund 8.000 Beschäftigten hin. Dabei sind österreichische Filme und Serien alleine mit fast 1.200 Drehtagen an diesem Ergebnis beteiligt. Diese werden vollständig in Österreich hergestellt. Auffällig sind die relativ hohen Anteile an Drehtagen in Österreich bei internationalen Koproduktionen und Serviceproduktionen. Vor der Reform konnten hier nur geringere Anteile Österreichs an der Gesamtzahl der Drehtage festgestellt werden.
FÖRDERUNGEN MIT FISAPLUS
Bei der Umsetzung von Filmproduktionen ist Planungssicherheit in Bezug auf die Finanzierung von Projekten ein wesentlicher Faktor. Das Anreizmodell sieht Zuschüsse in Höhe von bis zu 30 Prozent der förderungsfähigen Herstellungskosten in Österreich vor und kann um weitere fünf Prozent erhöht werden, wenn besonderen Nachhaltigkeitskriterien während des Drehs nachgekommen wird. Im Rahmen des Gender Gap Financing kann die Zuschusshöhe für Projekte, die einen bestimmten Zielwert an weiblichen Beschäftigten in Headdepartments aufweisen, um einen Pauschalbetrag von 25.000 Euro erhöht werden. Neben Kosten für Dreharbeiten sind auch Kosten für einzelne Produktionsteile wie Postproduktion, Filmanimation, VFX, Filmmusik, Filmton u.Ä. anrechenbar. Bemessungsgrundlage für die Höhe des Zuschusses sind 80 Prozent der Gesamtherstellkosten, höchstens jedoch die anerkannten förderbaren Kosten.
Begünstigt werden internationale audiovisuelle Produktionen jeder Länge aus den Bereichen Kino, Fernsehen und Streaming, insbesondere Serieneinzelfolgen und -staffeln, ebenso nationale und mit internationalen Partnern koproduzierte Kino-, Fernseh- und Streamingproduktionen mit österreichischem Ursprungszeugnis. Zuschüsse für internationale, nicht-österreichische Produktionen (Streaming, Kino, TV) und Produktionsteile (wie Postproduktion, Musikaufnahmen, VFX) werden wie alle weiteren Zuschüsse, also auch für rein österreichische Produktionen, von der österreichischen Förderbank aws (Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH) abgewickelt.
Antragsberechtigt sind unabhängige Produktionsdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Österreich, die mit der Herstellung eines Films oder eines Produktionsteils beauftragt wurden. Die Maximalhöhe des Zuschusses liegt bei fünf Millionen Euro für Filme und bei 7,5 Millionen Euro für Serien. Die Auszahlung erfolgt in Raten ab Produktionsbeginn.
Internationale Aufmerksamkeit erlangt FISAplus durch die Bewerbung des Filmstandortes durch FILM in AUSTRIA, einer Abteilung der Austrian Business Agency (ABA), die im Auftrag des BMAW zu Produktionsbedingungen in Österreich informiert. Mit gezielten Veranstaltungen und gezielter Präsenz wird das Interesse qualitativ hochwertiger Produktionen für Österreich geweckt. FILM in AUSTRIA unterstützt die Filmproduzentinnen und – produzenten bei der Suche nach geeigneten Kulissen in Österreich, berät Filmschaffende aus dem Ausland zu der österreichischen Förderlandschaft und hat mit der AUSTRIAN PRODUCERS Plattform ein Online-Netzwerk geschaffen, um damit schnell kompetente österreichische Produktionspartnerinnen und -partner zu finden.
“Das Förderprogramm FISAplus fungiert als wahrer Turbo, um internationale Filmprojekte ins Land zu holen. Seit dem Programmstart ist das Interesse der ausländischen Filmproduktionen am Drehort Österreich deutlich gestiegen. Das zeigt sich an der Anzahl unserer Beratungen, an den realisierten Projekten und in der nachweislich für Österreich generierten Wertschöpfung, weit über die Filmbranche hinaus“, so René Tritscher, Geschäftsführer der Austrian Business Agency.
Alle Informationen zu FISAplus gibt es unter https://fisaplus.com/
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