Kostelka warnt vor Betreuungskrise

Trotz Ankündigung wurde die Förderung zur 24-Stunden-Betreuung wieder nicht an Inflation angepasst

„Die Förderung der 24-Stunden-Betreuung wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um Pflegeheime zu entlasten und damit Kosten zu sparen. Trotzdem gibt es keine jährliche Inflationsanpassung analog zum Pflegegeld – obwohl das Sozialministerium eine solche für Sozial- und Familienleistungen angekündigt hatte“, kritisiert heute der Präsident des unabhängigen Pensionistenverbandes Dr. Peter Kostelka, der befürchtet, dass eine neue Regierung dieses Thema vernachlässigt.

Kostelka fordert einmal mehr eine Erhöhung der Förderung von derzeit 800 Euro auf 1.500 Euro sowie eine Anhebung der Einkommensgrenze, die zum Bezug der Förderung berechtigt. Auch die Rahmenbedingungen für die Pflegekräfte müssen dringend verbessert werden. „Denn viele BetreuerInnen suchen andere Jobs oder wandern in andere Länder ab, in denen sie besser verdienen“, so Kostelka. Tatsächlich erwarten ExpertInnen für die kommenden Jahre einen Rückgang bei den BetreuerInnen um bis zu 50 Prozent.

TEUERUNG SEIT 2007 PLUS 50 PROZENT

Seit dem 17-jährigen Bestehen der Förderung gab es 2023 zum ersten Mal eine Anpassung von 550 Euro im Monat auf 800 Euro. Die Einkommensgrenze, die zum vollen Bezug der Förderung berechtigt, wurde noch nie inflationsbereinigt. „Seit 2007 liegt diese Grenze unverändert bei 2.500 Euro, obwohl die Teuerung seit 2007 plus 50 Prozent beträgt. Durch die jährlichen Steigerungen von Pension- und Pflegegeld fallen somit immer mehr Personen aus der vollen Förderberechtigung heraus. Dieser Umstand führt das Model der 24-Stunden-Betreuung mit ihrem Ziel, die Pflegeheime zu entlasten, komplett ad absurdum“, so Kostelka.

BEREITS 8.000 BETREUERINNEN VERLOREN

Es drohe eine große Betreuungskrise, die 24-Stunden-Betreuung sei ernsthaft in Gefahr. „Die Verantwortlichen müssen jetzt handeln – sonst wird diese wichtige Säule des Pflegesystems zusammenzubrechen. Mit katastrophalen Folgen für die Betroffenen, die Angehörigen und das ganze System“, betont Kostelka. 8.000 24-Stunden-Betreuungskräfte haben in den vergangenen Jahren Österreich bereits verlassen – Tendenz steigend.

Die konkreten Forderungen des Pensionistenverbands Österreichs:

* Erhöhung der 24-Stunden-Pflege-Förderung auf mindestens 1.500 Euro.
* Erhöhung der Einkommensgrenze für Förderung der 24-Stunden-Betreuung sowie eine regelmäßige Inflationsanpasssung
* Steuerliche Verbesserungen etwa in Form von Freibetragsbescheiden bei Aufwendungen für eine 24- Stunden-Betreuung
* Flächendeckende Supervision für Betreuerinnen und Angehörige

Unabhängiger Pensionistenverband Österreichs
Generalsekretär Christian Rösner, MSc
E-Mail: christian.roesner@pvoe.at

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