WKÖ: Höchstes Einkommen mit Lehre

Laut Statistik: Eineinhalb Jahre nach der Ausbildung verdienen Lehrabsolvent:innen besser als Abgänger einer BHS, BMS oder AHS – zudem gibt es die beste Jobsicherheit

Was wurde aus jungen Menschen nach ihrer Ausbildung? Das sogenannte Bildungsbezogene Erwerbskarrierenmonitoring (kurz BibEr) von Statistik Austria analysiert die tatsächlichen Karriereverläufe je nach Bildungsabschluss und zieht dazu die Werte nach eineinhalb Jahren heran. Diese Daten zeigen: Der Lehrabschluss weist in allen wesentlichen Kriterien wie Erwerbsquote, rascher Berufseinstieg und Median-Einkommen Bestwerte auf.

„Für junge Menschen, die einen sicheren Job mit attraktiven Einkommen und guten Aufstiegsmöglichkeiten suchen, ist eine Lehre die ideale Wahl. Die Daten zeigen zudem, wie wichtig ein Bildungsabschluss für die weitere Erwerbskarriere ist: Eine formale Berufsausbildung erhöht die Einkommenschancen und verringert die Dauer der Jobsuche“, sagt Melina Schneider, Leiterin der Abteilung Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

DIE ZAHLEN IM DETAIL:

* EINKOMMEN: Absolvent:innen einer Lehre verdienen nach 18 Monaten im Mittelwert (Median) 2.615 Euro. Das ist höher als nach einem BHS- (2.579 Euro) oder BMS-Abschluss (2.389 Euro) und um fast 560 Euro mehr als mit AHS-Matura (2.057 Euro). Wer nur einen Pflichtschulabschluss vorweisen kann, ist mit 995 Euro Einkommen weit abgeschlagen.
* BERUFSEINSTIEG: Nach einer Lehre gelingt der Jobeinstieg mit Abstand am schnellsten. Da die meisten Lehrlinge von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden, sind diese im Mittelwert schon nach 1,9 Monaten erwerbstätig. Nach einer BMS dauert es hingegen 2,8 Monate, nach BHS 4,2 Monate und nach der AHS-Matura sogar 7,2 Monate, bevor Absolvent:innen die Erwerbstätigkeit aufnehmen können.

Schneider weist darauf hin, dass die tollen Karrierechancen einer dualen Berufsausbildung auch AHS-Maturant:innen sowie Umsteigern von Schul- oder Uni-Ausbildungen offen stehen: „Über die Lehre mit Matura, Lehre nach der Matura oder die Duale Akademie gibt es für jeden Bildungsverlauf maßgeschneiderte Varianten“, so die Bildungsexpertin der WKÖ.

Und auch die weiteren Aufstiegsmöglichkeiten – über den Lehrabschluss hinaus – zu Topkarrieren werden immer zahlreicher: Noch im Frühjahr 2025 werden erste neue Qualifikationen über die neue Höhere Berufliche Bildung vorgestellt werden – diese ermöglicht offiziell anerkannte Abschlüsse bis hinein in den tertiären Bereich.

Zudem ist der Lehrabschluss ein wichtiges Sprungbrett in die Selbständigkeit: Fast jeder dritte Selbständige in Österreich (29 Prozent) weist einen Lehrabschluss auf, das liegt nur knapp hinter Uni- und FH-Abschlüssen (31 Prozent).

Schneider spricht sich für eine qualitätsvolle und praxisnahe Berufsorientierung an allen Schultypen aus: „Junge Menschen sollen ihre Talente bestmöglich ausschöpfen und ihren idealen Beruf finden können. Dazu müssen sie umfassend über ihre Karriereoptionen informiert werden.“ Auch die Wirtschaftskammern bieten mit ihren Talente- und Berufsinfozentren, den Talente-Checks sowie Berufsberatungen umfassende Angebote, um die individuellen Stärken auszuloten. (PWK029/HSP)

Weitere Informationen: Bildungs- und Berufsinformation – WKO

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